Die Produktanzeigen von Google, bei denen Shopbetreiber auf den SERPs mit Produktdaten und Bildern für ihr Sortiment werben können, gehören inzwischen zu den erfolgreichsten SEM-Werkzeugen im E-Commerce. Ab sofort bietet auch Amazon solche Produktanzeigen auf seinem Portal an. Lesen Sie, wie Sie mit „Amazon Produktanzeigen“ werben können und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Was Google kann, kann Amazon schon lange. Frei nach diesem Motto hat der E-Commerce-Riese aus den USA jetzt das erfolgreiche Werbeformat „Product Listing Ads“ von Google kopiert und bietet es jetzt unter dem Namen „Amazon Produktanzeigen“ auf der eigenen Website an. Die Funktionsweise ist dabei den Google Shopping Kampagnen sehr ähnlich. Um für eigene Produkte zu werben, müssen Händler zunächst ein Produktdatenfeed bei Amazon hochladen – hierbei können Shopbetreiber auch den für Google erstellten Feed verwenden. Anhand dieser Produktdaten und Bilder werden die Anzeigen automatisch von Amazon erstellt und auf der eigenen Website eingebunden. Für Produkte, die bei Amazon noch nicht gelistet sind, wird automatisch eine neue Produktdetailseite erstellt. Eingeblendet werden die Werbungen beispielsweise in Suchlisten, Kategorien und auch direkt auf Produktdetailseiten ähnlicher Produkte. Wie solch eine Anzeige dann in der Praxis aussieht, zeigt das folgende Bild.
Viele Amazon-Kunden werden diese Produktwerbungen zweifellos für gewöhnliche, interne Produktempfehlungen halten. Tatsächlich führt sie ein Klick auf das Produktbilder oder den Produkttitel nicht zur Produktdetailseite von Amazon, sondern direkt in den Online-Shop des Werbenden. Um mit Ihren Produkten bei Amazon zu werben, legen Sie wie auch bei Google Gebote fest, mit denen Sie bestimmen, wie viel Sie bereit sind, pro Klick eines Besuchers auf die Werbung zu zahlen. Anhand dieser Gebote werden die Werbeplätze von Amazon an die Höchstbietenden versteigert. Je nach Kategorie gibt Amazon zudem unterschiedlich hohe Mindestgebote vor. Im Bereich Baby können zum Beispiel ab 0,09 Euro Anzeigen geschaltet werden. Wollen Sie hingegen Babyprodukte bewerben, die über 50 Euro kosten, werden pro Klick mindestens 0,84 Euro fällig. Wie hoch die Kosten tatsächlich liegen, hängt natürlich von den potenziellen Geboten Ihrer Mitbewerber ab. Bezahlen müssen Sie wie bei Google nur dann, wenn auch tatsächlich jemand auf die Anzeige klickt.
Mit schneller Registrierung Startguthaben sichern
Wollen Sie mit Amazon Produktanzeigen werben, müssen Sie sich zunächst registrieren. Wer dies bis zum 30. Juni 2014 erledigt, dem winkt ein Startguthaben in Höhe von 60 Euro. Auch hier finden sich also deutliche Parallelen zu den Google Anzeigen. Das gilt auch für die finanzielle Abwicklung der Anzeigenplatzierung. Sie legen nämlich nicht nur Gebote fest, sondern auch ein Tagesbudget für Ihre Werbekampagnen. Ist dies erschöpft, werden keine weiteren Anzeigen von Ihnen an diesem Tag mehr eingeblendet. So können Sie selbst bestimmen, welches Budget Sie für die neue Werbeform bereitstellen wollen.
Lohnen sich die Amazon Produktanzeigen?
Die entscheidende Frage für Shopbetreiber ist natürlich die, ob es auch lohnt, mit Amazon Produktanzeigen zu werben. Amazon selbst verweist auf Erfahrungsberichte amerikanischer Händler, die von Conversion Rates sprechen, die 180 Prozent über denen von anderen Traffic-Kanälen sprechen. Ob und wie deutsche Shopbetreiber von den Amazon Produktanzeigen profitieren können, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schwer vorhersagen. Fakt ist, dass das Google-Pendant extrem erfolgreich ist und deutlich bessere Klick- und Konversionsraten aufzuweisen hat als gewöhnliche AdWords-Textanzeigen. Das bedeutet jedoch nicht, dass automatisch auch die Amazon Produktanzeigen zu einer Erfolgsgeschichte werden. Bei Google wird sich kein Nutzer wundern, wenn er nach dem Klick auf ein Produktbild nach einer Suchanfrage in einem Online-Shop landet. Bei Amazon hingegen wird es sicherlich viele zumindest in der Anfangszeit irritieren, wenn sie ein Klick auf ein Produkt zu einem externen Online-Shop führt. Mit welcher Conversion Rate bei den Anzeigen zu rechnen ist, ist deshalb noch völlig offen. Fakt ist: Interessant ist die neue Werbeform allemal. Ob sie auch lukrativ sein kann, wird die nahe Zukunft zeigen!