Der Checkout ist das Nadelöhr, bei dem viele Online-Kunden in letztem Moment abspringen. Wie Webseller dies verhindern können und welche Vorteile die Zusammenarbeit mit Payment Service Providern bringt, erklärt José Martinez-Benavente, Business Development Manager Germany, Sage Pay im Interview:
Der Sage Pay Benchmark Report hat unter anderem ergeben, dass 46 Prozent der Verkäufe auf den Bezahlseiten abgebrochen werden. Wie erklärt sich diese Zahl?
José Martinez-Benavente: Es ist allerdings keine Überraschung, dass gerade die Bezahlseiten zu hohen Abbrüchen führen – schließlich hört beim Geld der Spaß auf. Gründe dafür gibt es genug, zu den häufigsten gehören:
- Fehlende Auswahl an elektronischen Bezahlverfahren – jeder dritte Shopper hat schon einmal einen Kauf abgebrochen, weil nicht die bevorzugte Zahlungsart angeboten wurde.
- Fehlendes Händlerlogo auf den Bezahlseiten, wenn der Kunde zum Bezahlen den Shop verlässt und auf eine Seite eines Zahlungsanbieters weitergeleitet wird, kann ein fehlendes Logo zur Verwirrung des Shoppers führen.
- Fehlender Hinweis auf die sichere Abwicklung der Zahlung führt ganz schnell dazu, dass Shopper das Vertrauen verlieren, wenn sie aufgefordert werden, ihre persönlichen Daten in die Bestellmaske einzugeben.
Was können Online-Händler konkret tun, um die Abbruchrate zu senken?
José Martinez-Benavente: Zunächst einmal ist es relevant herauszufinden, an welcher Stelle der Website die Kaufvorgänge abgebrochen werden. Sage und schreibe 60 Prozent der im Benchmark Report befragten Unternehmen können nicht nachvollziehen, wo Optimierungsbedarf besteht. Bei einer Conversion-Rate von beispielsweise 10 Prozent ist es essentiell, herauszufinden, warum die restlichen 90 Prozent der Besucher nicht zu Käufern werden.
Über die Hälfte der von uns befragten Unternehmen, gab an, dass ihre Zahlungen nicht von einem Payment Service Provider (PSP) abgewickelt werden – und dass obwohl fast 50 Prozent der Kaufvorgänge auf den Bezahlseiten abgebrochen werden. Hier ist eindeutig ein Bedarf an professioneller Unterstützung.
Ein PSP kann mit mit der Bereitstellung einer Zahlungsschnittstelle zwischen Webshop und Bezahlverfahren dazu beitragen, den Bezahlprozess in einem Onlineshop zu optimieren. Gleichzeitig wird der administrative Aufwand für den Händler reduziert, da er alle relevanten Bezahlverfahren aus einer Hand erhält. Grundsätzlich muss der Checkout für den Kunden so einfach wie möglich gestaltet werden, das bedeutet, die Waren müssen problemlos in den Warenkorb gelangen und der Bezahlvorgang muss sich reibungslos anschließen. Daher empfehlen wir auch, nicht mehr als zwei bis drei Bezahlseiten im Shop einzubinden.
Um die Conversion-Rate zu steigern, bieten wir von Sage Pay standardmäßig die invididuelle Gestaltung der Bezahlseiten an. Außerdem runden eine umfassende Beratung bei der Auswahl der richtigen Bezahlverfahren sowie Betrugspräventionstools ohne Extrakosten (3D Secure und die Abfrage der Kartenprüfnummer CV2) unser Serviceangebot ab.
Jeder zweite befragte Online-Händler wurde schon mindestens einmal Opfer eines Betruges und blieb auf dem Schaden sitzen. Wie kann man sich als Webseller davor schützen?
José Martinez-Benavente: Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Hälfte der Onlinehändler noch keine betrügerischen Onlineaktivitäten erlebt haben. 50 Prozent der befragten Händler wenden weniger als 500 Euro im Jahr zum Schutz vor Betrug auf. Es ist also möglich, sich effizient zu schützen, ohne ein Vermögen auszugeben. Daher stellen wir auch die Betrugspräventionstools 3D Secure und CV2 ohne Extrakosten zur Verfügung. Außerdem kann über unser Gratis-Reportingtool ein effizientes Risikomanagement betrieben werden.
Gleichzeitig kann der Webseller selbst einiges tun, um sich zu schützen – hier unsere Top-5-Tipps:
- Rechnungs- und Lieferadresse abgleichen
- Achtung, wenn eine hochpreisige Bestellung auf kleinere Transaktionen folgt – Betrüger testen oftmals den Verfügungsrahmen, bevorzugt in Stoßzeiten.
- Vorsicht beim Versand in Risikoländer
- Vorsicht bei verdächtigen E-Mail-Adressen – missbräuchliche Bestellungen werden oft von Adressen mit Fantasienamen ausgelöst
- Die Sicherheit verbessert, wer die IP-Adresse des Bestellers mit dem Herkunftsland seiner Karte abgleicht – mit einer guten Zahlungsschnittstelle können bestimmte Länder von Transaktionen ausgeschlossen werden.
Unerlässlich ist für kartenakzeptierende Unternehmen außerdem der Nachweis über die Einhaltung der PCI-Datensicherheitsstandards. Auch hier gilt: Wer mit einem Payment Service Provider zusammenarbeitet, reduziert seinen Aufwand erheblich.
Vielen Dank für das Gespräch!