In diesen Tagen lassen sich längst die ersten Auswirkungen der Digitalisierung wahrnehmen. Dabei hängt es vom Profil des einzelnen Berufs ab, welche Arbeitsfelder besonders von der Umstellung betroffen sind. Doch wie authentisch sind die aktuellen Prognosen der Experten?
Die Technik in der Arbeitswelt
Die fortschreitende Entwicklung vernetzter Technik wird zur Grundlage der sich wandelnden Arbeitswelt. Schon in diesen Tagen sind Maschinen dazu in der Lage viele Aufgaben zu übernehmen, die in der Vergangenheit von menschlichen Arbeitskräften durchgeführt wurde. Diese erneute große industrielle Revolution soll zusätzlich von der Entwicklung künstlicher Intelligenz profitieren. Sofern Maschinen dazu in der Lage sind, selbstständig zu lernen, könnten sie sich laufend weiterentwickeln. Diese Fähigkeit des Lernens könnte sie für den Einsatz in weit größeren Berufsfeldern kompatibel machen, als dies bislang für möglich gehalten wurde.
Ein Beispiel wie die Vernetzung der Zukunft wirken könnte, zeigt der Blick auf moderne Kommunikationsdienste. Wozu Technik bereits schon heute in der Lage ist wird beispielsweise an neu entwickelten Kopfhörern deutlich, die simultan übersetzen. Deutlich präziser als bei aktuell verfügbaren Übersetzungs-Apps könnte es dadurch möglich werden, dass zwei Menschen ohne sprachliche Übereinkünfte mithilfe der Technik direkt kommunizieren.
Soziale Berufe könnten verschont bleiben
Während Jobs in der Fertigung bereits seit längerer Zeit den Wandel der Digitalisierung erleben, könnten soziale Berufe davon noch einige Zeit verschont bleiben. Denn es sind gerade kommunikative und soziale Fähigkeiten, wie Empathie, Verständnis und ein flexibler Handlungshorizont, die sich kaum ersetzen lassen. Lehrer, Pflegekräfte oder Erzieher werden somit auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Nicht auszuschließen ist, dass sie dabei bereits technische Hilfen nutzen, welche das Arbeitspensum insgesamt verkleinern und die für noch bessere Resultate sorgen sollen.
Inwiefern junge Menschen die aktuellen Auswirkungen der Technik bereits jetzt in ihrer Berufsentscheidung berücksichtigen sollten, ist unklar. Einige Experten argumentieren dafür, gezielt Berufsfelder auszuwählen, in denen die Einflüsse der Digitalisierung später zu vernehmen sind. An anderer Stelle plädieren Forscher für das Ausblenden des technischen Fortschritts. Ihrer Meinung nach ist es nur so möglich, einen Beruf zu finden, wie er den eigenen Anforderungen voll und ganz gerecht wird.
Größere Bedeutung der Freelancer
In diesem Jahrzehnt erlebte der Arbeitsmodus des Freelancers einen großen Aufschwung. Immer mehr Plattformen entstanden zunächst in den USA, die sich auf die Vermittlung kleiner Jobs und Aufgaben spezialisierten. Freelancer erhalten dadurch die Chance, verschiedene Aufgaben für unterschiedliche Unternehmen durchzuführen, ohne dafür eine feste Anstellung zu benötigen. Für sie steckt dahinter die Möglichkeit, die eigene Arbeitsleistung flexibel in den Markt einzubringen. Unternehmen zahlen fortan nur noch für genau die Leistungen, die tatsächlich erledigt wurden. Möglich war auch dieses System erst mithilfe der Technik. Denn das Internet ist für die reibungslose Vermittlung der vielen Aufträge ganz und gar unerlässlich.
Eine neue Herausforderung wird die Digitalisierung damit auch für die Sozialsysteme darstellen. Sie müssen dazu in der Lage sein, mit einem deutlich niedrigeren Grad der Beschäftigung zurechtzukommen. Die feste Arbeitsstelle von weniger Menschen muss dabei ausreichen, um einem wesentlichen Teil der Bevölkerung die passende Unterstützung bieten zu können. Angesichts solcher Entwicklungen ist es kaum verwunderlich, dass immer wieder Stimmen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen laut werden. Dieses soll die Verteilung der Gelder einfacher machen, wenn diese einmal für einen großen Teil der Bevölkerung relevant ist.