Ob und zu welchen Konditionen Sie einen Kunden im Onlinehandel beliefern, sollten Sie immer vom Einzelfall abhängig machen. Dabei lassen sich einige Daten durchaus in Eigenregie im Checkout überprüfen – für andere hingegen müssen Sie auf externe Dienstleister zurückgreifen. Durch die Kombination lassen sich Betrüger schon im Vorfeld ausfiltern und Ausfallrisiken von Kunden mit schwacher Bonität minimieren.
1) Stimmt die Adresse?
Relativ leicht lässt sich überprüfen, ob die angegebene Adresse tatsächlich existiert und dieser Name dort gemeldet ist. So umgehen Sie das Risiko, auf Betrüger hereinzufallen, die leerstehende Wohnungen als Sammellager für Internetbestellungen missbrauchen.
2) Stimmt die E-Mail-Adresse?
Verifizieren Sie Neuanmeldungen durch einen Anmeldelink, den Sie an die angegebene E-Mail-Adresse schicken. Erst durch den Klick auf die Bestätigung wird die Anmeldung abgeschlossen. Allerdings schützen Sie sich hierdurch nur, wenn es sich um eine Mailadresse eines lnternetproviders handelt, die nachverfolgbar ist. Freemail-Adressen bieten keine wirkliche Datenverifizierung.
3) Stimmt die Telefonnummer?
Neukunden werden Ihnen ungerne ihre Telefonnummer nennen. Wenn Sie trotzdem darauf bestehen (müssen), prüfen Sie, ob die Vorwahl mit dem angegebenen Wohnort übereinstimmt. Eventuell können Sie sich die Bestellung auch telefonisch bestätigen lassen.
4) Gibt es Übereinstimmungen?
Prüfen Sie, ob Elemente der Neukundendaten bei Ihnen schon unter einem anderen Konto hinterlegt sind. So können Sie Bestellungen herausfiltern, bei denen unter dem Namen eines anderen Familienmitglieds geordert wird, obwohl noch Rechnungen offen sind.
5) Von wo kommt die Bestellung?
In welchem Land befindet sich der Kunde, während er die Bestellung aufgibt? Natürlich kann eine Auslandsbestellung mit Lieferung an eine deutsche Adresse auch von einem Gaststudenten an Freunde und Bekannte sein – statistisch jedoch sind solche Auslandsbestellungen Risikotransaktionen. Gleiches gilt, wenn der Kunde einen Anonymisierungsdienst im Internet nutzt.
6) Wie sieht die Bonität aus?
Ist der Kunde durch Zahlungsausfälle oder verspätete Zahlungen bei anderen Unternehmen aufgefallen? Checken Sie die Daten mit Auskunfteien ab – bei Ihren Bestandskunden natürlich auch mit Ihren eigenen Daten.
7) Steht der Kunde auf Sperrlisten?
Auskunfteien führen Sperrlisten mit Kunden, bei denen das Ausfallrisiko bei annähernd 100 Prozent liegt. Hier sollten Sie auf eine Lieferung grundsätzlich verzichten.