Eine eigene Webseite hat für einen Verein eine Menge Vorteile. Trotzdem scheuen viele Vereinsvertreter den Gang ins Web: zu teuer, zu kompliziert, zu aufwändig. Stimmt aber alles nicht, wie diese Tipps für eine perfekte Vereinshomepage beweisen werden!
Inhaltsverzeichnis
1. Ziel definieren
Bevor man sich an die technische Umsetzung wagt, gilt es, eigene Ziele festzulegen. Was will ich mit meiner neuen Webseite erreichen? Nur bestehende Mitglieder über Neuigkeiten informieren oder auch potenzielle neue Mitglieder anlocken? Sollen sich die Vereinsmitglieder auf der Website austauschen können? Und soll die Webseite auch helfen, neue Sponsoren anzulocken? Je nachdem, welche Ziele man sich setzt, desto größer oder kleiner sind Aufwand und Kosten, die in die Realisierung gesteckt werden müssen.
2. Anbieter finden
Um eine eigene Webseite einzurichten und zu betreiben, sind heutzutage keine großen finanziellen Mittel mehr nötig. Wer keinen Wert auf eine eigene Domain legt, kann sogar völlig gratis eine eigene Präsenz erstellen. Über http://homepagefree.meinverein.de/ bekommt man eine eigene Subdomain (http://mustermann.mein-verein.de) inklusive 500 MB Speicherplatz kostenlos. Die Webseite erstellt man direkt online, Vorwissen ist nicht nötig. Wer Wert auf eine eigene Domain, also eine eigene vollwertige Internet-Adresse, keine automatischen Werbeeinblendungen und eine freie Inhaltsgestaltung legt, findet Angebote bei allen gängigen Hostern wie beispielsweise 1&1 oder Strato. Besonders empfehlenswert sind dabei Hosting-Tarife mit integriertem Website-Baukasten. Damit lassen sich Vereinswebseiten per Baukastenprinzip selbst erstellen – und das völlig ohne technische Vorkenntnisse.
Alternativ eignet sich auch jeder „normale“ Hosting-Vertrag für eine Vereinswebsite. Mit benutzerfreundlichen CMS-Lösungen wie WordPress lassen sich dann individuelle Websites erstellen. In diesem Fall ist aber entsprechendes Vorwissen und die Bereitschaft, sich mit WordPress auch weiterhin auseinanderzusetzen, auf jeden Fall zu empfehlen.
3. Rechtssicheres Impressum erstellen
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, weshalb auch für eine Vereinswebseite einige Regeln beachtet werden müssen. So ist ein vollständiges Impressum, das auch unter diesem Namenslink erreichbar sein muss, Pflicht. In dieses Impressum gehören der Vereinsname inklusive Rechtsform, der Name dessen, der für die Webseite verantwortlich ist, eine vollständige Anschrift, eine Telefonnummer sowie eine E-Mail-Adresse. Alternativ können Sie auch ein Kontaktformular bereitstellen. Ebenfalls nicht vergessen: das Vereinsregister und die Registernummer Ihres Vereins.
4. Inhalt
Der Verein, dessen Tätigkeiten und das Vereinsgelände sollten auf der Webseite ausführlich vorgestellt werden, damit sich interessierte Besucher ein Bild machen können. Auch Fotos gehören zwingend auf die Webseite. Eine Möglichkeit ist zudem, sich kurz in einem Video vorzustellen. So bekommen die Besucher einen guten Eindruck von den Menschen, die hinter dem Verein stecken, und den Tätigkeiten, die es dort zu entdecken gibt. Interessierte Besucher sollten auf der Webseite direkt angesprochen und eingeladen werden, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Nicht Vereinsstrukturen, Gremien und Ausschüsse interessieren die Besucher, sondern wer hinter dem Verein steckt und was man dort erleben kann. Ebenfalls unbedingt auf die Vereinshomepage gehören neben dem Impressum Rubriken wie „Neuigkeiten“ und „Termine“ – diese sollten unbedingt regelmäßig aktualisiert werden. Auch eine Anfahrtsbeschreibung und ein passender Google-Maps-Kartenausschnitt gehören zum Standard. Sollten Sponsoren den Verein unterstützen, sollten diese unter einem eigenen Menüpunkt vorgestellt werden.
Eine Vereins-Webseite ist keine kreative Spielwiese für Designer, sondern dient in erster Linie Informationszwecken. Website-Besucher sollten sich schnell zurechtfinden können. An der linken oder oberen Leiste sollte die Navigation positioniert werden. Untermenüs lassen sich über ein Pull-down- oder Aufklappmenü realisieren. Mit einer Baukastenlösung lässt sich das ganz simpel umsetzen. Alle Informationen, die für interessierte Besucher interessant sein könnten, sollten prominent platziert werden. Die Mitglieder hingegen kennen sich auf der Vereinshomepage in der Regel besser aus. Links zu einem Forum, Spielterminen einzelner Mannschaften oder einem geschützten Mitgliederbereich mit Login können deshalb weiter unten positioniert werden. Wichtig: Der Text sollte sich auf dem verwendeten Hintergrund gut lesen lassen.
6. Organisation
Eine Webseite, die seit Monaten nicht aktualisiert wurde, ist fast schlimmer als gar keine Webseite. Es sollte deshalb vermieden werden, dass auf der Startseite Termine angekündigt werden, die schon seit Ewigkeiten Geschichte sind. Am besten regelt man deshalb vereinsintern, wer für die Aktualisierung der Webseite zuständig ist. Je größer der Verein, desto schwieriger wird es, dass eine Person den Arbeitsaufwand alleine schafft. Verteilen Sie in einem solchen Fall Berechtigungen für andere Vereinsmitglieder, Teilbereiche der Webseite ändern zu dürfen (z. B. Jugendkoordinator für die Termine der Nachwuchsmannschaften). Dies lässt sich durch Baukasten-Lösungen und CMS-Systeme leicht realisieren – die entsprechenden Anwender benötigen dann auch kein technisches Fachwissen.
7. Mitglieder werben
Falls mit der Vereinswebseite aktiv neue Mitglieder geworben werden sollen, empfiehlt es sich, einen eigenen Menüpunkt „Mitglied werden“ dafür zu kreieren. Hier finden sich dann ausführliche Informationen über die Vorzüge einer Mitgliedschaft, aber natürlich auch die Kosten, Laufzeiten und Bedingungen. Die Hürden für interessierte Besucher, selbst Mitglied zu werden, sollten so niedrig wie möglich sein. Wenn man zum Beispiel ein Antragsformular im PDF-Format bereitstellt, das der Anwender direkt online ausfüllen und anschließend nur noch an unterschrieben an den Verein schicken muss, ist die Chance, online neue Mitglieder zu werben, groß.
8. Forum und Gästebuch
Eine Webseite ist in puncto Kommunikation keine Einbahnstraße. Den Mitgliedern und Besuchern sollten Möglichkeiten angeboten werden, sich untereinander auszutauschen und miteinander in Kontakt zu treten – beispielsweise über ein Forum oder ein Gästebuch. Das bedeutet für den Verantwortlichen jedoch Mehrarbeit, denn es gilt das Prinzip der Störerhaftung – das bedeutet, dass der Website-Betreiber dafür verantwortlich ist, dass im Forum oder Gästebuch keine Drohungen oder Beleidigungen veröffentlicht werden. Für einen Foren- oder Gästebuchbetreiber gehört es deshalb zur Pflicht, die Eintragungen regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu löschen.
9. Kontakte anbieten
Interessierte Besucher sollten nicht auf das Impressum zurückgreifen müssen, um in Erfahrung zu bringen, wie sie mit dem Verein in Kontakt treten können. Indem man an unterschiedlichen Stellen Kontaktmöglichkeiten zum Verein veröffentlicht und die Besucher aktiv und freundlich aufruft, sich bei Fragen oder Anregungen zu melden, erhöht man die Chance, per Telefon oder E-Mail kontaktiert zu werden.
10. Seite refinanzieren
Auch wenn die Kosten für eine Webseite überschaubar sind – bei den meisten Vereinen ist das Geld knapp. Deshalb spricht nichts dagegen, zumindest einen Teil dieser Kosten durch Zusatzeinnahmen auszugleichen. Jeder zusätzliche Besucher macht die Vereinshomepage für Werbekunden attraktiver. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich allein schon durch den Besuch ein Interesse an der Art Ihres Vereins (Fußball, Hundesport etc.) erschließen lässt. Möglichkeiten, mit der Vereinshomepage Geld zu verdienen, sind die Direktvermarktung von Werbeflächen, die Einbindung von Google AdSense-Anzeigen oder die Zusammenarbeit mit Partnerprogrammen von Online-Shops, die ein zum Verein passendes Sortiment anbieten.