Wer als lokaler Händler Kreditkartenzahlung anbieten will, musste bislang teure Lesegeräte anschaffen und Verträge mit Service-Providern abschließen. Ab sofort wird sich das ändern. Amazon macht mit „Local Register Secure Card Reader“ die Kreditkartenzahlung nämlich für alle möglich. Lesen Sie, was sich dahinter verbirgt und wie die Technik funktioniert.
Die Akzeptanz von Kreditkarten ist bei deutschen Händlern und Dienstleistern bislang noch nicht sehr ausgeprägt. Schuld sind die hohen Kosten für Lesegeräte und Transaktionsgebühren, die die Zahlungsart für die Anbieter unattraktiv macht. Amazon hat jetzt in den USA eine Lösung vorgestellt, die das Zeug hat, die Kreditkartenzahlung zu revolutionieren. „Local Register Secure Card Reader“ heißt ein kleiner unscheinbarer Aufsatz für Tablets und Smartphones. Das Gerät kostet gerade einmal 10 US-Dollar. In Deutschland ist das Produkt noch nicht verfügbar. Dass sich das aber bald ändern wird, steht außer Frage.
Wie funktioniert „Local Register“?
Doch was genau ist dieses „Local Register“? Im Prinzip nichts anderes als ein Lesegerät für Kreditkarten. Steckt man den Aufsatz auf ein Smartphone oder Tablet, wird daraus ein voll funktionstüchtiges Kreditkartenterminal. Zumindest dann, wenn auf dem Gerät die kostenlose Amazon Payment App installiert ist und der Besitzer ein entsprechendes Konto bei Amazon eingerichtet hat. Ist das der Fall, können Händler, Dienstleister oder auch Privatpersonen Kreditkartenzahlungen entgegen nehmen. Der Kunde zieht seine Karte durch das Lesegerät, bestätigt den Betrag und unterschreibt direkt auf dem Display.
Neuer Schub für die Kreditkartenzahlung
Interessant ist die Lösung vor allem für lokale Händler und Dienstleister, die bislang auf die Akzeptanz von Kreditkarten verzichtet haben. Amazon berechnet gerade einmal 1,75 Prozent des Umsatzes als Gebühr, wenn man sich bis Ende Oktober bei Local Register anmeldet. Ansonsten werden 2,75 Prozent fällig – was immer noch deutlich günstiger ist, als bei den Mitbewerbern. Der Kaufpreis von 10 US-Dollar wird übrigens als Guthaben für die Gebühren direkt wieder gutgeschrieben. Den Adapter erhalten die Käufer dementsprechend rechnerisch geschenkt! Wer möchte, kann einen Belegdrucker für 239 US-Dollar gleich mit bestellen, um seinen Kunden einen Zahlungsbeleg mitgeben zu können.
Local Register hat das Zeug dazu, der Kreditkartenzahlung einen immensen Schub zu verleihen. Während in den USA selbst die Zahlung von Kleinstbeträgen mit der Kreditkarte gang und gäbe ist, zahlt man in Deutschland vergleichsweise selten mit Visa, Amex oder Mastercard (die aktuell günstigsten Kreditkartenangebote finden Sie hier). Das könnte sich mit Local Register ändern, denn so wird die Zahlungsart auch für Frisöre, Blumenläden, Imbiss-Buden und viele andere Händler und Dienstleister interessant.
Local Register: Attraktiv für Kreditkartenbetrüger?
Allerdings könnte Local Register auch einer anderen „Berufsgruppe“ Aufschwung geben. Wenn nämlich künftig jeder problemlos Kreditkartenzahlungen entgegen nehmen kann, eröffnen sich für Kreditkartenbetrüger völlig neue Möglichkeiten. Anstatt Gefahr zu laufen, beim Einkaufen mit einer geklauten Kreditkarte von Überwachungskameras gefilmt zu werden, nimmt man einfach Zahlungen mit seinem eigenen Lesegerät entgegen. Nur ein aktives Amazon Payment Konto ist dafür nötig. Wie gut die entsprechenden Schutzmaßnahmen von Amazon sind, solch einen Missbrauch zu verhindern, werden die nächsten Monate zeigen.