Native Ads sind die Antwort der Online-Werbeindustrie auf Pop-up-Blocker und die zunehmende Bannerblindheit. Lesen Sie, was hinter der Werbeform steckt, was sie so erfolgreich macht und wie Sie sie zur Vermarktung Ihrer Website nutzen können.
Genauso selbstverständlich, wie noch vor einigen Jahren die tägliche Zeitungslektüre am Frühstückstisch für viele dazu gehörte, rufen die meisten Internetnutzer jeden Tag dieselben Online-Portale auf, um sich zu informieren. Politmagazine, Online-Ausgaben von Boulevardmedien, regionalen und überregionalen Tageszeitungen sowie Online-Magazine und Blogs zu spezifischen Themen, für die man sich interessiert: All diese Seiten rufen die „Digital User“ täglich auf, um sich über Neuigkeiten zu informieren. Die meisten sogar mehrmals täglich. Gegenüber einer Tageszeitung bieten die Online-Magazine viele entscheidende Vorteile. Sie sind jederzeit verfügbar, deutlich vielfältiger, aktueller und auch noch kostenlos. Kein Wunder also, dass die meisten Printausgaben von Zeitungen und Magazinen mit einem stetigen Leserschwund zu kämpfen haben.
Bannerblindheit stellt Werbeindustrie vor neue Herausforderungen
Die Verschiebung der Leserschaft vom bedruckten Papier hin zu Tablets, Notebooks und Smartphones erfordert von den Verlagen die Schaffung neuer Geschäftsmodelle. Manche setzen dabei auf Paid-Content-Modelle. Andere auf eine Mischung aus freien und Bezahlinhalten – „Freemium“ wird dieses Modell genannt. Die große Mehrheit der Online-Magazine bietet jedoch nach wie vor sämtliche Inhalte kostenlos an und versucht, das Angebot durch Werbeeinnahmen zu refinanzieren. Doch obwohl der Markt der Display-Werbung im Internet stetig wächst, wird die Aufgabe für die Verlage und Blogger immer schwieriger. Das Problem: Die meisten Werbeformen verlieren zunehmend an Attraktivität, da sie von den Nutzern überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden. Pop-Up-Werbungen etwa sind aus dem Internet faktisch verschwunden, da sie von den meisten Browsern automatisch blockiert werden.
Wie weckt man das Interesse der Leser?
Riesige Fullbanner und Skyscraper Display Ads zählten viele Jahre lang zu den beliebtesten und erfolgreichsten Werbemöglichkeiten auf Websites mit hoher Besucherfrequenz. Das ist auch nach wie vor der Fall, doch die Werbeindustrie registriert seit einiger Zeit ein zunehmendes Problem. Die so genannte Bannerblindheit. Wahrscheinlich kennen Sie das Phänomen von Ihrem eigenen digitalen Medienkonsum. Sobald man eine Seite aufruft, deren Aufbau und Struktur einem vertraut ist, blendet man die Werbeflächen völlig aus und konzentriert sich ausschließlich auf den Content. Zahlreiche Studien belegen, dass die Aufmerksamkeit vieler Nutzer inzwischen nur noch durch sehr aufwändige Werbekampagnen zu wecken ist – zum Beispiel durch das Zusammenspiel mehrerer unterschiedlicher Werbeflächen auf einer Seite.
Online-Magazine entdecken Native Ads als neue Einnahmequelle
Was für die Werbeindustrie zum Problem wird, wird automatisch auch für die Online-Medien selbst zum Problem. Werbung ist schließlich nur dann attraktiv, wenn sie auch wirkt. Auf die Verbreitung von Werbeblockern und Bannerblindheit reagieren viele Portale inzwischen mit einer völlig anderen Werbeform: den so genannten „Native Ads“. Native Advertising steht für Werbung im natürlichen Umfeld. Das bedeutet: Die Werbung erscheint nicht mehr in Form großer, blinkender Banner, sondern wird komplett in die Struktur einer Website eingebettet. Scrollt man auf der Online-Ausgabe einer Tageszeitung etwa nach unten, um sich die Teaser der aktuellen Artikel anzuschauen, werden die Anzeigen zwischen den gewöhnlichen Artikelteasern platziert – in einem möglichst identischen Layout. Die Idee, die hinter diesen Native Ads steckt, ist simpel: Die Leser überfliegen den Content-Bereich, um zu überprüfen, welche Artikel für sie interessant sein könnten. Dabei werden die Native Ads als Teil des redaktionellen Inhalts wahrgenommen und genießen somit dieselbe Aufmerksamkeit. Wenn es die Werbenden jetzt noch schaffen, durch interessante Texte und Bilder möglichst viele Leser zum Klicken zu animieren, haben sie ihr Ziel erreicht.
Werbung muss in Off- und Online-Medien als solche deutlich gekennzeichnet werden. Deshalb finden sich bei den Native Ads immer entsprechende Hinweise, dass es sich hier um eine „Anzeige“ handelt. Dass man diese Hinweise beim Überfliegen schnell einmal überlesen kann, ist durchaus gewollt. Schließlich „wirkt“ die Werbung besser, je weniger sie als solche wahrgenommen wird. Nach so viel Theorie wird es Zeit für praktische Beispiele, wie Native Ads aktuell im Web eingesetzt werden.

Haben Sie die Native Ad auf den ersten Blick entdeckt? Auf RP-Online sind die Anzeigen perfekt in das Layout integriert.
Quelle: RP-Online

Auch Golem.de setzt auf Native Ads. Hier werden die AdSense-Anzeigen bewusst an das Layout der Seite angepasst. Quelle: Golem.de
Sonderform der Native Ads: die Advertorials
Native Ads werden längst nicht mehr nur auf Content-basierten Websites eingesetzt, sondern dringen auch in andere Bereiche des Internets vor. Nutzer des Webmaildienstes von Yahoo etwa werden möglicherweise schon in Berührung gekommen sein, mit den „Sponsored Posts“, die über den regulären Mails in fast identischem Design angezeigt werden. Nur handelt es sich hierbei nicht um Mails – und löschen lassen sie sich auch nicht. Eine Sonderform der Native Ads hingegen bleibt wiederum den Magazinen und Blogs vorbehalten: die Advertorials. Hierbei handelt es sich um komplette Werbetexte, die als gewöhnliche Artikel layoutet und veröffentlicht werden. Auch hier kann man den Hinweis „Anzeige“ schnell einmal überlesen. Gut geschriebene Advertorials sind zudem so konzipiert, dass sie auch beim Lesen nicht schnell als Werbetext enttarnt, sondern als objektiver Bericht der Redaktion durchgehen könnten.
Native Ads: Keine Online-Erfindung
Wer meint, dass Native Ads eine Erfindung der Online-Werbebranche sind, irrt sich im Übrigen. Advertorials nämlich kennt man im Printbereich schon seit vielen Jahren. Auch dort erfreut sich die Anzeigenform bei den Werbetreibenden großer Beliebtheit, ist jedoch bei Redaktionen und Lesern gleichermaßen umstritten. Der Grat zwischen lukrativer, seriöser Einnahmequelle und einer bewussten Lesertäuschung ist mitunter schmal. Wenn klare Regeln eingehalten werden, spricht aber meiner Meinung nach grundsätzlich nichts gegen die Verwendung von Native Ads. Wenn klassische Werbeformen nicht mehr funktionieren, müssen eben neue Formen gefunden werden.
„Was denken Sie? Sind Native Ads eine zulässige Werbeform wie jede andere, oder täuscht man damit bewusst seine Leser? Ich freue mich auf Ihre Meinungen! Nutzen Sie hierzu einfach die Kommentarfunktion unter diesem Artikel!“
So verdienen Sie Geld mit Native Ads
Auch auf Netz24.biz werden Native Ads veröffentlicht, die vom Anbieter Nativendo bereitgestellt werden. Zugegebenermaßen habe ich mir nicht die Mühe gemacht, diese Anzeigen perfekt an das Website-Layout anzupassen. Wenn Sie sich selbst ein Bild machen wollen, klicken Sie einfach hier, um auf die Startseite zu gelangen und scrollen Sie etwas nach unten. Sie werden die Werbung erkennen, wenn Sie sie sehen. Bei Nativendo können Sie sich mit Ihrem Blog oder jeder anderen Form von Website anmelden, um mit Native Ads Geld zu verdienen. Wie das funktioniert, lesen Sie im Artikel „Native Ads: Geld verdienen mit Nativendo“. Möglichkeiten, die eigene Website gewinnbringend zu vermarkten, bieten aber nicht nur die Native Ads. Interessieren Sie sich für dieses Thema, darf ich Ihnen mein kostenloses E-Book „Geld verdienen mit meiner eigenen Website“ ans Herz legen.