Wer mit seiner Website Geld verdienen will, kümmert sich meist zunächst um die Inhalte und dann um die Einnahmemöglichkeiten. Erfolgreiche Affiliates handeln aber genau umgekehrt. Hier wird die Website exakt nach den Anforderungen eines Partnerprogramms ausgerichtet.
Die Goldgräberstimmung in der Affiliate-Branche ist zunächst einmal vorbei. Nachdem es jahrelang nur aufwärts ging mit der Bedeutung der Partnerprogramme im Online-Marketing-Mix und die Umsätze stets kletterten, waren in den letzten Monaten deutliche Dellen zu verzeichnen. Scheiden Partnerprogramme also als lukrative Einnahmequelle in Zukunft für Website-Betreiber aus? Mit Sicherheit nicht! Allerdings ist der Markt definitiv schwieriger geworden. Deshalb gilt: Wer als neuer Affiliate durchstarten will, muss nicht nur Marklücken entdecken, sondern auch kreativer und besser sein als andere.
Was ist überhaupt ein Affiliate?
Wenn Sie mit Ihrer Website Geld verdienen wollen, nutzen Sie dafür meist zwei Einnahmequellen. Das klickbasierte Google AdSense oder erfolgsabhängige Partnerprogramme. Wer solche Partnerprogramme von Vergleichsportalen, Shops oder anderen Dienstleistern als Einnahmequelle nutzt, wird als Affiliate, als Vertriebspartner bezeichnet. Wer als Affiliate erfolgreich sein will, muss vor allem zwei Aufgaben erfüllen. Möglichst viele Besucher auf seine Seiten locken und möglichst viele dieser Besucher zu Kunden seines Partnerprogramms konvertieren.
Wie arbeiten erfolgreiche Affiliates?
Schaut man sich das Erfolgsrezept erfolgreicher Affiliates an, wird schnell eines deutlich: Je exakter man seine Website thematisch positioniert, desto erfolgversprechender ist das Konzept. Das klingt Ihnen zu theoretisch? Dann verdeutliche ich es Ihnen an folgendem Beispiel: Sie planen eine Website aufzubauen, die mit dem Amazon Partnerprogramm zusammenarbeitet. Hier bekommen Sie bis zu 10 Prozent so genannte Werbekostenerstattung pro vermitteltem Verkauf – maximal 10 Euro pro verkauftem Artikel. Erfahrene Affiliates werden nun nach einer Produktgruppe suchen, die sie sich als Keyword für die neue Website aussuchen. Dieses Keyword sollte ein möglichst hohes Suchvolumen aufweisen und bei möglichst wenig Wettbewerbern. Hierbei gilt: Je spezieller das Keyword, desto weniger Konkurrenz müssen Sie fürchten.
Wie erstellen Affiliates eine optimierte Website?
Nehmen wir an, Sie hätten sich als Affiliate für das Keyword „Gartenkralle“ entschieden. Der Google Keyword Planer gibt ein monatliches Suchvolumen von 1.600 Anfragen an. Hier muss das Ziel sein, auf Seite 1 auf den SERPs gelistet zu werden. Wer nach dem Begriff „Gartenkralle“ googelt, will sich zum Thema informieren und hegt wahrscheinlich eine Kaufabsicht – weiß aber noch nicht welche Kralle, denn ansonsten hätte er eine spezielle Produktbezeichnung eingegeben. Als professioneller Affiliate würden Sie deshalb eine Ratgeberseite zum Thema erstellen, die mit einer Keyworddichte zwischen 2 und 3 Prozent auf „Gartenkralle“ suchmaschinenoptimiert ist. Mit einem großen FAQ-Bereich, der alle erdenklichen Fragen zu dem Produkt und dessen Benutzung abdeckt. Und natürlich mit einem großen Testbereich, in dem verschiedene Gartenkrallen unter die Lupe genommen werden. Diese Tests dienen letztendlich nur einem Zweck: den Traffic zu Amazon weiterzuleiten. Wichtig für den Erfolg ist natürlich auch der Domain-Name, der im besten Fall nur aus dem Keyword und einer bekannten TLD besteht – beispielsweise „de“, „net“ oder „com“.
Woher bekomme ich professionelle Texte für meine Affiliate-Website?
Professionelle Webagenturen, die solche Affiliate-Websites erstellen, schreiben die Texte für solche Seiten meist nicht selber, sondern beauftragen damit professionelle Texter. Das kostet je nach Textqualität gerade einmal zwischen 1,2 und 5 Cent pro Wort, wenn Sie beispielsweise über Textbörsen wie Content.de (hier können Sie sich anmelden) nach Schreibern suchen. So bekommen Sie die Texte für eine umfangreiche Website zu jedem erdenklichen Thema schon für 100 Euro bis 200 Euro! Sind die Texte erstellt, das Design ausgewählt und die Seite online, kommt die wichtigste Aufgabe für Affiliates: der Aufbau von Backlinks, damit ihre Website möglichst schnell nach oben geklettert. Auch hier haben Sie zwei Möglichkeiten, die Sie einzeln nutzen oder miteinander kombinieren können: Entweder Sie klappern fleißig Foren und Kommentarbereiche von Seiten mit ähnlichen Inhalten ab und verweisen als „Tipp“ auf die neue Ratgeberseite, oder Sie kaufen sich Backlinks auf Websites, die bei Google ein hohes Renommee genießen. Dies kostet Sie pro Link und Monat etwa 5 Euro – Kooperationspartner finden Sie über Linkmarktplätze wie Backlinkseller (hier können Sie sich anmelden).
Sollte ich mich auf nur eine Affiliate-Website konzentrieren, oder auf mehrere?
Sind all diese Aufgaben erledigt, bleiben Ihnen als Affiliate zwei Möglichkeiten. Entweder Sie lassen die Seite jetzt ruhen und widmen sich einem neuen Projekt, oder Sie konzentrieren sich darauf, diese permanent weiterzuentwickeln und so selbst langfristig zu einer „Google-Referenz-Website“ zu werden. Affiliate-Agenturen gehen meist den ersten Weg. Pro Monat stellen sie so meist Hunderte neue Domains ins Netz. Das Geschäftskonzept ist dabei ziemlich simpel. Die monatlichen Kosten der Websites liegen im einstelligen Eurobereich. Die einmalige Erstellung schlägt mit 200 Euro zu Buche. Für Marketing-Ausgaben veranschlagen wir dann noch einmal 10 Euro pro Monat. Eine Affiliate-Website zum Thema Gartenkralle müsste also nur zwei, drei Käufer pro Monat an Amazon vermitteln, um die Kosten abzudecken. Tatsächlich sind die Einnahmen aber meist deutlich höher und amortisieren die Erstellungskosten schon nach spätestens einem Jahr. Durch die Masse der ständig neu erstellten Affiliate-Websites verdienen die spezialisierten Agenturen dann gutes Geld.
Wie kann man als neuer Affiliate jetzt durchstarten?
Wollen Sie selbst professionell als Affiliate starten, sollten Sie sich also zunächst eine attraktive Nische suchen. Sich Produkte aus dem Amazon-Sortiment herauszusuchen, ist dabei natürlich nur ein Beispiel von vielen. Sie können sich auch Nischen in der Versicherungs- oder Finanzbranche stürzen, wie es das Beispiel von „Dread Disease Versicherungen“ auf der Seite www.versicherungs-tabellen.de zeigt. Oder aber Sie nutzen das Partnerprogramm von Check24, um für einen Stromanbietervergleich zu werben. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Allerdings sollten Sie von einem neuen Projekt nicht zu viel erwarten. Reich werden Sie mit keiner Seite schon nach wenigen Monaten. Aber Sie werden feststellen, wie von Monat zu Monat die Einnahmen nach oben klettern. Tot ist die Affiliate-Branche also keineswegs. Nach wie vor hält sie alle Türen offen für Website-Betreiber, die fleißig und kreativ sind.