Erfolg kommt nicht von ungefähr. Selbst die beste Geschäftsidee verlangt ein bisschen Voraussicht, damit aus der tollen Idee mit Superstart keine Eintagsfliege wird.
Strategisches Denken ist das Zauberwort. Keine Angst: Das heißt nicht, in Blitzesschnelle alle möglichen langfristigen Konsequenzen aus selbst den kleinsten Entscheidungen zu kalkulieren, sondern sich die Frage zu stellen, wie besagte Entscheidungen in den Firmenkontext passen.
Dazu gehört auch, dass Sie sich Zeit nehmen. Arbeiten Sie unter dauerndem Zeitdruck Emails ab, oder nehmen Sie sich Zeit, den Inhalt zu studieren und Ihre Antwort zu überlegen? Gerade bei Kontaktpflege oder dem Aufbau eines Netzwerks ist es wichtig, die Kommunikation an die jeweilige Person anzupassen. Ein gestresster Manager will im Regelfall nur die wichtigsten Informationen klar und knapp mitgeteilt bekommen, während ein neuer Kunde vielleicht besser auf eine Nachfrage nach den Kindern oder dem Wetter reagiert, ehe Sie zum Thema kommen.

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Vor allem aber geht es darum, Risiken und Chancen gründlich abzuwägen, ehe Sie irreversible Entscheidungen fällen. Je längerfristig der Zeitrahmen ist, desto komplexer sind die Überlegungen.
Sie sind kein geborener Stratege? Zum Glück lässt sich das in beachtlichem Umfang lernen und trainieren – sogar in der Freizeit mit Freunden oder Familie.
Wenn Sie Ihr strategisches Denken unter realen Bedingungen und Anleitung trainieren möchten, finden Sie immer mehr Workshops. Diese sind im Regelfall speziell auf Entscheidungsträger in Firmen aller Größen und Branchen ausgerichtet, vom Hinterhof-Start-Up bis zum Branchenführer.
Dabei geht es darum, konkrete Strategien zu entwickeln und bessere Einsicht und Überblick in die Vorgänge und Entwicklungen auf den jeweiligen Märkten zu gewinnen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie in dem jeweiligen Workshop auch die Gelegenheit haben, Ihre eigenen Denk- und Handelsmuster genauso zu erkennen wie die der anderen Teilnehmer. Selbsterkenntnis ist bekanntlich schwierig, aber der erste Schritt zur Besserung. Das gilt auch fürs Geschäftsleben, wo die eigenen Fehler und Schwächen das größte Hindernis für den langfristigen Erfolg sein können.

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Nur wenn Sie wissen, wie gute Entscheidungen aussehen, können Sie diese auch erkennen. Noch ein weiterer Punkt ist mitentscheidend: der Umgang innerhalb des Führungsteams und das Miteinander.
Strategiespiele sind ebenfalls eine gute Methode, Ihre kognitiven Fähigkeiten zu verbessern. Online oder auf dem Brett müssen Sie gleich am Anfang eine potenzielle Siegesstrategie entwickeln, die aber jeden Moment über den Haufen geworfen werden kann. Das erfordert Kalkül, Entscheidungsfreudigkeit und Risikobereitschaft.
Außerdem lernen Sie, Ihre Gegenspieler im Auge zu behalten, deren Reaktionen zu studieren und so im günstigsten Fall vorauszusagen. Auch im Geschäftsalltag profitieren Sie, wenn Sie subtile Hinweise interpretieren können und so wissen, ob Sie es mit jemandem zu tun haben, der gern blufft, prinzipiell auf Nummer Sicher geht oder ständig seine Meinung ändert.
Rasches Umdenken erfordert Konzentration, genau wie epische Kämpfe im Strategiespiel, Poker- oder Schachturniere.
Nicht umsonst gilt Schach als Königsdisziplin für strategische Denker. Von den Lektionen von erfolgreichen Schachspielern können auch Manager in jeder Branche lernen.
Dazu gehört der Wille zum Erfolg. Jede Entscheidung birgt Risiken – auch das Risiko, zwischendurch Fehler zu machen.
Um im Schach auf Dauer erfolgreich zu sein, müssen Sie nicht nur die Situation schnell analysieren können, sondern sich auch analytische Denkmuster gemerkt haben. Dann hat Ihr Gedächtnis in einer privaten Datenbank fast automatisch Zugriff auf Kausalitätenketten, die durch einen jeweiligen Zug ausgelöst werden können. Dazu gehört, die Stärken und Schwächen Ihrer möglichen Handlungen abzuwägen. Das erfordert ein geschultes Urteilsvermögen, das erfolgreiche Schachspieler regelmäßig trainieren. Nur Übung macht dauerhaft den Meister.
Schachmeister können auch Risiken abwägen. Wann ist es besser, eine Figur zu opfern, um längerfristig einen Vorteil zu erzielen, und wieviel Zugeständnisse können Sie machen, ohne Ihre Position zu sehr zu schwächen? Je mehr Züge Sie voraussagen können, desto einfacher fällt die Entscheidung.
Kreativität ist ebenfalls nützlich. Manchmal ist es besser, von sich von vertrauten Lösungen und Denkmustern zu verabschieden und etwas Neues zu probieren.
Intuition gehört ebenfalls dazu. Gelegentlich sieht auf dem Schachbrett oder dem Geschäftsplan alles so einfach und logisch aus, aber irgendwo schrillt ein Alarmglöckchen. Das heißt nicht, dass Sie alle Strategie in den Wind schlagen sollten, aber ein guter Schachspieler entwickelt im Laufe der Jahre ein Bauchgefühl, wenn etwas zu gut aussieht. Ziehen Sie alle Möglichkeiten in Betracht, aber denken Sie daran, dass Kreativität und Intuition noch immer etwas sind, was wir Menschen selbst hochentwickelter Software voraushaben.
Kartenspiele sind ebenfalls ein gutes Mittel. Sie sind nicht nur gesellig, sondern erfordern auch Vorausplanen, Strategie und das schnelle Einstellungen auf geänderte Situationen, wenn zum Beispiel eine Karte ausgespielt wird, mit der Sie nicht gerechnet hatten.
Mit jedem Zug ändern sich statistische Wahrscheinlichkeiten, und selbst wenn Sie es nicht bewusst merken, müssen Sie Mathematik verwenden, um Ihre Strategie anzupassen.
Und Kartenspiele sind fair. Während wir im Berufsleben alle mehr oder weniger stark vom guten Willen anderer Leute abhängen – vom Vorgesetzten bis zum Zulieferer und der Sekretärin, die Ihnen den Weg zu einem Gesprächspartner erschwert -, hat im Spiel jeder die gleichen Ausgangschancen. Die Regeln sind für alle identisch und überschaubar, und sie sind zuverlässig. Das allein verleiht eine gewisse Freiheit und ein bisschen Kontrolle über die Situation.
Strategisches Denken ist oft nicht so kompliziert, für wie wir es halten. Es gibt einige Grundregeln, die man erlenen und folgen kann. Und wenn Sie Ihre neuerworbenen Kenntnisse im zwischenmenschlichen Umgang weiter trainieren wollen, bleibt Ihnen nach dem Seminar immer noch das spielerische Training mit Karten oder Brettspielen.