Der Online-Shop ist erstellt, die Warenwirtschaftslösung mit dem lokalen Lager synchronisiert: Jetzt kann es losgehen! Doch wie macht man die Internetwelt auf den neuen Online-Shop aufmerksam? Wir geben Ihnen eine Übersicht, welche Marketing-Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen, was sie bringen und was sie kosten.
Wer ein neues Ladengeschäft aufmacht, rührt dafür erst einmal kräftig die Werbetrommel. Diese Regel gilt auch im Internet, denn um mit seinem neuen Online-Shop wahrgenommen zu werden und Kunden zu erreichen, muss man mehr tun, als ein attraktives Sortiment zu günstigen Preisen anzubieten. Wir stellen Ihnen die zehn wichtigsten Marketing-Maßnahmen für die Betreiber neuer Online-Shops vor.
-
Inhaltsverzeichnis
Offline-Werbung
Nach dem Start Ihres neuen Online-Shops sollten Sie jede Möglichkeit dazu nutzen, auf Ihr neues Angebot hinzuweisen. Entsprechende Informationen gehören deshalb auf Ihre Schriftstücke, auf Visitenkarten und auf Hinweistafeln in Ihrem Ladengeschäft. Sprechen Sie Ihre Kunden auf Ihren neuen Online-Shop an. Diese können dann nicht nur selbst zu Online-Kunden werden, sondern auch zu Multiplikatoren, indem sie Freunden und Bekannten von Ihrem neuen Shop erzählen. Nutzen Sie Ihre Profile in sozialen Netzwerken wie Xing oder Facebook, um für Ihren Shop zu werben. Auch in Ihre E-Mail-Signatur sollten Sie auf Ihre Shop-Domain unbedingt hinweisen. Bedenken Sie, dass jeder Kontakt zu einem potenziellen Shopbesucher und anschließend zu einem Neukunden führen kann.
-
Suchmaschinenoptimierung
Die wichtigste Traffic-Quelle für Online-Shops ist Google. Viele Anwender nutzen die Suchmaschine, um zu recherchieren, bei welchen Anbietern sie ihre Wunschprodukte günstig kaufen können. Für Ihren Shop ist es deshalb unerlässlich in den SERPs ( Search Engine Result Pages) prominent platziert zu sein. Wer auf Seite 1 steht, hat gute Chancen, über diese Quelle Neukunden zu gewinnen. Auf Seite 2 haben Sie noch geringe Chancen. Auf die Folgeseiten verirrt sich kaum noch ein Google-Nutzer. Doch wie schafft man es, gute Positionen zu erreichen? Hier unterscheidet man zwischen konkreten und allgemeinen Suchanfragen.
Wer beispielsweise bei Google „Nike Revolution blau Größe 41“ sucht, weiß sehr genau, wonach er sucht. Google wird in den SERPs direkt Shops anzeigen, die die Schuhe führen und die Nutzer direkt auf die Seite mit der Artikelbeschreibung führen. Voraussetzung dafür, dass Sie bei solchen gezielten Produktanfragen prominent gelistet werden, ist, dass Sie die Produktbeschreibungen selbst erstellen oder professionell texten. Wer nur die Herstellerinformationen übernimmt, hat kaum eine Chance auf eine gute Platzierung. Hunderte andere Shops bieten schließlich genau dieselben Informationen. Google sieht deshalb auf Ihrer Shopseite keinen Mehrwert für seine Nutzer.
Ebenfalls wichtig: Viele suchen bei Google nicht nach konkreten Produkten, sondern nach allgemeinen Begriffen, um sich zu informieren, bevor sie tatsächlich etwas kaufen. In diesem Beispiel wäre das zum Beispiel der Suchbegriff „Laufschuhe“. Auch diese Nutzer sollten Sie möglichst auf Ihre Seite schleusen. Die Technik dafür: Erstellen Sie spezielle Zielseiten, Landing-Pages genannt, die diese Kunden auf Ihre Seite locken sollen. Auf solch einer Seite könnten Sie umfassend darüber informieren, welche Unterschiede es bei Laufschuhen gibt, für welche Anwendung welche Produkte empfehlenswert sind und wie jeder Sportler die am besten zu ihm passenden Schuhe findet.
Die entsprechenden Angebote in Ihrem Shop sollten Ihre Besucher natürlich nicht erst suchen müssen – die gehören prominent platziert. Überlegen Sie sich, nach welchen allgemeinen Begriffen Ihre Kunden suchen könnten und erstellen Sie für jedes dieser Keywords eine eigene Landing Page. Jede Landing Page ist ein Einfallstor für potenzielle Neukunden. Hilfe bei der Suchmaschinenoptimierung versprechen leistungsstarke Tools wie Xovi*.
-
Suchmaschinen-Werbung
Wenn Sie bei Google gezielt nach einem Produkt suchen, werden Sie feststellen, dass über und rechts neben den organischen Treffern Anzeigen platziert werden. Das sind zum einen klassische Google AdWords-Anzeigen (Überschrift, Shopname und Werbetext) und zum anderen so genannte Shopping-Kampagnen (Produktbild, Preis, Shopname). Viele Nutzer schauen sich die eigentlichen Suchergebnisse gar nicht an, sondern klicken direkt auf eine Werbeanzeige, wenn diese thematisch passt. Bei passenden Suchanfragen müssen Sie hier mit Ihrem Shop vertreten sein. Anmelden können Sie sich bei Google AdWords (https://adwords.google.com) kostenlos. Die Werbeplätze werden von Google versteigert. Bezahlt wird nicht pro Anzeige, sondern pro Klick. Je nach Suchbegriff kann solch ein Klick Sie zwischen einem Cent und mehreren Euro kosten. Sie sollten deshalb permanent überprüfen, ob diese bezahlten Klicks auch tatsächlich zu Einkäufen führen. AdWords-Kampagnen müssen permanent optimiert werden, damit Sie von ihnen profitieren können.
-
Bilder und Video-Marketing
Wissen Sie, welche Seite die zweitgrößte Suchmaschine in Deutschland ist? Youtube! Viele Anwender suchen direkt nach Videos, wenn Sie sich über Themen oder Produkte informieren wollen. Deshalb müssen Sie mit Ihrem Shop bei Youtube mit einem eigenen Kanal vertreten sein. Kommentierte Produktvideos, die Sie auch in Ihrem Shop zur Artikelpräsentation nutzen, stellen eine interessante Möglichkeit dar, Kunden über Youtube in Ihren Shop zu locken. Auch allgemeine Ratgebervideos (Welche Laufschuhe passen zu mir?) lassen sich perfekt zur Neukundengewinnung nutzen. Außerdem wichtig: Erstellen Sie von Ihren Produkten hochwertige Fotos und beschriften Sie diese ausführlich. Die Ergebnisse der Google Bildersuche werden bei Standardsuchanfragen prominent platziert. Auch über diesen Kanal können Sie kostengünstig Neukunden gewinnen.
-
E-Mail-Marketing
Einen großen Anteil an der Neukundengewinnung hat nach wie vor das E-Mail-Marketing. Der Grund dafür ist einfach. Mailings lassen sich kostengünstig erstellen und in großer Zahl versenden. Mit Ihrem neuen Online-Shop können Sie zum Beispiel Werbeplätze in bestehenden Mailing-Listen anderer Unternehmen buchen oder E-Mail-Adressen aus Verteilerlisten für einen Sondernewsletter einmalig mieten.
-
Linkaufbau
Google nutzt zur Beurteilung der Wertigkeit Ihres Shops und der entsprechenden Positionierung in den SERPs die Analyse der Links, die auf Ihre Website führen. Je mehr Websites mit hoher Reputation auf Ihre Seite verlinken, desto hochwertiger ist offenbar Ihr Inhalt. Deshalb gehört es zur Suchmaschinenoptimierung, für möglichst viele qualifizierte Backlinks zu sorgen. Doch wie? Erstellen Sie zum Beispiel Pressemitteilungen mit Bildern und Zitaten von Ihnen zur Shoperöffnung und dem Alleinstellungsmerkmal Ihres Angebots und verschicken Sie diese an relevante Online- und Printmedien sowie Blogs. Die freuen sich in der Regel über interessante Themen und stellen Ihren Shop möglicherweise in einer kurzen Nachricht vor – vielleicht sogar inklusive einem lukrativen Backlink. Schreiben Sie außerdem in zu Ihrem Sortiment thematisch passenden Foren, in denen sich Ihre potenziellen Neukunden tummeln und empfehlen Sie Ihren Shop. Allerdings mit einem echten Mehrwert für alle Nutzer, indem Sie auf Fragen oder Probleme im Post eingehen.
-
Affiliate Marketing
Erhöhen Sie Ihre Reichweite, indem Sie mit Bannern auf seriösen privaten und gewerblichen Websites werben. Perfekt dafür geeignet sind Affiliate-Netzwerke wie Zanox oder Affilinet. Hier können Sie sich mit Ihrem Shop registrieren und den Tausenden angeschlossenen Website-Betreibern (Publisher) anbieten, für Sie zu werben. Sie stellen dafür Werbemittel zur Verfügung und entscheiden sich für ein Provisionsmodell – bei Shops meist eine prozentuale Vergütung zwischen 3 und 15 Prozent des Warenkorbwerts. Diese zahlen Sie über das Netzwerk an die Publisher aus, sobald einer deren Website-Besucher auf Ihren Werbebanner geklickt und bei Ihnen eingekauft hat. Sie zahlen also nur im Erfolgsfall.
Solche Partnerprogramme nutzen nicht nur kleine Online-Shops, sondern auch Branchengrößen wie Amazon, Otto oder Galeria Kaufhof. Olga Grundmann, Head of Affiliate Marketing bei der Galeria Kaufhof, erklärt beispielsweise: „Über affilinet ist es uns gelungen, nicht nur umsatzstarke Gutscheinportale und Preissuchmaschinen als Publisher zu finden, sondern auch hochkarätige Spezialisten, die bei nicht so hohem Traffic-Volumen eine hohe Conversion-Rate haben.“

Die organische Suche bringt nach wie vor die meisten Neukunden in die Online-Shops, gefolgt von CPC-Modellen wie Google AdWords. Nach wie vor unverzichtbar: Professionelles E-Mail-Marketing – Quelle: Custora
Auch das so genannte Couponing ist eine Form des Affiliate-Marketings. Hierbei werben Sie auf Seiten, die aktuelle Rabattgutscheine der Online-Shops veröffentlichen. Vor allem preisbewusste Käufer nutzen diese Seiten, um nach interessanten Angeboten Ausschau zu halten. Die großen Couponseiten wie Gutscheine.de haben ein eigenes Partnerprogramm, bei denen Sie sich als Händler anmelden können. Ihr Vorteil: Sie können die Zusendung eines Rabatt-Codes an eine Bedingung knüpfen. Zum Beispiel an den Eintrag in den Newsletter. So haben Sie größere Chancen, die Kunden langfristig an sich zu binden.
-
Soziale Netzwerke
Holen Sie Ihre potenziellen Neukunden dort ab, wo sie sich aufhalten. Je nach Zielgruppe können das soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Xing sein. Allerdings spielen die sozialen Netzwerke im Marketing Mix des Online-Handels eine geringere Rolle als man vermuten könnte. Stecken Sie also nicht zu viel Zeit und Geld in Ihre Facebook-Fanpage.
-
Preissuchmaschinen
Wer nach günstigen Online-Shops für ein bestimmtes Produkt sucht, gibt den Begriff entweder bei Google ein oder direkt bei einer Preissuchmaschine wie Billiger.de oder Idealo.de. Deshalb müssen Sie mit Ihren Angeboten hier vertreten sein. Bezahlen müssen Sie in der Regel einen festen Betrag X nur dann, wenn jemand auf Ihr Angebot klickt. Da solche Kunden sich dann meist schon eine Kaufentscheidung getroffen haben, ist die Conversion Rate sehr hoch.
-
Online-Marktplätze
Indem Sie Ihre Ware nicht nur über Ihren Online-Shop, sondern über Marktplätze wie Amazon, eBay, Rakuten oder Allyouneed.com anbieten, steigern Sie Ihre Reichweite enorm. Die meisten gängigen Shopsysteme erlauben es, Ihre Produkte direkt aus der Software heraus dort anzubieten. Doppelverkäufe sind also ausgeschlossen. Die Nachteile dieser Marktplätze: Die Marge ist aufgrund der fälligen Provisionen geringer. Außerdem lassen sich so kaum Stammkunden für Ihren Shop gewinnen, da diese Ihre Shopmarke während des Kaufs kaum oder gar nicht wahrnehmen.