Google präsentiert den neuen Keyword Planer, der das Keyword-Tool und den Traffic Estimator ablöst. Geändert wurde aber nicht nur der Name. Lesen Sie, warum SEO-Experten über das neue Tool fluchen, Nutzer von AdWords aber jubeln werden.
Wer sich in seinem Google AdWords-Konto einmal genauer umschaut, wird feststellen, dass sich im Menü unter „Tools und Analysen“ ein neuer Eintrag befindet: der Keyword Planer. Diesen hat Google als Nachfolger für das Keyword Tool und den Traffic Estimator vorgestellt, die beide derzeit zwar noch abrufbar und nutzbar sind, jedoch in einigen Monaten von der Bildfläche verschwinden werden. Google will mit seinem Keyword Planer das Konzeptionieren von AdWords-Kampagnen einfacher und individuell flexibler machen. Dafür sind einige Optionen über Bord geworfen worden und andere hinzugekommen.
AdWords-Konto ist notwendig
Erste einschneidende Änderung beim Keyword Planer: Wer ihn nutzen will, muss ein AdWords-Konto erstellt haben und sich dort einloggen. Freie Keyword-Recherchen werden also mit dem neuen Werkzeug deutlich erschwert. Die Nutzung des Planers dürfte Einsteigern deutlich leichter fallen als die des Keyword-Tools. Nur wenige Eingaben sind nötig, ein Assistent führt Sie durch alle nötigen Schritte. Die Funktionsweise hat sich hingegen grundsätzlich nicht geändert, wohl aber einige entscheidende Details. So fehlen etwa die Keyword-Optionen „Weitgehend passend“ und „Wortgruppe“. Sie bekommen nur noch „exakt passende“ Suchanfrage-Ergebnisse angezeigt. Eine weitere Neuerung wird erst auf den zweiten Blick sichtbar. So werden ab sofort automatisch immer Desktop- und mobile Suchen gleichermaßen ausgewertet. Nutzer können also nicht mehr nur ausschließlich das Suchverhalten von mobilen Internetnutzern analysieren. Für viele dürfte das ein gravierender Nachteil sein.
Lokale und regionale Begrenzung
Ohne Zweifel eine Verbesserung ist die lokale und regionale Begrenzung von Suchanfragen, die mit dem Keyword Planer jetzt möglich ist. War es zuvor nur einstellbar, die Analyse auf einzelne Länder zu beschränken, können Sie nun die Analyse ganz gezielt auf Regionen und Städte eingrenzen. So können Sie zum Beispiel einstellen, dass nur Suchanfragen von Nutzern aus München vom Keyword Planer ausgewertet werden. Für Händler, die an lokale und regionale Kunden verkaufen, ist diese Möglichkeit Gold wert.
Komfortable Bedienung
Bei der Suche nach Keywords, die für eine neue AdWords-Kampagne für Sie interessant sein könnten, hat sich die Funktionsweise im Vergleich zum Keyword-Tool nicht geändert. Sie geben entweder einzelne Worte vor, die Landing Page oder die Kategorie. Auffällig ist jedoch, dass beim Keyword Planer jetzt deutlich detaillierter erklärt wird, was Sie in welches Suchfeld eingeben sollten – das Keyword-Tool war in diesem Bezug für Neulinge alles andere als selbsterklärend. Entscheidender sind jedoch die Ergebnisse solcher Suchen, die beim Keyword Planer jetzt in veränderter Form angezeigt werden. Unterschied das Keyword-Tool bei der Auswertung zwischen „Monatlichen globalen Suchanfragen“ und „Monatlichen lokalen Suchanfragen“, bekommen Sie nun ausschließlich die „Durchschnittlichen Suchanfragen pro Monat“ zu sehen. Dafür steht neben jedem Keyword sofort eine Angabe zum durchschnittlichen CPC. Das ist deutlich komfortabler als zuvor, als hierfür der Traffic Estimator bemüht werden musste.
Beschränkung auf das Wesentliche
Insgesamt macht der Keyword Planer einen durchaus gefälligen Eindruck und sorgt dafür, dass AdWords-Kampagnen jetzt deutlich komfortabler geplant werden können als zuvor, auch wenn das neue Tool nicht nur Vorteile mit sich bringt. Das Keyword-Tool war (und ist noch) ein praktisches Werkzeug für Keyword-Recherchen und Onpage-Optimierungen. Der Keyword Planer hingegen orientiert sich ausschließlich an den Wünschen von Nutzern, die AdWords-Kampagnen erstellen wollen. Aus Google-Sicht ein logischer und nachvollziehbarer Schritt – der aber nicht jedem gefallen dürfte!
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