Virales Marketing ist eine Werbeform, die darauf setzt, dass sich Informationen mit einer hohen Geschwindigkeit, ähnlich wie bei einem Virus, verbreiten. Die integrierte Werbung wird von den Verbrauchern auf den ersten Blick nicht als solche wahrgenommen, sondern bleibt im Hintergrund. Verbreitungskanäle sind Social Media Netzwerke, aber auch Blogs oder E-Mails werden genutzt.
Wie funktioniert virales Marketing?
Durch den Kommunikationsdrang und den sozialen Kontakt zu anderen Menschen steht der Verbraucher, beim viralen Marketing, als Werbeträger, selber im Mittelpunkt. Basierend auf dem Prinzip der Mundpropaganda und nach einer Art Schneeballsystem werden Produkte, Webseiten oder Dienstleistungen von Konsument zu Konsument weiterempfohlen und breiten sich so rasch aus, sodass die Botschaft eine hohe Reichweite erzielt. Neben dem werblichen Aspekt eignet sich virales Marketing zudem zur Unterstützung der eigenen SEO-Strategie, indem es z.B. für Backlinks und Traffic-Steigerung sorgt.
Ein einheitliches Erfolgsrezept für virales Marketing gibt es nicht, jedoch gilt es gewisse Grundsätze zu beachten, um die Erfolgschancen einer viralen Kampagne zu erhöhen. Generell gilt die Grundfrage: Würde ich diesen Inhalt selbst teilen?
-
Mache es visuell
Das wohl beliebteste Medium, um viralen Content zu verbreiten, ist das Video. Kampagnen, die erfolgreich sind und sich schnell verbreiten, sind Kampagnen, die optisch ansprechend sind. So ist es generell bei vielen Dingen in der Marketing-Branche. Daher macht es Sinn, Videos oder Bilder in die Marketing-Kampagne einzubauen. Selbst wenn der Hauptteil aus Text besteht, sollte ein überzeugendes Foto oder ein ansprechendes Video erstellt und integriert werden.
Bei der Auswahl visueller Aspekte sollte sichergestellt werden, dass diese zu der Marke und dem Produkt passen. Auf keinen Fall sollte das Bild oder das Video die Marke beeinträchtigen. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass die Visuals das Potenzial haben viral zu gehen. Am besten lustige, informative oder überraschende Aspekte mit einbauen. Umso überraschender, desto größer sind die Chancen, dass die Meldung geteilt wird.
-
Vermittle Emotionen
Virale Marketing-Kampagnen sollten darauf abzielen, echte Gefühle bei den Zuschauern zu wecken. Das kann Lachen, Rührung oder Erschrecken sein. Die hervorgerufenen Emotionen und Gefühle bewegen den Zuschauer dazu, das Video oder den Artikel, via Social Media oder anderen Kanälen, mit Freunden zu teilen.
Das heißt nicht, dass ein informativer Post oder Video nicht viral gehen kann, aber leider reichen reine Informationen oftmals nicht aus. Besser ist es die Menschen emotional anzusprechen, z.B. auf ihre Ängste, Träume oder Sinn für Humor eingehen.
-
Kenne deine Zielgruppe
Wenn Emotionen ausgelöst werden sollen, sollte herausgefunden werden, welche Auslöser das Publikum am stärksten beeinflussen. Seine Zielgruppe zu kennen ist essenziell für gutes Marketing. Virales Marketing erreicht vor allem jüngeres und Social Media-affines Publikum, also sollten sich Content und Aufmachung an diesem orientieren und dessen Ansprüche und Gewohnheiten mit in die Kampagne einbeziehen.
-
Sei kreativ und originell
Einige Videos gehen unbeabsichtigt viral, aber die Realität ist, dass hinter solchen Kampagnen viel Planung steckt. Dazu gehört auch ein aktuelles Thema aufzugreifen und dies kreativ und originell umzusetzen. Einige Trends können z.B. frühzeitig über Youtube, Google Alerts, Twitter Trends oder Facebook aufgefasst werden. Fakt ist auch, dass kontroverse Kampagnen eine höhere Reichweite erlangen, da vermehrter Kommunikationsbedarf besteht. Durch kreative und originelle Ideen werden Menschen dazu veranlasst ihren Freunden von diesen zu erzählen. Skurrile Inhalte und faszinierende Themen sorgen für Gesprächsstoff.
-
Leite die Botschaft weiter
Die Botschaften sollten sich einfach und schnell weiterleiten lassen und hierfür müssen die richtigen Kanäle genutzt werden und Weiterleitungsreiz geboten werden.
Es reicht nicht aus, ein Video einfach auf eine Webseite zu setzen und zusätzlich ein paar Links auf Social Media zu posten. Die Botschaft muss aktiv gestreut werden. Das passiert durch Multiplikatoren und Influencer, die die Botschaft weiterleiten. Am hilfreichsten sind solche Kontakte, die über einen breiten Freundeskreis verfügen und diesen vorteilhaft nutzen können. Videos oder E-Mails, die von Freunden weitergeleitet werden, werden nicht als Spam eingestuft und so steigen die Chancen einer exponentiellen Verbreitung.
Neben einflussreichen persönlichen Kontakten und Social Media, ist eine Online PR Kampagne von Nutzen, ebenso wie Newsletter. Auch kann man die Botschaft, gegen Bezahlung, auf stark besuchten Blogs veröffentlichen.
Virales Marketing ist nicht so einfach, wie man etwa vermutet. Um eine Botschaft viral zu verbreiten, braucht es zielgerichtete Planung und Durchführung. Unternehmen müssen bereit sein ein gewisses Risiko einzugehen, denn auch wenn man sich an Grundsätze hält, ist ein Erfolg lange noch nicht sicher. Zudem müssen Unternehmen Vertrauen haben, da sie weitestgehend die Steuerungsmöglichkeit über den Kommunikationsprozess verlieren.