Zum Marketing-Mix eines erfolgreichen Online-Shops gehören Profile und regelmäßige Aktivitäten bei Facebook und Co. Doch kann damit wirklich Umsatz erzielt werden? Lesen Sie, wie Sie die Netzwerke sinnvoll für Ihren Shop nutzen können, und warum deren Bedeutung deutlich geringer ist, als man vermuten könnte.
Wie, du bist nicht bei Facebook? Solche Fragen bekommen heutzutage nicht nur Privatpersonen zu hören, sondern auch immer mehr Shop-Betreiber. Eines der wichtigsten Mantras im Online-Marketing der letzten Jahre lautet: Hol deine Kunden ab, wo sie sich aufhalten! Nämlich bei Facebook und Twitter! In letzter Zeit mehren sich jedoch die kritischen Stimmen, die bezweifeln, dass ein Facebook-Profil und das Sammeln von „Likes“ irgendeinem anderen hilft außer Facebook selbst! Doch was stimmt nun?
Wollen Sie mit Ihrem Ladengeschäft oder Ihrem Online-Shop bei Facebook präsent sein, erstellen Sie dort eine Fanpage. Auf dieser Fanpage stellen Sie Ihr Unternehmen vor und veröffentlichen regelmäßige News. Die Besucher Ihrer Fanpage haben die Möglichkeit, Meldungen zu Ihrem Unternehmen mit einem Klick auf „Gefällt mir“, den so genannten „Like-Button“ zu abonnieren. Einen „Fan“ zu generieren hat für Sie zwei Vorteile:
- Dessen Freunde können im Profil des Nutzers sehen, dass ihm Ihr Shop gefällt. Das macht sie neugierig, sich ebenfalls über Ihren Shop zu informieren.
- Wenn Sie regelmäßig Neuigkeiten veröffentlichen, werden Ihre Fans darüber automatisch informiert und an Sie erinnert. Das stärkt die Kundenbindung.
Direkter Kontakt zu den Kunden
Facebook hat aber noch eine weitere Funktion. Die Gäste Ihrer Fanpage können das Kommentarfeld dazu nutzen, um mit Ihnen in Kontakt zu treten. Das kann ebenso Lob wie böse Kritik sein oder Fragen zu Produkten, die gekauft wurden. Und von dieser Kommentarfunktion machen viele Facebook-Nutzer regen Gebrauch. Sämtliche Kommentare sind für alle Nutzer sichtbar. Und das führt wiederum dazu, dass Sie ständig den Kommentarbereich Ihrer Facebook überprüfen und moderieren sollten. Wer auf Kundenbeschwerden via Facebook gar nicht oder erst Wochen später reagiert, schadet sich mit seinem Profil nur, weil dies potenzielle Neukunden abschreckt.
Als Umsatzkanal funktionieren kann ein Facebook-Profil nur dann, wenn viele Nutzer ihre News dort tatsächlich lesen und Ihnen folgen. Um möglichst viele Fans zu generieren, rühren Sie die Werbetrommel. Beliebtes Mittel: Ein Gewinnspiel, bei dem die Nutzer automatisch teilnehmen können, indem Sie Fans von Ihnen werden.
Wie werden Fans zu Kunden?
Das große Problem von Fanpages von Online-Shops ist nur das folgende: Wie bekomme ich meine Facebook-Fans dazu, dass sie auch tatsächlich in meinem Online-Shop einkaufen? Hierauf hat bislang kaum jemand eine sinnvolle Antwort gefunden. Ein weiteres Problem: „Adweek“ hat in einer Studie herausgefunden, dass 98 Prozent der Fans der Facebook-Seite eines Unternehmens nach ihrem ersten Besuch nicht wiederkommen. Kundengewinnung und Kundenbindung funktionieren mit Facebook also höchstens eingeschränkt!
Da Sie nicht nur online verkaufen, sondern auch stationär, haben Sie trotzdem eine gute Chance, von einem Facebook-Profil zu profitieren. In der Regel befindet sich der Großteil des Freundeskreises eines Facebook-Nutzers in derselben Stadt. Wird die Facebook-Seite Ihres Ladenlokals von einem Nutzer empfohlen, hat dies somit eine hohe Relevanz für dessen Freunde – und kann so stationär zu mehr Besuchern und zu mehr Umsatz führen.
Facebook & Co.: Wichtige Traffic-Quelle
Auch im E-Commerce hat Facebook eine hohe Relevanz. Allerdings nicht aufgrund der Fanpages! Rund 10 % des Traffics auf Internetseiten stammt aus den sozialen Medien. Also Linkempfehlungen, die über Facebook, Google+ oder Twitter verbreitet wurden. Deshalb sollten Sie den Besuchern Ihres Online-Shops die Möglichkeit geben, Ihren Shop im Allgemeinen und auch konkrete Produktseiten ihren Freunden mit einem Klick weiterzuempfehlen. Möglich machen das so genannte „Social Bars“. Solche „Daumen hoch“ zahlen sich für Sie doppelt aus. Sie bieten die Chance auf zusätzlichen Traffic und werden von Google als so genanntes positives „Social Signal“ wahrgenommen – was wiederum in der Summe Ihre Google-Rankings verbessert.
Ein weiterer Vorteil von Social Bars: Sie können auf Ihren Shop-Seiten zu jedem Produkt die Personen mit Bild anzeigen lassen, die dieses via Facebook weiterempfehlen. In einer Studie haben die JGU Mainz und die TU Darmstadt in einem A/B-Test am Beispiel des Online Shops www.spiele-offensive.de herausgefunden, dass sich die Anzeige der Produktempfehlungen signifikant auf die Conversion Rate und den Umsatz auswirken. In der knapp vierwöchigen Studie hat die Anzeige von sozialen Empfehlungen wie dem Gefällt-mir-Daumen von Facebook oder der +1-Schaltfläche von Google+ zu einem Umsatzanstieg von 13 Prozent gegenüber einer Kontrollgruppe geführt.