Einen eigenen Onlineshop zu führen, ist für viele ein Traum. Doch Wareneinkauf, Logistik und Forderungsmanagement? Das ist alles viel zu kompliziert! Muss aber auch nicht sein, denn mit einem White-Label-Shop lassen Sie das andere für sich erledigen.
Um einen Webshop zu eröffnen, braucht man weder großes technisches Wissen noch Unsummen von Startkapital. Mietshop-Lösungen gibt es inzwischen schon für unter 10 Euro im Monat, wer lieber die Kosten in einem Rutsch beglichen haben möchte, findet in diversen Kauflösungen interessante Alternativen. Wofür man sich auch entscheidet: Programmierkenntnisse brauchen Sie keine, Sie müssen auch keinen Webdesigner beauftragen – solche Aufgabenerledigt man dank praktischer Assistenten mit links. Und das Beste: Die integrierte Verwaltungslösung bereitet die steuerlichen Unterlagen in der Regel selbst auf. Für den Anwender heißt es deshalb nur: Ausdrucken, zum Steuerberater bringen, fertig!
Eine paar winzige Hürden müssen von den angehenden Websellern aber dennoch übersprungen werden: Was verkaufe ich eigentlich? Wie positioniere ich mich gegenüber meinen Mitbewerbern? Wo bekomme ich günstige Ware her? Wie finanziere ich am Anfang meinen Warenbestand? Spätestens bei der Beantwortung von einer dieser Fragen werden viele, die schon immer von einem eigenen Webshop geträumt haben, keine vernünftige Antwort gefunden und ihr Vorhaben aufgegeben haben.
Gehören Sie auch zu denen, die von einem eigenen Onlineshop träumen? Wenn ja, dann lesen Sie jetzt unbedingt weiter. Wir zeigen Ihnen, wie Sie noch heute Ihren eigenen Shop eröffnen können – kostenlos, völlig ohne Risiko und mit einem Produktangebot, das Sie selbst bestimmen. Nicht einmal eine eigene Webseite brauchen Sie. Möglich machen das die so genannten White-Label-Shops.
Kompletter Shop statt Banner
White Label, auf Deutsch „Weißer Markenname“, kennen viele wahrscheinlich als Begrifflichkeit möglicherweise aus der Warenwelt. Darunter versteht man Produkte, die von einem Hersteller produziert und von verschiedenen anderen Unternehmen unter deren Labels im Handel angeboten werden. Üblich ist dies beispielsweise im Bereich der Unterhaltungselektronik. So findet man in Deutschlands Onlineshops DVD- und Blu-ray-Player, aber auch Digitalkameras, die sich wie Zwillinge gleichen, aber unterschiedliche Markennamen tragen. Tatsächlich ist das auch der einzige Unterschied zwischen den Geräten.
White Label muss sich aber nicht nur auf einzelne Waren beschränken, sondern kann sich sogar auf komplette Onlineshop-Lösungen beziehen. Nehmen wir ein Beispiel: Sie sind leidenschaftlicher USA-Fan und betreiben eine Infoseite über die schönsten Urlaubsziele dort, mit Tipps für die Reiseplanung und jeder Menge wissenswertem Material für Touristen. Um die Seite zu refinanzieren, würden Sie wahrscheinlich Banner- und Textwerbung auf Ihrer Seite platzieren – mit Links zu Pauschalreiseanbietern, Mietwagenfirmen, Flugpreisvergleichsseiten und Ähnlichem.
Sehr beliebt sind in diesem Fall Affiliate-Netzwerke, bei denen Sie pro Klick Ihrer Webseitenbesucher und eventuell pro späterer erfolgreicher Buchung mit Provisionen monetär belohnt werden.
Viele Seiten – ein Shop
Ähnlich funktionieren auch White-Label-Shops, aber mit einem kleinen, aber entscheidenden Unterschied, wie Melanie Tamble, Gesellschafterin des Unternehmens Adenion, das mit www.travelan.de einen eigenen Reise-White-Label-Shop anbietet, erklärt: „Bei einer Banner-Werbung wird der Kunde von der Website weggeführt. Die White-Label-Lösung hat für den Partner den Vorteil, dass der Reiseservice unter seinem eigenen Namen/Label, also seiner eigenen Website-Identität aufgebaut werden kann. Der Kunde bleibt auf der Website des Partners. Der Reiseservice ist nahtlos in eine bestehende Website oder in ein bestehendes Web-Business integrierbar.“
White~Label-Shops lassen sich also in bestehende Webseiten problemlos einfügen. Aber bei vielen Anbietern ist nicht einmal eine eigene Webseite als Basis nötig. Hier sichert man sich eine Domain und übernimmt einfach einen kompletten Reiseshop oder Ähnliches. In der Regel jedoch werden White-Label-Shops als Zusatzservice für die Besucher – und natürlich als zusätzliche Einnahmequelle – genutzt.
So auch die White-Label-Lösung Travelan, die wahrscheinlich jeder von uns, ohne es zu merken, bereits in hundertfacher Ausführung in unterschiedlichen Formen im Internet gesehen hat. Doch für wen ist beispielsweise ein White-Label-Reiseshop interessant? Melanie Tamblé klärt auf: „Wir arbeiten zum Beispiel mit Zeitschriften und Reise-Magazinen zusammen, die auf diese Weise für ihre Leser einen Reiseservice unter dem Label ihres Magazins aufbauen. Die Partner schaffen damit einen zusätzlichen Mehrwert für ihre Kunden und erhöhen die Bindung der Kunden an die eigene Website. Durch die einfache Einbindung der Reisemodule kann jeder Website-Betreiber seinen Besuchern oder Kunden einen interessanten Service bieten und verdient an jeder erfolgreichen Buchung mit.“
Doch wie geht es weiter, wenn tatsächlich ein Besucher über den White-Label-Shop eine Reise bucht? „Die gesamte Buchungsabwicklung und der Kundenservice wird über professionelle Touristik-Call-Center bzw. über die Reiseveranstalter direkt abgewickelt. Der entscheidende Vorteil gegenüber klassischen Partnerprogrammen besteht in der direkten und nahtlosen Integration der Angebote in die Website des Partners. Der Kunde bleibt auch bei Buchungsabschluss auf der Website des Partners. Dies bietet dem Partner die Möglichkeit, mit dem Reise-Service einen unmittelbaren Mehrwert für seine eigene Website aufzubauen.“
Perfekt integriert
White-Label-Lösungen gibt es natürlich nicht nur im Bereich Tourismus. Auch Bekleidung, Preisvergleichsseiten, Musik, Handy-Downloads, Finanzdienstleistungen und vieles mehr lassen sich nach diesem Modell unter eigenem Namen anbieten.
Einer der Vorreiter in Deutschland war übrigens ein Unternehmen, das viele Jahrzehnte in Deutschland den Fernabsatzhandel dominiert hat: Quelle! QStores hieß die White-Label-Lösung, die man im Jahr 2009 kurz vor der Insolvenz der Öffentlichkeit vorstellte. An den QStores lag es aber sicherlich nicht, dass Quelle die Segel streichen musste!
Inzwischen gibt es etliche White-Label-Anbieter, bei denen man sich nur online mit seiner Webseite registrieren muss, um als Partner zusammenzuarbeiten. Anschließend „brandet““ man assistentengesteuert seinen White-Label-Shop, zupft das Layout zurecht und bindet ihn auf seiner Webseite ein.
Tipps zur Anbieterwahl
Bei so viel Auswahl stellt sich natürlich die Frage, worauf man achten muss, bevor man sich für einen Anbieter entscheidet. In erster Linie ist es natürlich wichtig, dass das Produktsortiment thematisch zur eigenen Webseite passt – es sei denn, man entscheidet sich zugunsten der Partnerschaft dafür, extra eine neue Seite einzurichten. Interessante Design-Vorlagen für komplett fertige White-Label-Websites bieten beispielsweise Check24*, Finanzen.de* und Tarifcheck*.
Zudem sollte man die in Frage kommenden Anbieter im Vorfeld unter die Lupe nehmen. Was ergibt eine kurze Google-Recherche? Klappt die Auslieferung der Ware oder Dienstleistungen an die Kunden einwandfrei? Schließlich ist es der gute Name Ihrer Webseite, der bei Problemen in den Fokus rückt! Welche Erfahrungen haben andere Partner bezüglich Response und Provisionsabwicklung gemacht? Und natürlich wichtig: Wie viel lässt sich mit dem White-Label-Shop verdienen?
Nur einmal eine Zahl, die der Handy-Content-Spezialist Jamba, der ein eigenes White-Label-Programm anbietet, auf seiner Webseite veröffentlicht: 10.000 Euro und mehr sollen hier die erfolgreichsten Partner an Provisionen erwirtschaften – pro Monat versteht sich. Spätestens jetzt werden sich wohl auch die skeptischsten Webseller für das Thema White Label so langsam zu interessieren beginnen.