Lange konnten die Möbelhäuser mit dem Internet wenig anfangen. Doch das hat sich inzwischen geändert. Der Grund: Viele Deutsche haben ihre Liebe zum Online-Möbelkauf entdeckt.
Während in anderen Einzelhandels-Branchen schon vor etlichen Jahren jeder zehnte Euro im Internet umgesetzt wurde, hat de Möbel-Branche das Internet lange stiefmütterlich behandelt. Für die Firmenbosse passten Möbelkauf und Internet einfach nicht zusammen:
– Die Kunden können die Ware nicht anfassen.
– Sie können nicht auf Couches probesitzen und Betten testen.
– Sie können die Qualität der Möbel nicht fühlen.
– Sie können die Möbel nicht direkt mitnehmen.
Alles nachvollziehbare Argumente. Doch vielen Deutschen sind diese Nachteile offensichtlich völlig schnuppe! So hat eine aktuelle Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom, ergeben, dass 42 Prozent aller Online-Shopper in Deutschland schon mindestens einmal Möbel im Internet gekauft hat.
Der Online-Handel hat also endgültig auch die Möbel-Branche erreicht, meint die Bitkom-Expertin Julia Miosga: „Der Online-Handel beschränkt sich längst nicht mehr auf Bücher und Kleidung, sondern hat auch solche Produktgruppen erfasst, die als Bastionen des stationären Handels galten. Neben Lebensmitteln sind das zum Beispiel Möbel.“
Die Vorteile beim Online-Kauf von Möbeln
Und warum lieben so viele Deutsche den Online-Möbelkauf? Zwar müssen sie die aufgeführten Nachteile in Kauf nehmen, profitieren dafür aber auch von diversen Vorteilen:
– das Angebot ist deutlich vielfältiger, als wenn man sich nur auf die Möbelhäuser in der Umgebung beschränkt.
– das Bestellen per PC, Tablet-PC und Smartphone ist bequem und einfach.
– Kundenbewertungen helfen bei der Produktauswahl.
– Gefällt etwas nicht, kann es in vielen Fällen kostenlos zurückgeschickt werden.
Diese Vorteile überzeugen offenbar vor allem die weibliche Klientel. Bei Frauen liegt die Online-Bestellquote von Möbeln nämlich bei 47 Prozent, während Männer nur auf 37 Prozent kommen.
Besonders freuen können sich Online-Möbelhäuser übrigens, wenn ihr Sortiment Kunden im Alter zwischen 30 und 49 Jahren anspricht. Dort ist die Käuferquote mit 46 Prozent nämlich am höchsten.
Und wo kaufen die Deutschen ihre Möbel online am liebsten? Vor allem bei Home24, dem größten Online-Möbelhaus Europas, das viele Eigenmarken exklusiv im Angebot hat. Dazu zählt beispielsweise das modulare Schranksystem Skop, das eine beliebte Alternative zu den Pax-Schränken von Ikea ist.
Bemessen am Gesamtumsatz der Branche steckt der Online-Möbelhandel übrigens noch in den Kinderschuhen. Im letzten Jahr lag der Online-Anteil nämlich bei nur 4 Prozent. Hier ist also noch viel Luft nach oben!