Geld anlegen mit hoher Rendite, aber ohne Ausfallrisiko? Geht nicht! Geht doch, behauptet TWINO, der neue Marktplatz für private Kredite. Das steckt dahinter.
Geld anlegen in private Verbraucherkredite. Das ist das Geschäftsmodell von TWINO, dem Kreditmarktplatz, der ab sofort auch in Deutschland aktiv ist. TWINO hat seinen Sitz in Riga und gehört zu FinaBay.
Wie funktioniert TWINO?
Ähnlich wie bei Auxmoney können sich bei TWINO private Anwender anmelden und einen Kreditwunsch eintragen. Das Geld kommt dann aber nicht von einer Bank, sondern von privaten Investoren, die sich per Klick die Kreditprojekte aussuchen können, die sie finanzieren möchten. Im besten Fall profitieren dann alle beide: Die Anleger bekommen eine attraktive Rendite, die Kreditnehmer Geld zu günstigen Konditionen.
Wer kann über TWINO Geld leihen?
Bislang werden über TWINO nur Kreditprojekte von Nutzern in Dänemark, Georgien und Polen finanziert. Ob in Zukunft auch deutsche Nutzer Geld über TWINO leihen können, ist nicht bekannt. Geld anlegen können Sie hingegen aus jedem Staat. Also auch aus Deutschland. Bislang wurden über TWINO Kredite im Wert von über 150 Mio. Euro finanziert. Seit 2009 ist das Unternehmen am Markt aktiv.
Wie funktioniert TWINO?
Wer über TWINO Geld anlegen möchte, muss sich zunächst kostenlos anmelden. Dafür muss man einige persönliche Daten eingeben und ein Scan seines Personalausweises hochladen. Das Mindestalter für Anleger beträgt 21 Jahre. Der Mindestanlagebetrag liegt bei 10 Euro.
Anschließend wird ein erster Investmentbetrag auf das Konto von TWINO überwiesen. Nun kann man sich die „Loans available for investment“ anschauen. Das sind alle Kreditprojekte, in die er finanzieren kann. Anders als bei Auxmoney gibt es hierbei keine unterschiedlichen Verzinsungen, sondern einen Einheitszinssatz von aktuell 10 Prozent. Das bedeutet also: Sie erhalten für Ihr Investment 10 Prozent Zinsen. Gebühren werden von TWINO nicht verlangt. Weder für die Erstellung des Benutzerkontos, noch für die Investments oder die Auszahlung von Guthaben.
Wie wähle ich interessante Kreditprojekte aus?
Das ist eine gute Frage! Anders als bei Auxmoney erfährt man nämlich bei TWINO nichts darüber, wer der Kreditnehmer ist, wofür er das Geld (angeblich) braucht, und wie sich seine Einnahmesituation darstellt. Was Sie sehen können, ist …
- wo der Kreditnehmer herkommt
- welche Summe er leihen möchte (zwischen 400 Euro und 3.000 Euro)
- wie lang die Laufzeit des Kredits ist
- welche Summe dabei noch für Ihr Investment frei wäre
- ob der Kreditnehmer eventuell mit Raten im Rückstand ist

Klicken Sie auf ein Kreditprojekt, können Sie sich die Einzelheiten zu dem Kredit ansehen. Achten Sie auf das Siegel „Buy Back Guarantee“.
Da die Kredite eh mit einem Einheitszinssatz vergütet werden und eine individuelle Risikoabschätzung für Anleger kaum möglich ist, können Sie die Auswahl der Kredite auch der Software-Automatik überlassen – und zwar mit „Auto Invest“.
Warum habe ich bei TWINO kein Ausfallrisiko?
Jetzt kommt der eigentliche Clou bei TWINO. Der Kreditmarktplatz bietet seinen Anlegern eine „Buy Back Guarantee“, wenn die Kreditnehmer, in die sie investiert haben, 30 Tage oder länger mit ihren Zahlungen im Rückstand sind. TWINO kauft die Kreditinvestition dann vom Anleger zurück. Das Ausfallrisiko übernimmt also TWINO und nicht der Geldanleger.
Warum leihen sich die Kreditnehmer Geld über TWINO?
Wer einmal den Taschenrechner zur Hand nimmt, kommt schnell zu dem Schluss, dass TWINO für Anleger zwar attraktiv sein mag, von Kreditnehmern aber offenbar happige Zinsen verlangt. Schließlich will TWINO neben den 10 Prozent, die die Anleger bekommen, auch noch Geld verdienen. Zinssätze zwischen 15 und 20 Prozent dürften bei den Krediten also eher die Regel, als die Ausnahme sein. Trotzdem ist TWINO auch für die Anleger attraktiv, denn Kleinkredite bei Banken zu bekommen, ist in den baltischen Staaten sehr schwierig. Anders als in Deutschland bieten viele Banken gar keine Kleinkredite an – und wenn doch, dann zu noch teureren Konditionen.
Lohnt es sich, TWINO einmal zu testen?
Bislang finden sich im Internet noch keine Erfahrungsberichte aus Deutschland zu TWINO – weder positiv noch negativ. Deshalb ist es schwer, eine Empfehlung abzugeben. Letztendlich muss es jeder Anleger selber wissen, ob er das Wagnis eingehen will. Hier kommen einige Vor- und Nachteile von TWINO:
– Negativ: TWINO unterliegt keiner staatlichen Sicherung. Im Insolvenzfall ist Ihr Geld also wahrscheinlich komplett verloren.
– Negativ: Bei Schwierigkeiten mit TWINO, etwa wegen einer womöglich verweigerten Auszahlung von Guthaben, ist die rechtliche Handhabe schwierig. TWINO hat schließlich seinen Sitz in Riga.
– Negativ: Die Website wird nicht in deutscher Sprache angeboten.
– Positiv: Der Zinssatz von 10 Prozent ist attraktiv und kann mit anderen Geldanlagen derzeit kaum erwirtschaftet werden
– Positiv: Die „Buy Back Guarantee“ schützt vor einem Ausfallrisiko.
Fazit:
TWINO ist in Deutschland noch ein unbeschriebenes Blatt. Wer gerne ein bisschen experimentiert, kann den europäischen Marktplatz hier einmal ausprobieren*. Wer lieber auf bewährtes setzt, findet mit Auxmoney* eine deutsche Alternative – allerdings ohne den Schutz vor einem Ausfallrisiko!