Finden sich in Ihren Google Analytics-Berichten Besucher, die angeblich von Seiten wie Darodar.com oder iloveitaly.com kommen, wurde Ihr Analytics-Konto gehackt. Wie Sie diesen Referral Spam bekämpfen, lesen Sie in diesem Artikel.
In den letzten Wochen haben viele Website-Betreiber erfreut die Google-Analytics-Berichte über die Besucherzahlen ihrer Seiten studiert. Teilweise konnten sprunghafte Anstiege verzeichnet werden. Wer sich jedoch die Quellen der Besucher einmal genauer anschaute, wurde schnell stutzig. So basierte das Besucherplus fast ausschließlich aus Referral-Quellen. Vielleicht wurde die eigene Seite etwa von frequenzstarken Seiten wie Bild.de oder Spiegel.de verlinkt? Leider nein. Stattdessen fanden sich in der Channel-Übersicht merkwürdige Seiten wie
- Darodar.com
- Econom.co
- Iloveitaly.com
- Buttons-for-Website.com
- Semalt.com
- 7makemoneyonline.com
- blackhatworth.com
- yourserverisdown.com
- Get-free-traffic-now.com
- floating-share-buttons.com
- erot.co
- motherboard.vice.com
Nun gut, werden die meisten Website-Betreiber gedacht haben. Verweise sind immer gut. Und Traffic sowieso. Egal, wo es herkommt! Schaut man sich die Besucher aus diesen beiden Quellen einmal genauer an, fällt jedoch folgendes auf. Alle besuchen nur die Startseite und stammen aus Ländern wie Indonesien oder Russland – hier vor allem aus den Städten Moskau und Samara. Die Bewohner dieser Länder dürften bei den wenigsten deutschen Websites typische Zielgruppen sein.
Wo kommen die Besucher her?
Tatsächlich haben Sie Besucher aus diesen Ländern nie besucht. Und die Links auf Ihre Seite aus diesen Quellen existieren auch nicht. Bei den angegebenen Traffic-Quellen und Besuchern handelt es sich nämlich um Fälschungen. Angegriffen wird dabei nicht Ihre Website, sondern Ihr Google Analytics-Konto. Dem Webanalyse-Tool werden die entsprechenden Besucher nur vorgegaukelt. Hierfür genügt es, Ihre Analytics-ID auszulesen und die entsprechenden Besuche vorzutäuschen.
Was versprechen sich die Referral Spammer?
Doch warum das alles? Als-Website-Betreiber ist man natürlich neugierig und schaut sich die Referral-Quellen an. Wer das tut, wird sofort auf eine Shoppingseite weitergeleitet – inklusive Affiliate-ID. Die Betreiber wollen durch Verkaufsprovisionen also offenbar schnelles Geld machen. Durch das Besuchen von Seiten wie Amazon.com wird beim Besucher ein Cookie hinterlegt. Bestellt dieser innerhalb von 24 Stunden nach dem Besuch dort etwas, bekommen die Affiliates eine Provision gutgeschrieben. Man kann sich ausmalen, wie lukrativ das Geschäft ist, wenn millionenfach mit Referral Spam Besucher angelockt werden. Die IDs und die Shops, auf die weiterverlinkt wird, werden ständig geändert, da die Shops die Zusammenarbeit mit solchen Affiliates sofort beenden, wenn sie über den Missbrauch informiert werden.
Wie kann man Referral Spam verhindern?
Gefährlich ist der Referral Spam zwar für Sie nicht, lästig aber schon. Schließlich werden Ihre Google Analytics-Berichte verfälscht. Dieses Problem lässt sich jedoch einfach lösen, indem Sie Analytics anweisen, alle Treffer von bekannten Bots nicht zu protokollieren. Darunter fallen auch die Besucher der aufgeführten Referral-Spam-Seiten. Klicken Sie hierfür bei Google Analytics einfach auf „Bot herausfiltern“, wie es der folgende Screenshot zeigt.
Schade ist nur, dass die Besucherzahlen Ihrer Website anschließend wieder nach unten gehen. Doch auch dieses Problem lässt sich lösen. Wie, zeigt der Artikel „Besucherflaute? So sorgen Sie für mehr Traffic!“