In den USA verdienen Modeblogger Millionen. Ist das auch in Deutschland möglich? Warum sind gerade Modeblogs so lukrativ? Hier gibt es die Antworten.
Das nennt man wohl eine Bilderbuchkarriere. Gerade einmal 27 Jahre ist die Italienerin Chiara Ferragani alt und hat schon finanziell ausgesorgt. Bekannt geworden ist sie als die Modebloggerin the Blonde Salad. Was anfing als privater Blog mit wenigen Hundert Besuchern pro Monat ist inzwischen zu einem kleinen Modeimperium geworden. Mit über einer Million Likes bei Facebook und monatlich mehr als 12 Millionen Seitenaufrufen. Längst kümmert sich die blonde Italienerin nicht mehr alleine um die Erstellung neuer Inhalte, sondern beschäftigt ein zehnköpfiges Team. Geschätzter Jahresumsatz von „the Blonde Salad“ im Jahr 2014: 6 Millionen Euro! Auch vertreibt sie inzwischen online ihre eigene Modekollektion – und zwar sehr erfolgreich!
Wie erfolgreich sind Modeblogs in Deutschland?
Während Chiara Ferragani unbestritten die Königin unter den Modebloggerinnen ist, findet man vor allem in den USA viele Modeblogs, die ihren Betreiberinnen und Betreibern ebenfalls siebenstellige Einkünfte pro Jahr bescheren. Auch in Deutschland verdienen viele Modefans ihr Geld als Blogger. Über die genaue Anzahl von Modebloggern, die hierzulande von ihren Online-Einkünften leben können, kann man nur spekulieren. Sie dürfte jedoch im mittleren dreistelligen Bereich liegen. Eine der erfolgreichsten deutschen Modebloggerinnen ist die Berlinerin Masha Sedgwick, die ihre Website seit 2010 betreibt und seitdem zu einer international bekannten Marke aufgebaut hat. Die meisten Blogger in Deutschland verdienen momentan aber nur wenig oder überhaupt kein Geld. Die folgende Grafik bezieht sich auf Themenblogs – also nicht nur auf Modeblogs:
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Wie wird man ein erfolgreicher Modeblogger?
Wenn man sich die Lebensläufe der erfolgreichen Blogger anschaut, entdeckt man immer wieder Gemeinsamkeiten. Keiner hat seinen Blog mit der Intention gegründet, davon irgendwann einmal seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Stattdessen starteten sie mit privaten Online-Tagebüchern, in denen sie neu gekaufte Modeartikel vorstellten, Styling-Tipps gaben oder Fotos veröffentlichten. Betrieben wurden die Blogs allesamt zunächst nebenbei. Neben einem Studium, neben der Schule oder abends nach der Arbeit. Erfolgreich wurden die Modeblogger im Laufe der Jahre dann vor allem durch fünf Dinge:
1) Authentizität: Die Blogs sind keine Kunstprodukte von PR-Firmen, sondern werden mit viel Leidenschaft gepflegt. Die Blogger geben dabei im Laufe der Jahre sehr viel Privates preis.
2) Unverwechselbarkeit: Einfach einen bestehenden Modeblog zu kopieren, ist wenig erfolgversprechend. Erfolgreich sind nur Blogs, die es schaffen, eine eigene Marke zu kreieren. Die ein Unikat darstellen. Das kann eine unverwechselbare Leseransprache sein oder ein ganz spezieller Modestil.
3) Durchhaltevermögen: Geld verdienen kann man mit einem Blog meist erst nach mehreren Jahren, wenn der Blog eine treue Leserschaft an sich gebunden hat und zudem hohe Google-Rankings aufweist und so in der Summe viele Besucher anzieht. Bis dahin (und auch noch danach) heißt es: arbeiten, arbeiten, arbeiten!
4) Aktivität auf allen Kanälen: Nur hin und wieder einen Blogbeitrag zu schreiben, genügt nicht. Erfolgreiche Blogs sind überall präsent und präsentieren auf allen Kanälen regelmäßig neue Inhalte. Also nicht nur auf der eigenen Website, sondern auch auf Facebook, Instagram, Twitter und vor allem YouTube.
5) Geschick: Viele Besucher sind toll. Doch wie lässt sich das Besucheraufkommen monetarisieren? Die Anzahl der Besucher finanziell zu nutzen, ist eine entscheidende Aufgabe, um von einem Blog dauerhaft leben zu können.
Wie verdienen Modeblogger eigentlich Geld?
Erfolgreiche Modeblogs weisen eine treue Leserschaft aus. Die Empfehlungen der Blogger, was angesagt ist und was man kaufen sollte, sind für viele Leser genauso wichtig wie Tipps der besten Freundin oder des besten Freundes. Deshalb sind Modeblogs für die Hersteller ein attraktives Werbefeld. Was hier empfohlen und auf Fotos gezeigt wird, wird gekauft! Einige Unternehmen wie beispielsweise Deichmann entwickeln sogar gemeinsam mit Bloggern eigene Modekollektionen, die in limitierter Anzahl verkauft werden. Letztendlich finanzieren sich Blogs vor allem durch drei Quellen:
1) Advertorials: Die Blogger bekommen Geld dafür, dass sie Kleidung eines Herstellers online vorstellen. Zudem dürfen sie die Ware natürlich behalten. Dabei werden die Blogger häufig direkt von den Herstellern kontaktiert. Erfolgreiche Blogger arbeiten zudem mit spezialisierten Media-Agenturen wie Mode Media zusammen, die die Publisher, also die Blogger, bei der Vermarktung unterstützen.
2) Werbebanner: Modemarken buchen auf den Blogs Werbeplätze, für die sie monatlich die Summe X bezahlen. Auch hier sprechen Hersteller Blogger gelegentlich direkt an. Alternativ erfolgen die Buchungen über Vermarktungsagenturen.
3) Provisionen aus Partnerprogrammen: Die Blogger stellen Produkte vor und verlinken diese direkt mit Online-Shops, in denen die Leser die Kleidung kaufen können. Pro Verkauf bekommen die Blogger eine prozentuale Provision.
Neben diesen wichtigen Einnahmesäulen verdienen viele Modeblogs Geld mit Google AdSense oder dem Verkauf von Backlinks auf ihren Seiten.
Lohnt es sich, jetzt einen Modeblog zu starten?
Täglich werden in Deutschland Dutzende Modeblogs von jungen Kreativen voller Enthusiasmus und Tatendrang gestartet. 95 Prozent dieser Blogs werden nach spätestens einem Jahr nicht mehr gepflegt und eingestampft. Der Grund: In der Anfangszeit weisen fast alle Blogs kaum Besucher auf und erzielen nur wenig Gewinn. Gleichzeitig muss der Blogger aber sehr viel Zeit in den Aufbau von Content stecken. Viele Neublogger erkennen in dieser Phase, dass das Leben eines Modebloggers nicht nur aus Reisen, Foto-Shootings und dem Besuch von Messen besteht, sondern knallharte Arbeit bedeutet. Arbeit, für die man in der Anfangszeit kaum Gegenleistung bekommt. Wer diese schwere Anfangszeit übersteht, hat jedoch die Chance, langfristig auch in Deutschland mit einem Modeblog Geld zu verdienen. Im Vergleich zu den USA ist die Bloggerszene hierzulande nämlich noch ziemlich unterentwickelt.
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Bildquelle: Klaus Steves / pixelio.de