Wer seinen Onlineshop mit Open-Source- Shopsystemen wie Magento, Oxid eShop, Prestashop, oder Lösungen wie xt:Commerce betreiben will, sollte bei der Wahl des Hosters und des Hosting-Tarifs sehr sorgfältig vorgehen. Sind die Angebote nicht auf die Shopsoftware ausgerichtet, drohen im laufenden Betrieb große Schwierigkeiten.
Wenn die Deutschen shoppen gehen wollen, steigen sie immer seltener ins Auto oder in den Bus, sondern greifen stattdessen zur Maus. Der Umsatz des Online-Handels war im vergangenen Weihnachtsgeschäft so hoch wie nie. Umsatzerlöse erzielen die Online-Händler natürlich nicht nur im Weihnachtsgeschäft. 27,6 Milliarden Euro setzte man im Gesamtjahr 2012 um, für 2013 liegt die Schätzung bei 33,5 Milliarden Euro. Der Online-Handel sichert sich somit von Jahr zu Jahr ein größeres Stück des Gesamthandelskuchens. Kein Wunder, dass laufend Start-ups mit neuen Konzepten und ausgefallenen Produktideen eigene Onlineshops launchen. Wer mit der Idee spielt, mit einem eigenen Shop auf den spannenden E-Commerce-Zug aufzuspringen, muss aber zunächst einige grundsätzliche technische Richtungsentscheidungen treffen, bevor der erste Kunde den Shop im Web zu Gesicht bekommt.
Beliebte Open-Source-Systeme
Ist der Name ausgesucht, das Sortiment geplant und die Kalkulation auf Papier gebracht, gilt es zu überlegen, mit welcher Software man seinen Shop aufsetzen will. Entscheidet man sich für eine Mietshoplösung, bei der man pro Monat zahlt und dafür Hosting und Software aus einer Hand bekommt? Oder kauft man sich Shoplösungen wie Data Beckers shop to date 8s pro, oder ähnliche Lösungen? Immer beliebter wird auch Variante 3: die Nutzungen von großen Open-Source-Shopsystemen wie Magento, Oxid eShop oder Prestashop. Open-Source-Shopsysteme sind bei vielen Websellern gleich aus mehreren Gründen sehr beliebt: Sie sind kostenlos, lassen sich meist gut skalieren und sind deshalb für kleine wie große Shopprojekte gleichermaßen gut geeignet. Außerdem steckt hinter den erfolgreichen Shopprojekten eine aktive Community, die die Software im Eiltempo mit immer neuen Features und Updates versorgt. Und sollte doch noch etwas fehlen, finden sich im Web zahllose kostenlose und kostenpflichtige Add-ons, die sich per Klick ganz leicht installieren lassen.
Nur eine Version kostenlos
Wer jetzt mit seinem neuen Shop sofort mit Open Source loslegen will, sollte sich vor der Entscheidung noch die andere Seite der Medaille anschauen, denn tatsächlich sind die Lösungen in der Praxis nicht alle kostenlos. In der Regel finden sich auf der Projektseite eine kostenlose Community-Edition und mehrere kostenpflichtige Versionen. Grundsätzlich unterscheiden sich die Programme in der Regel nicht, doch Neuerungen kommen in der Community-Edition meist erst mit etwas Verzögerung an. Was aber noch wichtiger ist: Support und Garantieansprüche gibt es nur für zahlende Kunden. Wer als Nutzer der kostenlosen Community-Edition Fragen oder Probleme hat, muss sich im Forum um Hilfe bemühen. Das gilt auch für das immer beliebter werdende xt:Commerce, das mit Start! eine kostenlose Shop-Edition speziell für Start-ups und eBay-Powerseller anbietet – die allerdings nicht Open Source ist.
Spezielles Hosting
Nichtsdestotrotz erfreuen sich kostenlose und kostenpflichtige Open-Source-Shops gleichermaßen großer Beliebtheit. Wer einen Shop mit Magento, Oxid eShop oder xt:Commerce bauen will, sollte sich zuvor jedoch mit dem Thema Hosting beschäftigen, denn wenn hier eine falsche Entscheidung für einen Tarif getroffen wurde, kann dies böse Folgen haben: hohe Ausfallquote, schlechte Reaktionszeiten, zu selten ablaufende Backups. Wenn Kunden einen neuen Onlineshop besuchen wollen, dieser aber nicht erreichbar ist oder sich nur im Schneckentempo aufbaut, weil hundert Kunden auf einmal auf Ihr Angebot zugreifen, sind diese schneller wieder weg, als sie gekommen sind. Und eine zweite Chance gibt es im E-Commerce selten. Deshalb ist es wichtig, einen Anbieter zu finden, der sich auf das Hosting des Shopsystems spezialisiert hat.
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Shared oder dedicated
Bevor es darum geht, zu entscheiden, welchen Hosting-Anbieter man für sein Projekt auswählt, gilt es zu klären, für welche Variante man sich überhaupt entscheiden möchte. In der Regel laufen diverse Webauftritte von verschiedenen Kunden auf einem einzigen Server des Hosters – dabei handelt es sich um „Shared-Server-Pakete“. Wer Wert auf eine professionellere, stabilere und vor allem auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Hostinglösung legt, sollte in Betracht ziehen, sich für einen „Dedicated Server“ zu entscheiden. Diese Server arbeiten dediziert, werden also einem einzelnen Kunden zugeordnet. Dies sorgt für eine hohe Stabilität und Geschwindigkeit Ihres Online-Auftritts und macht zudem möglich, dass Sie den Server nach Ihren Bedürfnissen konfigurieren können. Allerdings sind Sie in diesem Fall auch für Pflege und Wartung zuständig. Hostingangebote mit dedizierten Servern sind teurer als „normale“ Angebote. Wer selbst alles im Griff haben, gleichzeitig aber auch Geld sparen will, kann auch einen virtuellen Server als Alternative wählen. Hier wird der Bereich eines Servers für Sie reserviert und arbeitet quasi als Server im Server. Auch in diesem Fall haben Sie Zugriff auf die Konfiguration – allerdings nicht vollumfänglich.
Kontrolle ohne Wartung
Als dritte Variante kommen „Managed Server“ in Frage. Dabei ist der Provider für die gesamte Administration des dedizierten Servers verantwortlich. Er kümmert sich um das Einspielen von Systemupdates und Sicherheitspatches, überwacht die Hardware, kontrolliert laufende Dienste und Lastzustände, veranlasst regelmäßige Backups, sorgt für eine sichere Firewall und greift im Störungsfall sofort ein – und zwar rund um die Uhr. Die Vorteile eines „Managed Servers“ liegen auf der Hand: Kunden können sich voll und ganz auf ihr eigenes Business konzentrieren. Zudem ist es nicht nötig, einen Administrator in seinem Mitarbeiterstab zu beschäftigen. Somit müssen sich Kunden keine Gedanken darüber machen, wer sich nachts oder dann, wenn der eigene Administrator krank oder im Urlaub ist, um das System kümmert.
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Die Entscheidung für einen Shared Server, einen Virtual Server, einen Dedicated Server oder einen Managed Dedicated Server muss grundsätzlich jeder treffen, der mit einer eigenen Webpräsenz durchstarten will. Für angehende Shopbetreiber wird es allerdings noch etwas komplizierter, denn die jeweiligen Shopsysteme wären bei manchen Paketen gar nicht lauffähig, bei anderen hingegen nur eingeschränkt. Grundsätzlich können sich natürlich auch Shopbetreiber vom „Shared Server“ bis hin zur „Clusterumgebung“ mit mehreren dedizierten Servern für jeden beliebigen Standard-Tarif entscheiden, doch es kann Sinn machen, spezielle Shophosting-Angebote in die engere Wahl zu ziehen. Dabei haben die Hoster Pakete geschnürt, die speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Shopsysteme angepasst sind. Sollte man bei der Installation oder dem laufenden Betrieb Fragen haben, bekommt man beim Support des Hosters fachkundige Hilfe, da man dort bereits Erfahrungen mit anderen Shopprojekten mit dem jeweiligen System hat.
Schnittstellen und SSL
Typisch für Shophosting-Pakete sind integrierte Features, die für einen Webseller fast unverzichtbar sind: beispielsweise ein SSL-Zertifikat, das für die sichere Übertragung von Kunden- und Zahlungsdaten wichtig ist, sowie bereits installierte SOAP-Schnittstellen für externe E-Payment-Partner. Auch üppig Speicherplatz für Shopsoftware, Produktbilder und E-Mail-Korrespondenz sollte vorhanden sein, Mindestversionen für Webserver und MySQL-Datenbanken erfüllt werden, ebenso wie eine hohe garantierte Verfügbarkeit des Shops. In der Regel gibt es bei den Hostern natürlich nicht nur ein Angebot für ein Shophosting, sondern diverse Pakete, die die Anforderungen kleiner bis großer Projekte abdecken sollen. Schließlich kann mit Magento beispielsweise ein Shop mit hundert Produkten und maximal zehn zeitgleich anwesenden Besuchern ebenso konzipiert werden wie die Online-Filiale eines führenden Drogeriemarktes.
Tipps in Foren
Bei der Wahl des passenden Shophosters lassen sich leider keine allgemein gültigen Parameter, welche Voraussetzungen der Webserver erfüllen muss, nennen. Zu unterschiedlich sind die jeweiligen Shopprojekte! Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch immer ein Blick in die Foren der Community-Editionen. Dort finden Sie zu den unterschiedlichsten Shops Hosting-Erfahrungsberichte und können nachlesen, wie gut der angepriesene Support eines Hosters wirklich ist. Deshalb sollten Sie hier in jedem Fall vorbeischauen. Tipp Nummer zwei: Nutzen Sie die Ihnen angebotenen Testphasen, um angebotene Pakete in einer realen Umgebung zu testen. Wer sich mit solchen Fragen überhaupt nicht beschäftigen will, kann auch einen Alternativweg wählen. Immer mehr Shopsysteme lassen sich nämlich auf der Community-Website inzwischen auch als „Hosted Shop-Komplettpaket“ buchen. So müssen Sie sich um die Frage eines geeigneten Hosters keine Gedanken machen.
Bildquelle: cre8tive / pixelio.de