Das Produktdaten-Marketing entscheidet über den Erfolg im E-Commerce. Nur mit optimal aufbereiteten Daten lassen sich Preissuchmaschinen effizient nutzen, Shopping-Kampagnen aussteuern und auf Online-Marktplätzen verkaufen.
Der Online-Handel unterscheidet sich vom stationären Handel nicht nur dadurch, dass hier Waren versendet und dort vom Kunden direkt mitgenommen werden können. Auch die Anforderungen an die Produkterfassung sind völlig andere.
Während im stationären Handel die Erfassung von Produkten und Lagervorräten hauptsächlich für das Warenwirtschaftssystem wichtig sind, zeigen sich die Anforderungen im Online-Handel deutlich vielfältiger. Das wird Ihnen spätestens dann bewusst werden, wenn Sie Ihre Produkte, die Sie über das Internet verkaufen wollen, erstmalig in Ihrer Shop-Software anlegen. Jeder Artikel muss mit diversen Informationen gespeichert werden. Dazu zählen unter anderem:
- Artikel-ID
- Titel
- Beschreibung
- Hersteller
- Kategorie
- Produkt-Typ
- Produkt-URL
- Produkt-Bild
- optional zusätzliche Bilder
- Preis
- Abmessungen
- Gewicht
- Anfangs-Bestand
Noch komplizierter wird es, wenn Sie Produkte mit unterschiedlichen Variationen verkaufen. Beispielsweise T-Shirts, die Sie in den Größen S-XXL und in den Farben weiß, schwarz, blau und grau anbieten – und zwar für Männer und für Frauen. Sämtliche Variationen müssen in der Shop-Software korrekt angelegt werden, damit später keine Ware verkauft wird, die Sie gar nicht mehr vorrätig haben.
Produktdatenqualität entscheidet über den Erfolg bei externen Vertriebskanälen
Produktdaten sind aber in einem Online-Shop nicht nur deshalb wichtig, weil sie für die Produktbeschreibung und die Kontrolle des Warenbestands gebraucht werden. Sie stellen auch die Schnittstelle zwischen einem Shop und externen Dienstleistern dar. Das sind zum Beispiel:
- Online-Marktplätze (Amazon, eBay, etc.)
- Preissuchmaschinen (Billiger.de, Idealo.de, Guenstiger.de, etc,)
- Google Shopping Anzeigen
Wollen Sie für Ihren Shop potenzielle Neukunden über eine Preissuchmaschine gewinnen, registrieren Sie sich dort zunächst als Partner. Damit Ihr Shop-Angebot angezeigt wird, wenn jemand nach einem schwarzen T-Shirt in XL sucht, müssen Sie den Preissuchmaschinen Ihre Produktdaten zugänglich machen. Das geschieht in der Regel automatisch. Alle gängigen Shop-Lösungen bieten vorinstallierte Schnittstellen zu den wichtigsten Preissuchmaschinen. Ist das nicht der Fall, können die Schnittstellen über Plugins nachgerüstet werden. Sind die Daten verknüpft, ruft die angeschlossene Preissuchmaschine in festgelegten Intervallen die aktuellen Produktdaten-Feeds ab und liefert ihren Nutzern möglichst aktuelle Informationen.
Damit Sie von der Zusammenarbeit mit einer Preissuchmaschine profitieren können, ist es entscheidend, dass Ihre Produktdaten vollständig eingetragen, aktuell und korrekt sind. Ist das nicht der Fall werden Ihre Produkte entweder gar nicht angezeigt, obwohl eine Suchanfrage passen würde oder – noch schlimmer – Angebote werden angezeigt, die entweder gar nicht (mehr) vorrätig sind, oder nicht zur Suchanfrage passen. Da Sie bei Preissuchmaschinen pro Klick eine Vergütung zahlen müssen, sind solche Angebotseinblendungen, die nur geringe Chancen auf einen Verkaufsabschluss mitbringen, gefährliche Kostentreiber!
Fehlerhafte Produktdaten kosten Geld
Ein Beispiel: Jemand sucht über eine Preissuchmaschine nach einem günstigen schwarzen T-Shirt. Ihr Shop samt Angebot wird eingeblendet. Der Nutzer klickt auf den Link und landet bei der Produktseite des weißen T-Shirts. Er wird sich nicht die Mühe machen, in Ihrem Shop zu überprüfen, ob Sie auch sein Wunschprodukt anbieten, sondern direkt zum nächsten Anbieter wechseln.
Ihre Produktdaten stehen auch dann im Mittelpunkt, wenn Sie für Ihr Sortiment via Google Shopping-Anzeigen werben wollen. Auch hier verknüpfen Sie Ihr Produktdaten-Feed mit dem Anbieter – in diesem Fall also Google. Die Besonderheit bei Google Shopping-Anzeigen im Gegensatz zu gewöhnlichen AdWords-Anzeigen: Sie haben keinen Einfluss darauf, zu welchen Suchanfragen Ihre Produkte eingeblendet werden sollen.
Google wertet die Informationen aus Ihrem Daten-Feed aus und entscheidet selbstständig, ob diese Werbung für den Nutzer interessant sein könnte. Sie können lediglich Begriffe ausschließen, bei denen Ihre Anzeigen nie geschaltet werden sollen. Ob das nötig ist, sollten Sie regelmäßig kontrollieren, denn auch hier gilt: Jeder Klick auf eine Anzeige kostet Sie Geld. Werbeeinblendungen, die nur selten in einen Kauf münden, kosten unnötig Geld!
Jeder Anbieter hat seine eigenen Vorgaben
Kompliziert ist der Umgang mit Produktdaten deshalb, weil es keinen einheitlichen Standard gibt. So hat Google andere Richtlinien als zum Beispiel Guenstiger.de, wenn es darum geht, welche Datenfelder wie formatiert und gefüllt werden müssen. Dadurch wird es erforderlich, dass bei jeder Zusammenarbeit mit einem neuen Vertriebs- oder Werbepartner zunächst abgeklopft werden muss, ob und wie der Produktdaten-Feed angepasst werden muss.
Da dem Produktdaten-Marketing bei der Neukundengewinnung inzwischen eine wichtige Rolle zufällt, bieten immer mehr Agenturen Shop-Betreibern die Optimierung ihrer Produktdaten an. Bekannte Anbieter in diesem Bereich sind http://feed-dynamix.de/, www.hurra.com und http://www.netlead.de/.
Qualitativ hochwertige Produktdaten angelegt zu haben, ist nicht nur für die Neukundengewinnung und den Direktverkauf auf externen Marktplätzen wichtig. Die Daten sind auch shopintern von großer Bedeutung, denn sie werden für folgende Aufgaben benötigt:
Produktsuche: Die interne Produktsuche eines Online-Shops analysiert den Inhalt der Produktdaten, um festzustellen, welches Produkt zu welcher Suchanfrage passen könnte.
Produktempfehlungen: Den Kunden Produkte vorzustellen, die zu denen passen, die sie gerade in den Warenkorb gelegt haben, kann nur dann gut funktionieren, wenn die Verknüpfungen im Shop richtig hinterlegt sind. Auch hier ist also wieder die Qualität der Produktdaten entscheidend.
Fazit:
Nehmen Sie sich beim Anlegen der Produkte in der Shop-Software Zeit und füllen Sie alle vorhandenen Felder aus. So sparen Sie sich später unnötige Zusatzarbeit.
Wollen Sie bei Preissuchmaschinen für Ihren Shop werben, entscheiden Sie sich zunächst um einen Anbieter. Erst wenn der Datenfeed falls nötig angepasst wurde und die Zusammenarbeit klappt, sollten Sie die nächste Kooperation in Angriff nehmen.
Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Anzeigenkampagnen bei Preissuchmaschinen und Google Shopping auch tatsächlich rentabel sind. Falls nicht, kann ein Problem mit Ihren Produktdaten vorliegen.