Mit der Dienstleistungsmarke YouSellWeSend bietet die 4elementsgruppe ein spezielles Fulfillment-Angebot für Onlineshops und Versandhändler. Ich sprach mit dem Geschäftsführer Stefan Franke über das Angebot und die Vorteile, die Fulfillment in der Praxis bieten soll.
Welche Leistungen umfasst das Fulfillment-Angebot von YouSellWeSend?
Stefan Franke: YouSellWeSend ist die Dienstleistungsmarke der 4elementsgruppe aus Hamburg. Die Marke vereint sämtliche Dienstleistungskompetenzen der Gruppe in einem E-Commerce-Dienstleistungsprodukt, sodass alle Kunden und Partner von den synergetischen Leistungen der 4elements profitieren können. Wir können heute Produkte von der Beschaffung aus Fernost bis hin zum Endkunden begleiten und darüber hinaus mit Callcentern und Reparaturwerkstätten auch den Retourenprozess sowie After-Sales-Service professionell abbilden. Die wesentlichen Leistungen von YouSellWeSend sind natürlich nicht Lagerhaltung und Versand – dieses sind für uns Selbstverständlichkeiten im täglichen Prozess – nein, der entscheidende Vorteil ist, dass wir die Prozesse von der Auftragsannahme über den Versand und insbesondere der Retouren-Abwicklung hochgradig professionalisiert und automatisiert bearbeiten können, sodass wir ein fortwährender Begleiter Ihrer Kunden und somit wichtiger Baustein im Rahmen der Kundenbindung sind.
Wie funktioniert die Anbindung an bestehende Kunden-Shopsysteme?
Stefan Franke: Die Organisationsstruktur der 4elements im Bereich E-Commerce/Fulfillment sieht die Nutzung unterschiedlicher Warenwirtschafts- und Shopsysteme an unseren Lagerstandorten im Raum Hamburg vor. Dabei ist es für uns unbedeutend, ob der Kunde nur einen Onlineshop hat oder bereits ein Warenwirtschaftssystem wie Actindo oder PlentyMarkets einsetzt – unsere Mitarbeiter sind auf den wesentlichen Plattformen geschult und können direkt auf diesen Plattformen (KHK, SAP,DATEV, Navision, Epicor etc.) arbeiten, sodass aufwändige Schnittstellenanpassung und Projektierung nicht notwendig sind. Wenn z. B. standardisierte Shopsysteme wie xt:Commerce oder Oxid in Verbindung mit einer Warenwirtschaft wie Actindo genutzt werden, ist es aufgrund der Prozessstrukturen in unserem Hause möglich, den Versand nach Wareneingang umgehend durchzuführen, sodass wir überhaupt keine Set-up-Kosten oder sonstige Ingangsetzungskosten verursachen.
Für wen könnte solch ein Fulfillment-Angebot, wie Sie es anbieten. interessant sein?
Stefan Franke: Grundsätzlich ist es für jeden interessant, der professionellen Online-Handel betreiben will. Dabei sehen wir uns genauso als Partner für Kleinunternehmen wie auch für den gehobenen Mittelstand, da wir je nach Standardisierungsgrad und Warengruppe auf Prozesse an unseren unterschiedlichen Lagerstandorten zurückgreifen können. sodass auch Kunden mit kleinen Absatzmengen ebenso profitabel mit uns arbeiten können wie Kunden mit großen Absatzmengen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Produkte nur nach Deutschland verkauft werden oder gar nach Australien. Die dahinterstehenden Prozesse sind heute zu nahezu 100 Prozent standardisiert.
Gibt es Unternehmen. die aus Ihrem Angebot einen besonders großen Mehrwert ziehen können?
Stefan Franke: Den größten Mehrwert bieten wir sicherlich für Unternehmen, die eine hohe Retourenquote haben. Hier können wir mit verlässlichem und effizientem System glänzen und tragen dazu bei, dass die Einkaufsmengen optimiert werden und die Kundenzufriedenheit steigt.
Gibt es Mindestvoraussetzungen in Bezug auf den durchschnittlichen Warenkorbwert oder den Gesamtumsatz. damit man Ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen kann?
Stefan Franke: Diese Frage kann nicht pauschal mit ja oder nein beantwortet werden. Die Mindestvoraussetzung ist, dass wir nur Projekte und Kunden betreuen können, die eine Win-Win-Situation ermöglichen. Die Erfahrung der letzten Jahre, in denen wir die Marke YouSellWeSend aufgebaut haben, hat nachhaltig gezeigt, dass viele kleine Online-Händler sehr stark preisaggressiv verkaufen und die handelsüblichen Aufschläge, die notwendig sind, um professionelle Leistungen zu erbringen, außer Acht lassen. Das führt bei den Anfragen häufig dazu, dass es sich viele Online-Händler einfach nicht leisten können, mit ihrem bestehenden Geschäft einen externen Dienstleister einzubinden, da die Margen in ihrer Kalkulation für das Produkt bzw. die Roherträge viel zu gering sind. Vielfach wird bei der Produktkalkulation Eigenleistung als viel zu gering bewertet und teilweise sogar gänzlich vernachlässigt, sodass kein lnvestitionspotenzial für professionelle Logistik besteht.
Mit welchen Kosten müssen Webseller rechnen. die ihre logistischen Aufgaben komplett an Sie übertragen möchten?
Stefan Franke: Zur Beantwortung dieser Frage können wir an die Schlussfolgerung der Frage zwei und drei knüpfen, da dieses die Königsfrage ist und genau der Grund, weswegen wir das Online-Tool und die App entwickeln wollen: Was kostet mich mein Fulfillment? Das von uns zu entwickelnde Online-Tool sowie die App sollen genau diese Königsfrage, die die Mindestvoraussetzungen sowie die entstehenden Kosten berührt, auf einfache Weise beantworten. Je weniger ein Händler am Tag versendet, umso teurer werden die Prozesskosten je Versandeinheit. Je höher also die Tagesversandmenge ist, umso günstiger werden schließlich die Kosten pro Versandeinheit. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, die die Kosten pro Versandeinheit beeinflussen. Beginnend mit der Artikelgröße und dem Verpackungsvolumen und endend im Verpackungsprozess, ungeachtet dessen, ob der Sendung noch eine Beilage zugeteilt werden soll oder das Paket mit einer Schleife verziert wird – alle Wünsche des Kunden werden von uns berücksichtigt.
Welche weiteren Faktoren entscheiden noch über die Kosten?
Stefan Franke: Auch ein wesentlicher Faktor bei der Kostenermittlung ist die Vielfalt der angebotenen Artikel. Es ist teilweise erstaunlich, wie viele gleiche Artikel Händler in ihrem Onlineshop parallel verkaufen. Wobei wir feststellen, dass die Produkte teilweise derart geringe Margen haben, dass die umgelegten Kosten pro Stück gar nicht getragen werden können, sodass viele Online-Händler sich erst einmal bewusst machen müssen, ob ihr Sortiment nicht reduziert werden sollte. Die weit verbreitete Meinung, dass viel Ware mit vielen Artikeln automatisch auch gleich bedeutend ist mit einem höheren Ertrag, ist schlichtweg falsch. In der Regel arbeiten wir mit unseren Partnern einfache Preissysteme aus, die sämtliche Aufwendungen und Leistungen, die wir in unseren Lagern erbringen, auf die wichtigsten Warenflussprozesse konzentrieren. Das sind der Wareneingang, Lager, Versand, Retoure und bei Bedarf Callcenter, Buchhaltung und Fakturierung, lmportabwicklung etc. Somit hat man am Monatsende eine transparente Abrechnung, die innerhalb von 15 Minuten kontrolliert werden kann.
Vielen Dank für das Gespräch!