Je länger der Check-out für einen Neukunden dauert, desto eher springt er ab. Bieten Sie Ihren Kunden deshalb die Möglichkeit, innerhalb von wenigen Sekunden einen Einkauf abzuschließen. Wir zeigen, wie das in der Praxis funktioniert.
Je länger man im Kaufhaus an der Kasse stehen muss, desto größer wird der Drang, die Produkte einfach irgendwo abzulegen und den Kauf abzubrechen. Nicht anders verhält es sich beim Online-Shopping. Auch hier sollte der Check-out möglichst kurz und schlank gehalten werden, um dem Kunden bloß keine Gelegenheit zu geben, seinen Kauf zu überdenken.
Viele Online Shops verfahren aber nach wie vor genau gegenteilig. Sie legen den Kunden unnötig Steine in den Weg. Etwa, indem sie das Anlegen eines Kundenkontos bei Bestellungen von Neukunden zur Pflicht machen. Das wäre so, als würde der Kaufhof beim Bezahlen an der Kasse verlangen, dass der Kunde sich beim Payback-Kundenbindungsprogramm anmelden müsse!
Der Check-out beim Online-Shopping ist naturgemäß aufwändiger als das Bezahlen an einer Kasse bei einem stationären Händler. Adressdaten müssen eingegeben, eine Liefer- und Bezahlvariante ausgewählt und der Bestellvorgang noch einmal kontrolliert verbindlich abgeschlossen werden. Das sind also mindestens vier Schritte, bei denen der Kunde abspringen kann.
So verschlanken Sie Ihren Check-out
Um die Kaufabbruchquote zu reduzieren und dementsprechend die Conversion Rate (Umwandlung von Besuchern in Käufer) zu erhöhen, setzen inzwischen immer mehr Shops auf einen Express-Check-out. Dieser zeichnet sich vor allem durch die folgenden Punkte aus:
- Ein Bestellabschluss ist innerhalb von 10 Sekunden möglich.
- Der Check-out besteht maximal aus drei Schritten.
- Neukunden müssen kein Kundenkonto anlegen
- Die Kunden müssen manuell keine Adressdaten eingeben, falls sie eine Zahlungsvariante aussuchen, durch die die Daten übernommen werden können.
Um den Check-out maximal zu reduzieren, sollten Sie Zahlungslösungen anbieten, mit denen Sie Ihren Kunden einen komfortablen Bestellabschluss ermöglichen. Das ist insbesondere für Kunden wichtig, die mit dem Smartphone oder Tablet-PC bei Ihnen einkaufen, und wenig Lust haben, mehr Daten als unbedingt nötig einzugeben.
Bezahlen mit PayPal Express
PayPal, inzwischen sogar noch vor dem Rechnungskauf die beleibtes Bezahlvariante der deutschen Online-Shopper, bietet mit PayPal Express eine Variante an, die für einen schnellen Check-out wie geschaffen ist. Der Kunde wählt direkt am Anfang des Check-outs die Option „Express-Kauf mit PayPal“. Anschließend loggt er sich mit seinen Daten bei PayPal ein. Die bei PayPal hinterlegten Adressdaten werden vom Online-Shop übernommen. Der Kunde überprüft die Bestellung und klickt auf den Button „Jetzt kaufen“. PayPal selbst wirbt mit einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 14 %, die Online-Händler nach der Implementierung von PayPal Express erreichen. Die Kosten für die Zahlungsart liegen im Übrigen bei 1,7 % der Kaufsumme plus 0,35 € pro Transaktion.
Die Alternative Amazon Payments
Neben PayPal eignet sich auch Amazon Payments sehr gut für die Verschlankung des Check-outs. Wählt der Kunde „Bezahlen mit Amazon“ aus, loggt er sich mit seinen Amazon-Kundendaten ein und bezahlt mit der Zahlungsart, die bei Amazon hinterlegt ist. Die Adressdaten werden zum Bestellshop übertragen und müssen vom Käufer nicht manuell eingetragen werden. Hier liegen die Kosten bei 1,9 % plus 0,35 € pro Transaktion. Glaubt man den Erfahrungsberichten der Händler, ist der Effekt, der nach der Einführung der Zahlungsart erzielt wird, sehr positiv. Engelhorn spricht beispielsweise von einer 12-prozentigen Steigerung der Conversion Rate, Babyartikel.de gar von 25 %!
Bei den Kunden beliebt sind diese beiden Zahlungsarten, weil sie bei einem Shop, bei dem sie zuvor noch nie bestellt haben, kein neues Kundenkonto anlegen müssen, wenn Sie bereits ein PayPal- beziehungsweise Amazon-Konto haben. Der Aufwand einer Erstbestellung wird so erheblich reduziert. Die Händler profitieren von einer Steigerung der Conversion Rate und des Umsatzes – bei vergleichsweise niedrigen Transaktionskosten.
Der Express-Check-out über einen externen Payment-Dienstleister hat für Händler aber nicht nur Vorteile. Dadurch, dass die Kunden, die diese Zahlungsoptionen auswählen, kein Kundenkonto anlegen, lassen sie sich nur schwer als Stammkunden gewinnen. Empfehlenswert ist es deshalb, den Express-Check-out als Option anzubieten, gleichzeitig aber das Anlegen eines Kundenkontos mit der Auflistung der Vorteile für die Kunden offensiv zu bewerben!