Nach den letzten Algorithmus-Updates bei Google ist mächtig Bewegung in die SEO-Szene gekommen. Wie sieht Suchmaschinenoptimierung im Jahr 2014 aus? Was funktioniert? Was nicht mehr? Antworten liefert dieser Artikel.
Hört man sich in der Branche nach den wichtigsten SEO-Trends für das Jahr 2014 um, fällt vor allem ein Begriff: Content Marketing. Hochwertige Inhalte entscheiden darüber, wer in den SERPs prominent gelistet wird und wer nicht. Doch wie sieht es mit den anderen klassischen SEO-Instrumenten wie dem Link-Building aus? Welche Werkzeuge helfen noch, welche schaden vielleicht sogar? Eine Analyse.
Update: Hier geht es zu den wichtigsten SEO-Trends 2015!
Inhaltsverzeichnis
- Intelligentes Link-Building
- Google lässt uns im Dunkeln tappen
- Backlinks als Traffic-Quelle
- Mehrwerte liefern
- Neue Währung: User-Experience
- Der Besucher steht im Mittelpunkt
- SEO noch lange nicht tot
- Bündelung der Kanäle
- Nutzer als Multiplikatoren
- Google+ – Aktivität intensivieren
- Journalistische Qualität
- Nicht nur Texte
- Zurück im Haus
Intelligentes Link-Building
Lange Zeit galt es als eines der wichtigsten SEO-Instrumente, möglichst viele Backlinks zu generieren. Besonders gerne von Seiten mit hohem Pagerank, zur Not aber auch von eine Fülle eher unbedeutender Seiten. Wie diese Backlinks zustande kamen, spielte keine Rolle. Tauschen, kaufen, spammen: Jedes Mittel schien recht, um Google zu signalisieren: Diese Website wird von vielen anderen verlinkt – also ist sie wichtig und gut! Diese Praktiken gehören längst der Vergangenheit an, doch das Linkbuilding gehört immer noch zu den Standarddisziplinen vieler SEO-Experten. Nur geht man inzwischen behutsamer und intelligenter vor. Links werden nicht in großen Blöcken, sondern Schritt für Schritt aufgebaut, um ein organisches Wachstum zu simulieren. Von Linktauschbörsen lässt man die Finger und setzt lieber auf direkte Deals mit interessanten Anbietern. Auch auf die Linkverteilung wird geachtet. Wer in 1.000 Foren verlinkt wird, aber auf keiner anderen Website macht Google schließlich skeptisch.
Google lässt uns im Dunkeln tappen
Doch was dieses Link-Building überhaupt bewirkt, ist sehr umstritten. Seitdem Google den Pagerank vernachlässigt und kaum noch aktualisiert, tappen die Online-Marketing-Experten im Dunkeln und rätseln, warum bei manchen Suchanfragen Websites top gelistet werden, die deutlich weniger Backlinks aufzuweisen haben, als andere, die erst auf den Folgeseiten von Google platziert werden. Fest scheint zu stehen: Das Link-Building verliert für das Ranking in den SERPs an Bedeutung, vielleicht hat es überhaupt keine mehr. Diese Frage könnte aktuell nur Google beantworten.
Backlinks als Traffic-Quelle
Dass es für Webseller und Website-Betreiber inzwischen unnötig ist, sich durch Backlinks im Internet zu vernetzen, dürfte aber wohl kaum jemand ernsthaft glauben. Doch im Gegensatz zum Stand von vor ein paar Jahren sollten diese Backlinks als tatsächliche Multiplikatoren verstanden werden und echte Besucher zu Ihnen führen – und nicht hauptsächlich um Google zu suggerieren, wie bedeutend Ihre Website ist. Entscheidend ist also die Qualität der Backlinks. Einträge in Webverzeichnissen und Produktkatalogen spielen so gut wie keine Rolle. Wenn Ihre Website hingegen in einem Online-Nachrichtenportal mit hoher Besucherfrequenz vorgestellt wird, ist dies Gold, oder besser gesagt hohen Traffic wert.
Mehrwerte liefern
Link-Building ist demnach alles andere als tot, funktioniert nur inzwischen unter völlig anderen Vorzeichen. Es genügt nicht mehr, dass Sie Ihre Website irgendwo eintragen, oder in dutzenden Foren versteckte Werbung für Ihre Website machen. Stattdessen sollten Sie sich eine Liste mit für Sie relevanten Websites machen und versuchen, dort Fuß zu fassen. Und zwar indem Ihre Inhalte und somit Sie und Ihr Angebot vorgestellt werden. Und genau das funktioniert nur, wenn Sie auch hochwertige Inhalte produzieren und entsprechend per Pressemitteilungen und über sämtliche digitalen Kanäle verbreiten. Sorgen Sie dafür, dass andere Websites über Sie berichten und so wertvolle Quality-Links zu Ihnen setzen. Das erreichen Sie aber nur, wenn Sie etwas anzubieten haben. Führen Sie Umfragen durch, geben Sie Studien in Auftrag, analysieren Sie Trends, geben Sie Handelsempfehlungen. Stellen Sie ein kostenloses E-Book zu einem Nischenthema auf Ihrer Website bereit. Veröffentlichen Sie die wichtigsten Ergebnisse in Form von Pressemitteilungen, über Facebook, Newsletter, Twitter und Co. und verweisen Sie für weiterführende Informationen auf Ihre Website. Dadurch setzen Sie Trends und bestimmen die Themen, über die in Ihrer Branche gesprochen werden. Sie profitieren von solchen hochwertigen Inhalten, wenn über diesen tatsächlich auch auf anderen Websites berichtet wird, gleich mehrfach. Sie sorgen für direkten Traffic. Sie schärfen Ihr Profil. Sie werden als Experte in Ihrem Bereich wahrgenommen. Sie sorgen für ein Branding Ihrer Website.
Neue Währung: User-Experience
Was Google unmissverständlich predigt, ist die Tatsache, dass der Suchalgorithmus inzwischen hauptsächlich auf die User-Experience achtet. Sprich: Wie schnell baut sich eine Website auf? Wie lange verweilt er auf der Website? Sprich: Google will ermitteln, wie zufrieden der Besucher mit der Website und folglich auch mit der Empfehlung durch das Suchergebnis war. Link-Building verliert damit ebenso an Bedeutung wie das Credo, Texte möglichst suchmaschinenoptimiert zu verfassen. Die starre Verteilung wichtiger Keywords, die in einer exakten Anzahl im Text aufzutauchen haben, hat mit einer positiven User-Experience nichts zu tun. Folglich verliert sie an Bedeutung, auch weil Google mit Hummingbird dem starren Keyword-Matching bereits ein Ende gesetzt hat.
Der Besucher steht im Mittelpunkt
Doch was bleibt für die SEO-Experten dann eigentlich noch zu tun? Können sie ihren Kunden nun raten, komplett auf die Suchmaschinenoptimierung zu verzichten und sich ausschließlich darauf zu konzentrieren, hochwertige Inhalte für ihre Kunden bereitzustellen? Sicherlich nicht! Denn Suchmaschischenoptimierung ist noch lange nicht tot, aber sie steht vor einem gewaltigen Umbruch. Ihre neue Ausrichtung muss darauf zielen, Google nicht als Maschine zu begreifen, die es auszutricksen gilt, sondern als Besucher, den man mit seinem Angebot überzeugen will. So schreibt man also künftig suchmaschinenoptimierte Texte, indem man sie für seine Leser optimiert. Mit einem klaren Fokus, verständlicher Sprache und einer übersichtlichen Formatierung. Und vor allem einem Inhalt, der ihren Erwartungen entspricht und den sie als Bereicherung empfinden. Dies kombiniert man mit einer intelligenten Seitenstruktur und einer optimierten internen Verlinkung.
SEO noch lange nicht tot
Dass Content Marketing zu den wichtigsten Themen des Jahres 2013 gehörte und sich auch in diesem Jahr nichts daran ändern wird, steht außer Frage. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen und glauben, dass damit SEO tatsächlich an Bedeutung verlieren wird. Wozu braucht man schließlich noch Experten für On- und Offpage-Optimierungen, wenn eh nur der „echte Besucher“ im Vordergrund steht und es genügt, hochwertige Inhalte zu produzieren. Daraus abzuleiten, dass SEO tot ist, trägt zwei logische Fehler in sich. Zum einen muss auch hochwertiger Inhalt von den Besuchern erst gefunden werden. Und zum anderen stellt sich die Frage, wer denn überhaupt bestimmt, wann Content hochwertig ist und wann nicht: natürlich nach wie vor Google. Websites werden nach wie vor nicht von einem Experten-Gremium analysiert und bewertet, sondern von einem Algorithmus. Auch wenn dieser Algorithmus andere Schwerpunkte bei seiner Bewertung setzt, als noch vor ein paar Jahre – es ist nach wie vor nur ein Algorithmus, nach dessen Kriterien man seine Website optimieren kann. Diese Kriterien gilt es zu entschlüsseln. Und so lange das der Fall ist, kann SEO gar nicht tot sein.
Bündelung der Kanäle
Ein Trend, der sich schon 2013 abzeichnete und der auch in diesem Jahr Gültigkeit haben wird, ist die Herausforderung, seine potenziellen Besucher und Kunden dort abzuholen, wo sie sich aufhalten – und hierbei gilt es sämtliche Kanäle zu nutzen. Bei Facebook zu posten, sich bei Xing zu vernetzen, zu twittern und auf YouTube regelmäßig mit neuen Clips aktiv zu werden, ist kein Selbstzweck, sondern soll konkret dazu dienen, Besucher zu erreichen und sie zu Kunden zu konvertieren. Um das zu erreichen, ist es wichtig, sämtliche digitale Kanäle zu bündeln und zentral zu organisieren. Kampagnen müssen über alle Kanäle verbreitet werden, die sich wiederum gegenseitig befeuern sollen. Ziel ist es nicht, dass Besucher des Facebook-Profils Angebote als empfehlenswert einstufen. Sie sollen dorthin gesteuert werden, wo Sie tatsächlich Geld mit ihnen verdienen können.
Nutzer als Multiplikatoren
Lesenswerte Inhalte auf der eigenen Website anzubieten und darauf zu warten, dass Google für den nötigen Traffic sorgt, genügte schon 2013 nicht. Im Jahr 2014 wird es noch wichtiger werden, abseits von Google neue Besucher anzulocken. Eine wertvolle Methode hierbei ist es, Ihre Besucher als Multiplikatoren einzubinden, indem Sie Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihre Beiträge via Facebook, Twitter, Google+ und Co. weiterzuempfehlen. Entsprechende Social Bars werden inzwischen von fast allen großen Nachrichtenportalen eingesetzt. Aus gutem Grund, schließlich erhöht sich die Sichtbarkeit Ihres Angebots mit jedem einzelnen Empfehlungsklick eines Nutzers. Ihr Angebot wird somit all seinen Facebook-Freunden, Followern und Mitgliedern in den Google-Kreisen angezeigt. Mit einem Klick erreichen Sie so ohne jeglichen Aufwand 100 und mehr potenzielle Neukunden. Diese Empfehlungen in den sozialen Netzwerken sind auch deshalb so enorm wertvoll, weil sie nicht als Werbung eingestuft werden, sondern als nützlicher Hinweis einer Quelle, der man vertraut.
Google+ – Aktivität intensivieren
Dass Google faktisch eine Monopolstellung im Suchmaschinenmarkt hat, eröffnet dem Unternehmen unendliche Möglichkeiten, eigene Dienste zu pushen – einfach, indem Sie dessen Nutzer bei der Platzierung in den SERPs bevorzugt. Auch wenn dies niemand bei Google jemals öffentlich bestätigen würde, ist es ein offenes Geheimnis, dass genau diese Strategie derzeit mit Google+ gefahren wird, um das soziale Netzwerk als großes Gegengewicht zu Facebook aufzubauen. Für jeden, der im Internet Geld verdienen will, bedeutet das eines: Man muss Google+ unbedingt nutzen. Und zwar nicht nur, indem man sich einmalig anmeldet, sondern tatsächlich aktiv, indem man sich mit anderen vernetzt und natürlich eigene Beiträge seinen Kreisen empfiehlt. Das macht natürlich auch unabhängig vom Google-Ranking Sinn, denn ebenso wie Facebook eignet sich Google+ hervorragend als Multiplikator eigener Website-Inhalte.
Journalistische Qualität
Wie bereits angesprochen dürfte der entscheidende Trend des Jahres 2014 zusammenfasst werden als: Besucher und Google überzeugen mit hochwertigem Content. Dies gilt natürlich in aller erster Linie für Texte, bei denen es nicht mehr nur genügt, dass sie unique sind. Sie müssen hohen Qualitätsansprüchen genügen – in Bezug auf den Inhalt, die Struktur und auch die Lesbarkeit. Solche Ziele lassen sich in der Regel nicht erreichen, wenn Sie in Textbörsen anonyme Hobbytexter mit ungewissem Hintergrundwissen beauftragen, Inhalte für Ihre Websites zu produzieren. Stattdessen gehen immer mehr Webseller dazu über, sich journalistisches Know-how bei solchen Aufgaben einzukaufen. So kostet ein Text möglichweise statt 10 Euro 100 Euro – dafür taugt er dann aber auch als Aushängeschild auf Ihrer Website. Mit Berücksichtigung Ihrer Zielgruppe, einem angepassten Schreibstil und inhaltlichem Fundament.
Nicht nur Texte
Qualitäts-Content beschränkt sich aber längst nicht nur auf Texte. Auch bei Bildern und Videos lässt sich schon jetzt ein Trend der Professionalisierung erkennen. War es in den letzten Jahren noch üblich, dass sich Webmaster bei der Gestaltung ihrer Websites und Beiträge häufig kostenloser Bilddatenbanken bedienten, setzen inzwischen immer mehr auf Fotos, die speziell für die eigene Zwecke produziert werden. Mit entsprechender Beschriftung und im richtigen inhaltlichen Umfeld diesen diese Bilder nämlich als attraktive Traffic-Lieferanten. Die Google-Bildersuche verzeichnet seit Jahren ständig steigende Zugriffszahlen. Ein Trend, den man für sich nutzen sollte. Wer Bewegtbilder, sprich Filme, auf seiner Website anbietet, sollte auch hier auf eine entsprechende Qualität achten. Jedes YouTube-Video, das auf der Plattform und Ihrer Website zu finden ist, dient ebenfalls als Aushängeschild Ihrer Website – und als Traffic-Lieferant. Insbesondere viele Online-Shop-Betreiber im Elektronik-Bereich nutzen diesen Kanal bereits erfolgreich zur Kundenakquise, indem zum Beispiel Produktneuheiten ausführlich in Videobeiträgen vorgestellt werden. Für Betreiber von Online-Shops stellen zudem Produktvideos nach wie vor eine interessante Möglichkeit dar, sich von den Mitbewerbern abzuheben und den Kunden einen zusätzlichen Mehrwert anzubieten.
Zurück im Haus
Fasst man alle prognostizierten SEO-Trends des Jahres 2014 zusammen, kommt man zu einer entscheidenden Erkenntnis. SEO funktioniert nicht mehr nach dem Prinzip: Externen Dienstleiter wie eine Black Box beauftragen und diesen dafür sorgen lassen, dass die eigene Website möglichst optimale Positionen in den SERPs erreicht. Stattdessen kehrt die Suchmaschinenoptimierung ins Unternehmen zurück und findet auch dort statt. In jeder Abteilung, die mit dem Marketing in Berührung kommt. SEO-Dienstleister werden deshalb aber noch lange nicht von der Bildfläche verschwinden. Im Gegenteil: Sie werden künftig in Kooperation mit ihren Kunden arbeiten und dabei vor allem beratend tätig sein. Ihre Arbeit wird transparenter, ihr Ruf zweifellos dabei auch besser. Wer sich die SEO-Branche auch in Zukunft noch so vorstellt, dass Tausende Start-Ups für ihre Kunden massenweise Backlinks generiert und kauft, reine SEO-Blogs aufsetzt, die nur den Zweck erfüllen sollen, Links auf wirklich bedeutende Websites zu setzen, irrt sich. Stattdessen geht Suchmaschinenoptimierung inzwischen Hand in Hand mit der Verbesserung der User Experience. Sicherlich nicht die schlechtesten Voraussetzungen für Unternehmen, die nachhaltiger Erfolge vor allem durch eines erzielen wollen: durch eine hohe Qualität!