Seit rund zwei Jahren bekommen wir auch in Deutschland bei ausgewählten Suchanfragen den sogenannten Knowlegde Graph zu Gesicht. Das ist eine kleine Infobox, in der Google die wichtigsten Informationen zu einem Unternehmen, einer Person oder einem Ereignis zusammenfasst, Je nachdem, wonach gesucht wurde. Praktisch für die Nutzer, schlecht für die Website-Betreiber. Wenn nämlich die Frage bereits auf der Google-Seite beantwortet wurde, gibt es keinen Grund mehr, auf eine Website mit weiterführenden Informationen zu klicken. Und doch bietet dieser Google Knowledge Graph spannende Guerilla-Marketing-Maßnahmen. Lesen Sie, welche.
Google hat sich zum Ziel gesetzt, in Zukunft immer besser mit semantischen Suchanfragen umgehen können zu wollen. Wer zum Beispiel „Wie hoch ist der Eiffelturm?“ eingibt, soll sofort die passende Antwort geliefert bekommen und sich nicht erst durch diverse Websites wühlen müssen. Damit die Nutzer solche Informationen auf einen Blick erfassen können, zeigt Google bei immer mehr Suchanfragen einen Knowledge Graph an. Eine prominent platzierte Infobox, die alle wichtigen Fakten nennt. Die Informationen stammen meist aus der Wikipedia. Beim Beispiel „Eiffelturm“ sieht die Ergebnisseite samt Knowledge Graph wie folgt aus.
Was hat nun der Knowledge Graph mit Suchmaschinenoptimierung und Guerilla-Marketing zu tun? Beim Eiffelturm-Beispiel wenig. Dafür wird das Potenzial bei einer anderen Suchanfrage deutlich. Im folgenden Bild sehen Sie die Ergebnisliste, wenn der Begriff „Samung“ gegoogelt wird. Wie bei immer mehr bekannten Marken und Herstellern wird auch hier ein Knowledge Graph mit Basisinformationen angezeigt.
Auch diese Seite sieht zunächst einmal unspektakulär aus. Das ändert sich jedoch schlagartig, wenn man auf das Markenlogo des Unternehmens klickt, von dem wohl jeder unbewusst annehmen würde, dass einen dieses zur Hersteller-Website führen würde. Tatsächlich landen Sie jedoch nach einem Klick auf der folgenden Seite.

Nach dem Klick auf das Samsung-Logo gelangt man nicht zur Samsung-Website, sondern zu diesem Online-Shop.
Sie landen über das Samsung-Logo also nicht bei Samsung selbst, sondern beim Online-Shop 24mobile.de. Und der wird sich über diesen zusätzlichen Traffic doppelt freuen, denn zum einen ist natürlich jeder neue Besucher ein potenzieller Kunde und zum anderen kostet ihn dieser Traffic – gar nichts! Google bedient sich bei den Bildern, die im Knowledge Graph zusätzlich zu den Infotexten angezeigt wird, nämlich bei den Treffern der hauseigenen Bildersuche. Und hier sehen wir das Samsung-Logo, das der Online-Shop auf seiner Seite führt, in der obersten Reihe wieder.
Guerilla-Marketing in den Knowlegde Graphs ist kein Einzelfall
Wer glaubt, dass dies ein Einzelfall ist, irrt sich gewaltig. Ähnlich trickreich haben sich auch viele andere Online-Händler in die Infoboxen prominenter Marken wie „Henkel“ oder „Fujifilm“ geschmuggelt. Die Liste ließe sich noch beliebig erweitern. Um mit eigenen Bildern im Knowlegde Graph wildern zu können, sind folgende Voraussetzungen nötig. 1. Google findet in Google+ oder bei Wikipedia kein passendes Herstellerbild – dann greift die Suchmaschine auf die Bildersuche zurück. Hier müssen Sie mit Ihren Bildern (die Sie zum Beispiel für die jeweiligen Markenkategorien in Ihrem Shop verwenden) prominent vertreten sein. Ihre Bilder müssen also unbedingt getaggt und suchmaschinenoptimiert sein. Führen Sie dies für alle Hersteller aus, zu denen Sie Produkte im Sortiment führen, können Sie sich vielleicht schon bald über jede Menge zusätzlichen Traffic freuen – kostenlos!