Die Terroranschläge der vergangenen Monate haben gravierende Auswirkungen auf die Reisebranche. Welche Ziele Urlauber verlieren und welche Länder profitieren, zeigt eine aktuelle Übersicht von Check24.
Die Zahlen, die Deutschlands größter Reisekonzern TUI kürzlich veröffentlicht hat, dürften in der türkischen Tourismus-Branche die Alarmglocken schrillen lassen. Die deutschen Urlauber machen in diesem Jahr einen großen Bogen um das Land am Bosporus. Die Nachfrage liegt in diesem Jahr laut TUI 40 Prozent unter dem Vorjahres-Niveau.
Warum die Deutschen einen großen Bogen um die Türkei machen, lässt sich leicht erklären. Die Erinnerungen an den Terroranschlag in Istanbul, bei dem 10 deutsche Touristen ihr Leben verloren, sind vielen noch frisch im Gedächtnis. Auch der gescheiterte Putschversuch des Militärs gegen Staatspräsident Erdogan vom 15. Juli 2016 trägt nicht gerade dazu bei, dass die Türkei als sicheres Reiseland angesehen wird.
Zusätzlich tobt im Osten der Türkei faktisch ein Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und der kurdischstämmigen Minderheit. Terrorgefahr droht damit nicht nur durch ISIS, sondern auch durch die PKK.
Auch wenn die türkische Ägäis, das Lieblingsziel der deutschen Urlauber, bislang von Anschlägen verschont geblieben ist, bleibt bei vielen Urlaubern ein mulmiges Gefühl. Sie entscheiden sich lieber für ein anderes Ziel für die kommenden Sommerferien.
Die Terrorangst sorgt nicht nur in der Türkei für einen dramatischen Einbruch bei den Urlauberzahlen. Auch Tunesien und Ägypten werden von vielen deutschen Urlaubern in diesem Jahr gemieden. Einen interessanten Überblick der Verschiebungen zeigt dieser Jahresvergleich des Reisevergleichs von Check24:

Viele leere Hotel-Betten wird es in diesem Jahr in den Urlaubsregionen in Ägypten, Tunesien und in der Türkei geben. Der neue Geheimtipp für Schnäppchen-Urlauber ist Bulgarien.
Die Türkei, Ägypten und Tunesien sind also die großen Verlierer. Profitieren von den Sorgen der deutschen Urlauber bezüglich der Sicherheit in den Krisenländern können die traditionellen Reiseziele Spanien, Griechenland, Portugal und Italien. Als Schnäppchenalternative zum günstigen Türkei- oder Tunesienurlaub reisen in diesem Jahr auch viele deutsche Urlauber nach Bulgarien. Ein Plus von 66 Prozent zum Vorjahr dürfte bei der Tourismusbranche im Land am Schwarzen Meer die Sektkorken knallen lassen!
Wer keine Angst hat, kann richtig sparen!
Wer sich wegen einer diffusen Angst vor Terroranschlägen nicht die Auswahl seines Urlaubsziels vorschreiben lassen will, kann sich über günstige Preise freuen, wenn es entgegen dem Trend doch nach Tunesien, Ägypten oder in die Türkei gehen soll. So sparen Urlauber in der Türkei im Vergleich zum Vorjahr satte 11 Prozent. Wer sich für Ägypten entscheidet, kann sich sogar über einen um 16 Prozent günstigeren Reisepreis freuen. Die Preise für Tunesien (- 1,9 Prozent) sind hingegen stabil geblieben.
Einigkeit herrscht bei den Reiseveranstaltern jedenfalls, dass es in diesem Jahr nicht lohnt, auf Last-Minute-Schnäppchen zu warten. Der Grund: Durch die Umbuchungen werden die Hotel-Kapazitäten in Spanien, Griechenland, Italien und Portugal in diesem Jahr sehr knapp. Und die Preise für Urlaube in den Krisenregionen werden auch nicht mehr fallen – die sind eh schon im Keller!
Schnäppchenjäger sollten ihren Sommerurlaub also so schnell wie möglich buchen. Die günstigsten Angebote finden Sie mit dem Reisevergleich von Check24*!