Partnerprogramme zahlen sich als Einnahmequelle für Websites nur dann aus, wenn Besucher auch konvertieren. Nur: Ab welchem Wert ist eine Conversion Rate gut? Und wie lässt sie sich optimieren?
Wer sich zum ersten Mal die durchschnittlichen Conversion Rates (CR) bei Partnerprogramme in Affiliate-Netzwerken anschaut, muss sich auf eine Ernüchterung einstellen. Zumindest dann, wenn man gedacht hatte, mit Partnerprogrammen ließen sich auch ohne großen Traffic nennenswerte Einnahmen erzielen. Tatsächlich liegt die Conversion Rate bei vielen Affiliate-Programmen deutlich unter einem Prozent. Selbst bei hohen potenziellen Vergütungen pro Sale oder Lead müssen so erst einmal jede Menge Besucher auf die Werbeflächen klicken, bevor das Partnerprogramm die ersten nennenswerten Einnahmen abwirft.
Definition: Die Conversion Rate bei Partnerprogrammen
Bevor beurteilt werden kann, wie man die Conversion Rate eines Affiliate-Programms bewerten und optimieren kann, gilt es zunächst einmal zu klären, was sie überhaupt aussagt. Die CR ist wichtiger Key Performance Indicator (KPI). Sie definiert, wie hoch der Prozentsatz der Besucher ist, der auf die Werbeflächen geklickt und anschließend zu Kunden konvertiert ist. Verständlich wird es an einem konkreten Beispiel: Sie werben auf Ihrer Website für ein Online-Shop für Haarpflegeprodukte. Im Monat Dezember hatten Sie 1.000 Besucher auf Ihrer Website, die Seiten aufgerufen haben, auf denen diese Werbung zu sehen war. Von diesen 1.000 Besuchern haben 100 Besucher auf die Werbefläche geklickt. Von diesen 100 wiederum haben zwei anschließend etwas in diesem Shop gekauft. Die Conversion Rate ermitteln Sie nun, indem Sie die Anzahl der Käufer durch die Anzahl der Besucher teilen, die auf die Werbung geklickt haben. Also 2 geteilt durch 100 – 2 Prozent. Dass 1.000 Besucher die Werbung gesehen haben, ist für die Conversion Rate unerheblich. Diese Zahl ist nur für den KPI „Click-Through-Rate“ relevant. Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie in diesem Artikel.
Conversion Rate als wichtiger Key Performance Indicator
Die Conversion Rate ist also zur Beurteilung der Effizienz von Partnerprogrammen ein wichtiger KPI. Anders als die Click-Through-Rate sagt sie jedoch nichts darüber aus, wie attraktiv der Inhalt und das Design der Werbeflächen für die Besucher Ihrer Website sind. Ein grundsätzliches Interesse ist also offenbar da, wenn Besucher auf die Werbeflächen klicken und somit für die Ermittlung der Conversion Rate gezählt werden. Dass anschließend viele Besucher doch nicht konvertieren, ist nicht ungewöhnlich. Zwischen „sich informieren“ und „kaufen“ liegen schließlich manchmal Welten. So kann eine niedrige Conversion Rate viele Gründe haben: Das Angebot ist zwar attraktiv, aber zu teuer. Ihre Besucher sind unentschlossen und wollen noch andere Alternativen prüfen. Auf diese Faktoren haben Sie keinen Einfluss. Hier können Sie keine Stellschrauben drehen, um die Conversion Rate zu optimieren.
Bezug von Werbemittel und Landing Page prüfen
Häufig liegen die Gründe für eine niedrige Conversion Rate in Bereichen, die nicht Sie als Publisher zu verantworten haben, sondern der Advertiser. Ganz entscheidend für eine gute Conversion Rate ist nämlich die Qualität der Landing Page. Diese muss nicht nur thematisch zu 100 Prozent zu der Werbefläche passen, auf die geklickt wurde, sondern den Besucher innerhalb weniger Sekunden in Bezug auf Seriosität, Attraktivität und Relevanz des entsprechenden Website-Angebots überzeugen. Auf die Landing Page haben Sie als Publisher keinen Einfluss. Wohl aber auf die Auswahl der Werbemittel. Machen Sie selbst einmal den Test und sehen Sie Ihre Website mit den Augen eines Besuchers. Was erwarten Sie, wenn Sie auf eine Werbefläche klicken? Werden diese Erwartungen erfüllt, wenn Sie auf die Werbung klicken und zur Landing Page gelangen? Wenn nein: Können vielleicht andere Werbemittel, die eventuell auch zu anderen Landing Pages führen, bessere Ergebnisse erzielen? Hier gilt es, durch Live-Tests selbst Einfluss auf die Conversion Rate zu nehmen.
Letztendlich ist die Conversion Rate für Sie als Publisher nur ein Indikator von vielen zur Beurteilung von Partnerprogrammen. Entscheidend bleibt, wie hoch die Einnahmen sind, die Sie mit einem Partnerprogramm erzielen. Und hier können Partnerprogramme mit niedrigen Conversion Rates durchaus solche mit besseren Werten übertreffen. Deshalb gibt es auch bei Partnerprogrammen keine Schwelle, ab wann eine Conversion Rate als gut oder als schlecht bezeichnet werden könnte!
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