Der wichtigste Traffic-Lieferant für alle Online Shops ist Google. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Shop bei relevanten Suchbegriffen gute Positionen in den Ergebnislisten erreicht. Lesen Sie, wie Sie dies überwachen, Schwächen aufdecken und Ihr Ranking optimieren können.
An einem Online Shop schlendern die Kunden nicht vorbei wie bei einem Ladenlokal. Standortvor- oder -nachteile gibt es also nicht. Oder zumindest nicht im klassischen Sinne. Schlendernde Besucher gibt es nämlich auch im E-Commerce. Besucher, die bei Google nach Produkten oder Informationen suchen und dann zu einem entsprechenden Shop geleitet werden. Dass dieser Shop möglichst häufig Ihr Shop ist und bleibt, ist die Aufgabe des SEO-Controllings.
Google: Die Position entscheidet
Wussten Sie, dass bei Suchanfragen zirka 30 Prozent der Nutzer direkt auf den ersten Treffer klicken? Weitere 40 Prozent klicken auf die folgenden Treffer auf der ersten Seite. Der Rest verteilt sich auf die Folgeseiten, wobei schon ab Seite 3 die Klickwahrscheinlichkeit bei unter einem Prozent liegt. Das bedeutet für Sie: Ihr Shop muss bei allen Suchanfragen, die Ihr Sortiment betreffen, möglichst auf der ersten Seite präsent sein. Doch wie findet man überhaupt heraus, welche Suchanfragen relevant sein könnten? Wie überprüft man seine Rankings? Und wie lässt sich das Ranking verbessern?
Die erste Aufgabe der Suchmaschinenoptimierung (SEO) besteht darin, herauszufinden, in welche Richtung man die eigenen Shopseiten eigentlich optimieren will. Konkret bedeutet das: Für jede Seite Ihres Shops (Startseite, Kategorieseiten, Produktdetailseiten etc.) sollten Sie ein bis drei Keywords festlegen, für die Sie Ihre Seiten anschließend optimieren.
Ein konkretes Beispiel macht die Aufgabe anschaulich: Sie betreiben einen Fachhandel für Gartenprodukte in Musterhausen. Eine Kategorie Ihres Online-Shops ist Fertigrasen – wobei Sie nur an Kunden in Musterhause liefern. Das logische Keyword wäre „Fertigrasen Musterhausen“, die zweite Variante „Rollrasen Musterhausen“. Gibt jemand diese Begriffe bei Google ein, muss Ihr Shop möglichst auf Platz 1 gelistet werden, damit die Kunden bei Ihnen bestellen und nicht bei Ihren Wettbewerbern.
Keywords recherchieren
Bei der Keyword-Recherche benötigen Sie zunächst nur einen Zettel und einen Stift. Via Brainstorming analysieren Sie, welche Suchbegriffe für die einzelnen Seiten relevant sein könnten. Diese Liste nehmen Sie anschließend unter die Lupe und überprüfen, wie viele Nutzer tatsächlich nach diesen Begriffen suchen. Schließlich bringt es wenig, wenn Sie Ihre Seite zum Beispiel für den Begriff „Waschvollautomat“ optimieren, die Kunden aber ausschließlich nach „Waschmaschine“ suchen. Um das Suchvolumen von Keywords bei Google zu überprüfen, können Sie den kostenlosen „Keyword Planer“ nutzen, auf den Sie Zugriff bekommen, wenn Sie ein (ebenso kostenloses) Google AdWords-Konto (https://adwords.google.com) anlegen. Mit dem Keyword Planer bekommen Sie für jedes beliebige Keyword das entsprechende Suchvolumen angezeigt – inklusive der Verteilung aufs Jahr gesehen und dem Wettbewerbslevel – falls Sie für diesen Suchbegriff AdWords-Anzeigen schalten wollen.
Tipp: Bei der Keyword-Recherche und SEO-Optimierung ist die Online-Marketing-Suite Xovi* sehr nützlich. Die Suite enthält eine Vielzahl von Tools, die bei der Optimierung einer Website helfen.
Haben Sie so für jede Seite lukrative Keywords ermittelt, gilt es, die diese Keywords in Überschriften und Texten auf der jeweiligen Seite unterzubringen. Hierbei gilt eine Keyword-Dichte von zirka 2 Prozent als ideal. Pro hundert Wörtern müsste also einmal der Begriff „Rollrasen Musterhausen“ auftauchen. Wunderdinge sollten Sie aber vor solch einer so genannten „Onpage – Optimierung“ nicht erwarten. In den Google – Rankings klettert man in der Regel nicht über Nacht, sondern langsam und Schritt für Schritt!
Ihr Ranking überprüfen
Nach der Optimierung der Shopseiten kommt das SEO-Controlling zum Zug. Jetzt gilt es, die Rankings des Shops bei Google zu überwachen und die Auswirkungen der Optimierungen zu überprüfen. Eine wichtige Anlaufstelle für Sie sind hierbei die kostenlosen Google Webmaster Tools (www.google.com/webmasters/tools/). Hier finden Sie nämlich jede Menge nützlicher Informationen zu Ihrer Domain. Unter anderem können Sie sich die Suchanfragen anzeigen lassen, die die Nutzer, die über Google zu Ihnen gelangt sind, eingegeben haben. Zu den jeweiligen Suchanfragen sehen Sie die Anzahl der Impressionen, der Klicks, die Click-Through-Rate (CTR) und Ihre durchschnittliche Position in der Google-Trefferliste. Diese Daten sind für Ihr Controlling sehr hilfreich. Auf einen Blick können Sie so erkennen, welches Ranking Sie bei wichtigen Keywords im Durchschnitt aufweisen und wonach die Besucher, die zu Ihrer Seite gelangen, gesucht haben. Nicht immer muss das mit den Keywords übereinstimmen, die Sie sich sorgsam zurechtgelegt haben! Vielleicht suchen Ihre Besucher nach Produkten, die Sie gar nicht anbieten – was sich ändern lässt!
Schwachstellen aufspüren
Mindestens ebenso wichtig ist die Click Through Rate. Hiermit wird angezeigt, wie hoch der Prozentsatz der Google-Nutzer ist, die auf Ihre Shopseite geklickt haben, wenn diese in den Trefferlisten aufgetaucht ist. Hier gilt es, die Werte der jeweiligen Suchanfragen zu vergleichen. Ist die CTR bei manchen Anfragen deutlich niedriger als andere? Wenn ja, dann wird Ihre Shopseite von den Kunden entweder übersehen oder als nicht relevant eingestuft. Bei Google wird der SEO-Titel Ihrer Seite und die Meta Description (kurzer beschreibender Text) als Vorschau zu den jeweiligen Treffern angezeigt. Beides können Sie mit dem Content Management System Ihrer Shopsoftware selbst gestalten. Seiten mit einer niedrigen Click Through Rate sollten Sie unbedingt einmal näher in Augenschein nehmen. Wie wird die Seite bei einer entsprechenden Google-Seite angezeigt? Sind die Meta Description oder der Titel schlecht formuliert? Oder gar nicht von Ihnen konkret vorgegeben worden. Hier können kleine Änderungen große Wunder bewirken.
Mitbewerber analysieren
Ein wichtiger Bestandteil des SEO-Controllings ist die Wettbewerbsanalyse. Wer ist bei Ihren Keywords besser gerankt als Sie? Was können Sie sich eventuell von den Mitbewerbern abschauen? Die komplette Strategie einer anderen Seite einfach zu kopieren, ist zwar nicht sinnvoll. Anregungen sollten Sie sich aber trotzdem holen!
SEO-Controlling ist für jeden Shopbetreiber keine einmalige Aufgabe, sondern begleitet ihn permanent. Schließlich gilt es, die eigene Position bei Google ständig im Auge zu behalten und bei negativen Entwicklungen gegensteuern zu können. Jede Position Unterschied in den Google-Trefferlisten bedeutet mehr oder weniger Besucher. Übertragen auf ein stationäres Geschäft ist diese Aufgabe zu vergleichen mit dem täglichen Überprüfen, ob die Angebotstafel vor dem Laden noch steht, lesbar ist und mit attraktiven Inhalten gefüllt wurde!