Rauf auf Seite 1, runter auf Seite 20, wieder rauf auf Seite 2. Wer als Betreiber einer Website sein Google-Ranking in den SERPs täglich kontrolliert, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein wildes Auf und Ab, das kaum erklärbar erscheint. Lesen Sie, was der Hintergrund dieser momentanen Achterbahnfahrt sein dürfte.
Viele Websitebetreiber durften in den letzten Monaten nach den Google Updates Penguin und Hummingbird wahre Achterbahnfahrten miterleben. Die Positionierung der jeweiligen URLs in den SERPs ändert sich nicht nur täglich, sondern vor allem außergewöhnlich stark. Was heute auf Seite 2 steht, steht morgen auf Seite 17 – und übermorgen wieder auf Seite 3. Ohne, dass man selbst Änderungen an den Texten vorgenommen hätte und ohne, dass sich die Seiten der Wettbewerber merklich verändert hätten. Unter diesen Voraussetzungen eine langfristige Strategie bei der Suchmaschinenoptimierung zu entwickeln, fällt natürlich schwer.
Warum straft Google Seiten ab?
Doch was steckt hinter diesen extremen Ausschlägen? Warum bewertet der Google-Algorithmus die Qualität von Websites so unterschiedlich – und offenbar von Tag zu Tag mit extrem abweichenden Ergebnissen. Die Ursache dürfte in den jüngsten Algorithmus-Änderungen liegen, die für den Nutzer hochwertigen Content belohnen und reine SEO-Texte abstrafen sollen. Nur wie kann eine Maschine bewerten, ob ein Text hochwertig ist oder nicht? Sie analysiert dafür sämtliche Informationen, die sie sammelt. Dazu zählt vor allem die so genannte User Experience. Verlässt ein Nutzer eine Website nach wenigen Sekunden, ist er mit dem Angebot offenbar unzufrieden. Doch welche Rückschlüsse lässt die Verweildauer noch zu? Sind zwei Minuten besser als eine? Das würde ja bedeuten, dass längere Texte automatisch besser sind als kurze. Oder spielt auch die Zahl der Seitenaufrufe eine Rolle? Sind Websites qualitativ minderwertig, wenn ein Großteil der Besucher sich nur eine Unterseite anschaut und dann abspringt? Könnte man nicht auch andersherum argumentieren? Wer einen weiteren Artikel anklickt, hat die gewünschte Information noch nicht gefunden!
Wie erklären sich die Ausschläge in den SERPs?
Insbesondere für die Betreiber von kleinen Nischenseiten und jungen Blogprojekten kommt die Frage nach dem Warum der extremen Schwankungen in den SERPs dem berühmten Stochern im Nebel gleich. Google versucht derzeit mit aller Macht, die guten von den schlechten Websites zu trennen. Die, die sich wirklich an echte Leser richten von denen, die ausschließlich zur Suchmaschinenoptimierung anderer Seiten angelegt wurden. Bei dieser Selektion kann Ihre Website mal in die eine, mal in die andere Kategorie eingestuft werden.
Kann ein neuer Beitrag einer Website schaden?
Wer die Suchmaschinenpositionen mit den neuen Beiträgen, die man in der Zwischenzeit online gestellt hat, in Verbindung setzt, dem fällt nach und nach ein Muster auf. Völlig willkürlich sind die Änderungen von Google nicht. Misstrauisch wird Google nämlich immer dann, wenn Sie Beiträge veröffentlichen, die nach Meinung der Suchmaschine nicht Ihrem eigentlichen Themengebiet entsprechen. Hier vermutet Google dann, dass auf Ihrer Seite Texte und oder Links gegen Bezahlung platziert werden. Genau das sind Anhaltspunkte für den Algorithmus dafür, dass Ihre Website als Verteilerquelle von Links fungieren soll und nicht in erster Linie als Informationsquelle.
Sollte man auf Do-Follow-Links verzichten?
Als Website-Betreiber sind diese Ausschläge natürlich höchst problematisch. Dass Google meint, dass ein Thema nicht zu Ihrer Website passt, heißt schließlich nicht, dass Sie auch dieser Meinung sind. Doch nicht nur die Themen können ein Problem sein, sondern vor allem externe Links – denn hier ist Google besonders argwöhnisch. Wer überdurchschnittlich viel auf externe Websites verweist, macht sich verdächtig- und wird mit schlechten Platzierungen abgestraft. Das ist insofern ärgerlich, dass viele Website-Betreiber mit Do-Follow-Links ihren Lesern einen Service bieten wollen, indem Sie andere interessante Seiten vorstellen.
Wie kann man die Achterbahnfahrt beenden?
Die extremen Schwankungen in den SERPs sind für die Website-Betreiber ein ernstes Problem, da für die Mehrzahl Google ein bedeutender Traffic-Lieferant ist. Sollte Google Sie an einem Tag verdächtigen, eine SEO-Schleuder zu sein, kostet Sie das immens viele Besucher. Auch wenn das Google-Verhalten natürlich alles andere als sinnvoll ist und nur einer inneren Logik folgt, müssen Sie sich mit den Auswirkungen notgedrungen arrangieren und sich entsprechend anpassen. Um die Achterbahn zu stoppen, gelten also folgende Regeln: Verzichten Sie soweit möglich auf externe Do-Follow-Links. Verzichten Sie außerdem auf ein zu breites Themenspektrum, sobald Sie merken, dass Google Sie hierfür abstraft. Weiten Sie stattdessen Schritt für Schritt Ihr Themenspektrum behutsam aus, um so Ihr Website-Profil zu schärfen. Nach und nach werden Sie so ein Gefühl dafür bekommen, wie Google „tickt“ – zumindest bis zum nächsten großen Algorithmus-Update.
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