Der Trend ist unübersehbar. Von Jahr zu Jahr steigt der Anteil des Mobile Commerce am E-Commerce-Umsatz. Schon jede fünfte Online-Bestellung wird per Smartphone oder Tablet-PC durchgeführt. Wer seinen Shop jetzt noch nicht auf die mobilen Kunden vorbereitet hat, sollte das unbedingt nachholen.
24 Millionen Deutsche surfen regelmäßig mit ihrem Tablet-PC im Internet. 40 Millionen Deutsche besitzen ein Smartphone. 70 Prozent davon gehen mit ihrem Smartphone regelmäßig online. Jeder vierte nutzt sein Tablet-PC oder Smartphone, um damit online zu shoppen. Diese Daten von Statista und dem Branchenverband Bitkom belegen, dass Mobile Commerce längst keine zu vernachlässigende, kleine Größe mehr ist. Im Januar 2014 betrug der Anteil des M-Commerce am gesamten Online-Versandhandel nach Angaben des Zanox Performance-Barometers rund 11 Prozent. Ende 2015 lag dieser schon bei über 20 Prozent!
Warum müssen Shops optimiert werden?
Shop-Betreiber müssen sich also darauf einstellen, dass immer mehr Kunden ihren Webstore nicht mit einem Desktop-PC oder einem Notebook, sondern mit einem Tablet-PC oder Smartphone besuchen. Das sorgt für eine große Herausforderung. Damit die Kunden auf jedem dieser Endgeräte Ihren Shop bequem nutzen können, muss dieser für jedes dieser Endgeräte optimiert werden. Die Herausforderung: Smartphone-Displays sind oft nur 10 Zentimeter in der Diagonalen groß. Das bietet nur wenig Platz für Start-, Kategorie- und Produktseiten. Trotzdem müssen die Buttons ausreichend groß sein, um problemlos mit einem Finger getroffen werden zu können. Außerdem ist die Texteingabe auf Touchscreen-Displays mühselig. Tablet-PCs bieten mehr Platz. Aber auch hier sollte man das Design seines Online Shops nicht 1:1 übertragen, da Menüs und Buttons per Touchscreen sich nicht so leicht aufrufen lassen wie mit einer Maus. Zudem macht es auch auf Tablet-PCs keinen Spaß, lange Texte eintippen zu müssen.
Um Ihren Online Shop optimal auf die mobile Kundschaft vorzubereiten, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Wer jetzt einen neuen Shop aufsetzt, hat es am leichtesten. Wenn Sie ein sogenanntes „Responsive Design“ auswählen, erkennt Ihr Shop automatisch, mit welchem Endgerät er angesteuert wird und passt die Darstellung an. Sollten Sie jedoch bereits einen Online Shop betreiben, ist der Wechsel zu einem Responsive Design sehr aufwändig und teuer. Seitenstrukturen und Produktdetailseiten müssen unter Umständen komplett neu gestaltet werden.
Wie können Shops optimiert werden?
Die Alternative zu einem Responsive Design ist ein „Mobile Template“ (Theme = Designvorlage). In diesem Fall betreiben Sie Ihren Shop neben der „normalen“ Version auch noch mit einer mobilen Variante. Ruft ein Kunde Ihren Shop mit einem Smartphone oder Tablet-PC auf, wird er gefragt, ob er die klassische Shopseite oder die für die mobile Nutzung optimierte Variante besuchen will. Der Vorteil dieser Lösung: Kosten und Aufwand sind gering. Sie können Ihren Desktop-Shop in gewohnter Form weiterführen. Der Nachteil: Sie müssen jede folgende Änderung (neue Funktionen, andere Produktdarstellung etc.) in Ihrem Shop grundsätzlich in beiden Templates durchführen und anschließend kontrollieren, ob die Darstellung korrekt ist.
Eine dritte Variante, seinen Shop auf die Smartphone- und Tablet-Nutzer vorzubereiten, ist das Bereitstellen von mobilen Shop-Apps durch externe Dienstleister. Hierbei bleibt der klassische Shop unangetastet. Mobile Nutzer werden jedoch beim Seitenaufruf wie bei der Mobile-Template-Lösung gefragt, welche Desinvariante sie angezeigt bekommen wollen. Mobile Shop-Apps für Online Shops bieten in Deutschland unter anderem Shopgate und CouchCommerce. Das Prinzip ist bei beiden Anbieten ähnlich. Sie können das Design Ihres Mobile Shops selbst gestalten und dabei die Farbgebung an Ihren klassischen Shop anpassen und auch eigene Logos implementieren. Die Produktdetailseiten und Kategorien werden von der Software automatisch erstellt. Per Schnittstelle zu Ihrem Shop wird die App mit allen nötigen Daten und Preisen gefüttert. Ändern sich Preise, oder werden neue Produkte hinzugefügt, wird auch die App entsprechend aktualisiert.
Was sind Web-Apps und native Apps?
Mit Shopgate und CouchCommerce können Sie Web-Apps und native Apps erstellen. Die Web-Apps können von jedem beliebigen mobilen Endgerät genutzt und müssen nicht installiert werden. Sie werden automatisch gestartet, wenn Ihre Kunden Ihre Shop-Seite aufrufen. Die nativen Apps hingegen werden speziell für Android-Phones und Tablets sowie für iPhones und iPads entwickelt. Ihre Kunden finden Ihre Apps dann im iTunes Store beziehungsweise im Google Play Store. Der Vorteil dieser Apps: Sie erhöhen Ihre Reichweite durch die Verfügbarkeit in den Download-Stores. Außerdem werden Kunden eher zu Stammkunden, wenn Sie Ihre Shop-App auf ihrem Smartphone oder Tablet installiert haben und nicht bei jeder neuen Bestellung wieder sämtliche Daten neu eingeben müssen.
Was kostet die Optimierung?
Die Shopping-Apps stellen eine interessante Möglichkeit für Online-Händler dar, schnell und unkompliziert ihren mobilen Kunden ein komfortables Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Die Kosten für diese Dienstleistungen richten sich nach der Anzahl der verkauften Artikel. So zahlen Sie bei Couchcommerce pro Transaktion 30 Cent. Die monatliche Servicegebühr liegt bei 3.000 Euro. Shopgate hingegen bietet ein variables Preismodell, das für viele kleinere Händler attraktiver sein dürfte. Hier zahlen Sie monatlich zwischen 29 und 599 Euro. Je niedriger die monatlichen Fixkosten, desto höher ist die Transaktionsgebühr. Diese liegt zwischen 1 und 8 % pro Bestellung.