Die Versand-Flatrate und eine kostenlose digitale Film-Bibliothek überzeugen immer mehr Kunden, Prime-Mitglieder zu werden. Für Amazon ist Prime eine Goldgrube!
Die Kunden zahlen eine Jahresgebühr dafür, dass sie all ihre Bestellungen versandkostenfrei am nächsten Tag geliefert bekommen. Eine Gebühr, die sich nur dann rechnet, wenn die Kunden möglichst oft in dem Shop einkaufen. Die Idee, seine Kunden effektiv an den Shop zu binden und dafür auch noch Geld von ihnen zu verlangen – sie ist so genial, dass man sie glatt erfinden müsste, wenn Amazon das mit Prime nicht schon erledigt hätte!
Der Erfolg von Amazon hat viel mit dem Erfolg von Prime zu tun. So zählt Amazon nach einer Studie von Consumer Intelligence Research Partners inzwischen über 40 Mio. Prime-Mitglieder. Nur in den USA wohlgemerkt, nicht weltweit – da wird die Zahl auf insgesamt zirka 60 Mio. geschätzt. Die Prime-Kunden sind besonders treu und kauffreudig. Sie geben im Schnitt pro Jahr 1.500 US-Dollar bei Amazon aus. Nicht-Mitglieder kommen im Schnitt „nur“ auf 625 US-Dollar. Im September 2014 lag die Zahl der Prime-Kunden laut Studie übrigens noch bei 29 Mio. Offensichtlich haben sich viele Kunden in der Vorweihnachtszeit entschlossen, eine Mitgliedschaft abzuschließen. Das hat Amazon in einer Pressemitteilung sogar konkret bestätigt. Im Zeitraum zwischen dem 1. November und dem 22. Dezember 2014 haben weltweit 10 Mio. Nutzer Amazon Prime erstmals getestet.
Amazon verdient 4 Mrd. US-Dollar mit Prime-Gebühren
Bei diesen Zahlen muss man wissen, dass eine Prime-Mitgliedschaft in den USA jährlich 99 US-Dollar kostet. Amazon nimmt also pro Jahr fast 4 Mrd. US-Dollar alleine durch Mitgliedsbeiträge ein! In Deutschland kostet eine Amazon Prime-Mitgliedschaft aktuell 49 Euro pro Jahr. Wie in den USA bekommen die Mitglieder dafür einen kostenlosen Premium-Versand, Zugang zur digitale Filmbibliothek Amazon Prime Instant Video sowie einige weitere Extras.
Wie viele Kunden in Deutschland Amazon Prime nutzen, gibt das Unternehmen nicht bekannt. Durch die Einführung von Amazon Prime Instant Video und die Zusammenlegung mit dem DVD-Verleiher Lovefilm im letzten Jahr dürfte sich auch hierzulande die Mitgliederzahl deutlich erhöht haben – trotz der deutlichen Erhöhung der Jahresgebühr (vormals 29 Euro).
Prime Instant Video greift Maxdome und Videoload an
Amazon gelingt es mit Prime nicht nur, den Verkauf physischer Waren anzukurbeln. Viele Prime Instant Video – Nutzer haben sich zur Produkteinführung verbilligt die Streaming-Box Fire-TV* gesichert, mit der sich Filme und Serien aus der Leihbibliothek auch am heimischen Fernseher genießen lassen. Kostenpflichtige Abrufe von aktuellen VOD-Blockbustern, die sich mit einem Klick bequem starten lassen, dürften für ein erträgliches Zusatzgeschäft sorgen und Anbietern wie Maxdome und Videoload das Leben zunehmend schwer machen.
Tipp: Testen Sie kostenlos für 30 Tage alle Vorteile von Amazon Prime*!
Amazon hat mit Prime offenbar vieles richtig gemacht. Die Kundenbindung ist hoch, ebenso wie die Umsätze. Die Wettbewerber können bei diesen Zahlen nur neidisch zuschauen. Um Amazon Prime kopieren zu wollen, ist es längst zu spät!
Bildquelle: Amazon