Google bietet Website-Betreibern mit Contributor eine neue Einnahmequelle an. Geld wird hierbei nicht dadurch verdient, dass Werbung eingeblendet wird, sondern, dass sie eben NICHT eingeblendet wird. Wir zeigen, was dahinter steckt.
AdWords-Anzeigen sind für Google ein einträgliches Geschäft. Und nicht nur für Google. Auch Website-Betreiber können mit verdienen, indem sie AdSense-Werbung einblenden, die Advertiser bei Google im Werbe-Netzwerk gebucht haben. Pro Klick erhält der Website-Betreiber dann einen Teil des Werbeerlöses.
Bislang konnten Webmaster also dadurch Geld verdienen, indem sie Werbung angezeigt haben, die Google vermittelt hat. Mit dem neuen Angebot Google Contributor wird dieses Konzept jetzt völlig auf den Kopf gestellt. Hier verdienen Sie Geld, indem Sie KEINE Werbung einblenden. Das klingt zunächst wie ein Aprilscherz, ist aber völlig ernst gemeint.
Wie funktioniert Google Contributor?
Bei Google Contributor kann sich jeder beliebige Internet-Nutzer anmelden. Anschließend legt er fest, wie hoch seine monatliche „Contribution“ (Beitrag) sein soll. 2, 5 oder 10-US-Dollar stehen hierbei zur Auswahl. Je höher der Betrag ist, desto weniger Werbung bekommt er pro Monat zu sehen. Und das funktioniert so:
Ruft der Internet-Nutzer eine Website auf, die Google AdSense-Anzeigen einblendet und am Contribution-Programm teilnimmt, wird die Werbung für diesen Nutzer deaktiviert. Stattdessen wird eine „Dankeschön-Botschaft“ angezeigt. Als Entschädigung für die entgangenen potenziellen Werbeeinnahmen entnimmt Google einen Betrag X aus dem Contributor-Konto und schüttet einen Teil des Geldes an den Publisher aus.
In der Praxis behandelt Google die Contribut-Surfer wie Werbetreibende. Sie bieten, solange sie Guthaben aufweisen, auf die Werbe-Auktionen mit, die im Hintergrund durchgeführt werden, wenn sie eine Seite mit AdSense-Anzeigen aufrufen. Ist das Guthaben aufgebraucht, können sie nicht mehr mitbieten und bekommen die regulären Google-Anzeigen wieder eingeblendet. Wie weit Nutzer mit einem Budget von monatlich 10 US-Dollar kommen können, wird sich dann in der Praxis zeigen müssen …
Google jedenfalls versucht derzeit, Publisher für die neue Einnahmequelle zu begeistern. Zudem sollen die Website-Betreiber möglichst aktiv auf ihre Teilnahme bei Google Contributor hinweisen. Beispielsweise mit solchen Werbebannern:
Das Ziel ist klar: Die Publisher- und User-Reichweite von Google Contributor soll ausgebaut werden. Wovon letztendlich vor allem einer profitiert: Google selbst. Der US-Riese kassiert dann schließlich in jedem Fall Einnahmen: egal, ob die Nutzer sich Werbung anzeigen lassen, oder nicht. Ganz nebenbei verabschiedet er sich bei Google Contributor vom „Bezahl per Klick“-Modell und sorgt so für garantierte Einnahmen.
Ist Google Contributor empfehlenswert?
Ob Google Contributor sich durchsetzen kann, ist allerdings mehr als fraglich, denn das System hat für die Nutzer gleich mehrere Nachteile:
– Nur Google AdSense-Werbung wird ausgeblendet. Alle anderen Werbeeinblendungen bleiben bestehen.
– Viel-Surfer werden mit einem Beitrag von monatlich 10 Euro nicht weit kommen. Gleichzeitig wird sich aber die Bereitschaft, monatlich noch mehr Geld zu zahlen, in Grenzen halten.
– Ob viele Publisher für das Programm begeistert werden können, ist ebenfalls unklar. Schließlich müssten die erst mal in der Praxis testen, welche Auswirkungen dies auf die Einnahmesituation hätte.
Für deutsche Publisher und Internet-Nutzer stellt sich die Frage nach dem Für und Wider des Google Contributor Proramms momentan eh noch nicht. Bislang ist das Programm nämlich nur in den USA aktiv.