Mit Partnerprogrammen können Sie Blogger und Betreiber sowohl privater als auch gewerblicher Websites für Ihren Online-Shop werben lassen. Dafür bekommen diese eine Provision, falls sie Ihnen erfolgreich Kunden vermitteln. Lesen Sie, wie Sie ein eigenes Partnerprogramm aufbauen, was es kostet und wie sie es erfolgreich einsetzen.
Potenzielle Kunden auf die eigene Website zu bekommen, ist für Betreiber von Online-Shops eine der größten Herausforderungen. Schließlich ist die Konkurrenz im Internet groß. Vor allem kleine Shops mit einem überschaubaren Sortiment weisen nur eine geringe Sichtbarkeit bei Google auf und bekommen dementsprechend wenige Besucher über die Suchmaschine. Ein geeignetes Mittel, um die eigene Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen und somit potenzielle Neukunden anzulocken, ist die Einrichtung eines Partnerprogramms.
Wie funktionieren Partnerprogramme?
Bei einem Partnerprogramm, auch Affiliate-Programm genannt, arbeiten zwei Parteien zusammen. Auf der einen Seite die Online-Händler, die in diesem Fall auch Advertiser genannt werden und die Publisher. Als Publisher kann jeder fungieren, der eine private oder gewerbliche Website betreibt.
Die Zusammenarbeit läuft anschließend nach folgendem Muster ab: Der Advertiser stellt den Publishern Werbemittel zur Verfügung. Das können grafische Werbebanner, Textwerbungen, Gutschein-Codes oder auch die eigenen Produktdaten, damit konkrete Produkte beworben werden können, sein.
Diese Werbemittel veröffentlicht der Publisher anschließend auf seiner Website. Klickt ein Besucher der Publisher-Website anschließend auf das Werbebanner des Online-Shops und kauft dort etwas ein, erhält der Publisher dafür eine Provision, die meist einem festen Prozentsatz des Einkaufswerts entspricht. Freigegeben wird die Zahlung, sobald der Shop-Kunde bezahlt und die Widerrufsfrist abgelaufen ist.
Große Unternehmen wie Amazon und eBay betreiben solche Partnerprogramme in Eigenregie. Das bedeutet: Sie kümmern sich um die technische Umsetzung, die Auswertungen der Klicks und der Provisionen sowie die Bezahlung der Publisher.
Das ist für einen kleinen Online-Shop natürlich nicht praktikabel. Für die ist die Zusammenarbeit mit einem Affiliate-Netzwerk sinnvoller. Bei solch einem Netzwerk können sich Advertiser und Publisher anmelden, um anschließend zusammenzuarbeiten.
Die Netzwerkbetreiber helfen bei der Einrichtung der Programme, geben Tipps zur Conversion-Steigerung und übernehmen die technische Ermittlung fälliger Provisionen. Für diesen Service berechnen die Netzwerke eine Provision, die in der Regel erfolgsabhängig ist. Meist werden 30 Prozent des Betrages fällig, der an Provisionen an die angeschlossenen Publisher ausgeschüttet wurde. Zusätzlich berechnen die Anbieter teilweise noch einmalige Setup-Gebühren oder einen fixen monatlichen Grundpreis.
Zu den wichtigsten Anbietern von Affiliate-Netzwerken in Deutschland zählen Affilinet, Superclix und Zanox*. Die Netzwerke werden nicht nur von kleinen Händlern genutzt, sondern auch von Branchengrößen wie Galeria Kaufhof, Otto und Zalando.
Interessant ist für die Unternehmen nämlich die immense Reichweite der Anbieter. So sind allein bei Affilinet 500.000 Publisher angeschlossen, die die Händler direkt erreichen können, wenn sie ihr Partnerprogramm über das Netzwerk betreiben.
Wie läuft eine Zusammenarbeit in der Praxis ab?
Nachdem Online-Händler ihr Partnerprogramm bei einem Netzwerk eingerichtet haben, kann sich jeder Publisher formlos für eine Zusammenarbeit bewerben. So bleibt sichergestellt, dass Händler nur auf solchen Websites mit ihren Werbebannern vertreten sind, auf denen sie sich auch präsentieren wollen.
Parallel können Händler auch gezielt potenzielle Werbepartner einladen, an dem Partnerprogramm teilzunehmen. Affilinet beispielsweise bietet hierfür ein „Match Master“-Tool an, das den Händlern automatisch Publisher vorschlägt, deren Websites inhaltlich zum Shop passen könnten.
Um tatsächlich von dem Partnerprogramm zu profitieren, muss es das Ziel sein, eine möglichst große Reichweite mit seinen Werbebannern zu bekommen. Die Händler müssen also viele Publisher überzeugen, für den Shop zu werben.
Um das zu gewährleisten, braucht es vor allem drei Dinge:
- Eine attraktive Provision,
- professionelle Werbemittel
- und eine möglichst hohe Conversion Rate.
Das bedeutet: Sind Ihr Sortiment und die Preise für die Kunden so attraktiv, dass tatsächlich auch genügend bestellen, wenn sie auf Ihre Werbebanner auf anderen Websites klicken? Für die Publisher zählt letztendlich nur der Umsatz, den sie mit einem Partnerprogramm erzielen können. Ist dieser dauerhaft unbefriedigend, setzen sie auf ein anderes Partnerprogramm. Allein bei Affilinet haben Sie die Auswahl aus 1.500 Programmen.
Lohnt sich ein Partnerprogramm überhaupt?
Partnerprogramme haben gegenüber anderen Werbeformen wie Google AdWords oder den Google-Shopping-Kampagnen einen entscheidenden Vorteil: Sie zahlen nur im Erfolgsfall! Und selbst wenn sie nichts über diesen Kanal verkaufen, profitieren Sie durch die höhere Sichtbarkeit. Ihr Shop-Name wird von vielen Internetnutzern durch die Werbebanner schließlich auch dann wahrgenommen, wenn sie nicht angeklickt werden. Das steigert nach und nach die Markenbekanntheit und sorgt so mittelfristig für positive Effekte.
Trotzdem ist aber in erster Linie der direkte Umsatz das Ziel. Und hier zeigt der regelmäßig veröffentlichte Branchenindex von Zanox sehr deutlich, was mit Partnerprogrammen möglich ist. So betrug der durchschnittliche Warenkorbwert der vermittelten Kunden 83,76 €. Hierfür mussten im Schnitt 4,29 € Provision an die Publisher gezahlt werden.
Ebenfalls interessante Kennziffern: Die durchschnittliche Klickrate auf die Banner der Händler betrug 1,63 Prozent, die Conversion Rate lag anschließend im Schnitt bei 4,51 Prozent. Das bedeutet: Pro 1.360 Werbeeinblendungen konnte ein Kaufabschluss generiert werden.
Klingt nach wenig, muss aber in Relation gesetzt werden zu den hohen Besucherzahlen vieler Websites. So können selbst private Blogs durchaus über 50.000 Besucher pro Monat erreichen. Es muss deshalb das Ziel der Advertiser sein, möglichst viele interessante Kooperationspartner von einer Zusammenarbeit zu überzeugen.
Wie lässt sich der Umsatz mit Partnerprogrammen steigern?
Immer beliebter ist in den letzten Jahren das sogenannte Gutschein-Marketing geworden. Hierbei handelt es sich um eine Sonderform des Affiliate Marketing. Sie stellen den Website-Anbietern Gutschein-Codes zur Verfügung, mit denen deren Besucher beim Einkauf in Ihrem Shop Geld sparen können.
Die Conversion Rate ist bei solchen Rabatt-Codes natürlich deutlich höher als bei gewöhnlichen Werbebannern. Dafür für Sie aber auch mit höheren Kosten verbunden. Aus diesem Grund setzen die meisten Shops auf eine geringere Werbevergütung, wenn aktiv mit Gutschein-Codes geworben wird.