Tatsächlich befindet sich das Online Glücksspiel in einem deutlichen Wandel. Das zeigt aktuell gerade der neue Glücksspielstaatsvertrag, der im Juli 2021 in Deutschland in Kraft treten soll. Schon jetzt ist er in Teilen aufgrund einer vorab beschlossenen Übergangsregelung gültig.
Doch auch die Nachbarländer Österreich und Schweiz haben es nicht wirklich leicht mit dem jeweiligen geltenden Glücksspielrecht. Dennoch erfreuen sich die Online Casinos überall einer zunehmenden Beliebtheit, was nicht zuletzt an dem häufig angebotenen Casino Bonus liegt.
Viele Komplikationen im Glücksspielrecht
Alles rund um das Glücksspiel gestaltet sich immer wieder aus ein und demselben Grund kompliziert. Alle Länder sehen grundsätzlich die Gefahr darin, dass das Glücksspiel mit einer enormen Suchtgefahr verbunden ist und Spieler um ihr erspartes Geld gebracht werden könnten. Auf Grund dieser vermeintlichen Suchtgefahr ist es fast überall zu entsprechenden Verboten gekommen.
Die Verbote ähneln sich teilweise oder sind vollkommen unterschiedlicher Natur. So wurden zum Beispiel in der Schweiz, die Online Casinos ab dem 1. Januar 2019 für legal erklärt. Bei den Nachbarn in Österreich sieht es so aus, dass das Glücksspiel dem Glücksspielmonopol des österreichischen Staates unterliegt. In Deutschland gilt aktuell eine Übergangslösung.
So geht Deutschland mit dem Glücksspiel um
Die bereits erwähnte Übergangslösung gilt bereits seit dem 15.10.2020. Sie ist gültig, bis der neue Glücksspielstaatsvertrag rechtskräftig wird. Dadurch sind auch die deutschen Online Casinos inzwischen legal geworden. Genauer gesagt, sie werden derzeit von den Strafverfolgungsbehörden geduldet. Dies gilt allerdings nur dann, wenn bereits jetzt schon die Regeln eingehalten werden, die ab Juli 2021 in Kraft treten sollen.
Bis zum 15. Oktober 2020 allerdings war die Regelung des Glücksspiel Ländersache. Schleswig-Holstein entschloss sich als einziges der 16 Bundesländer für eine Sonderregelung, aufgrund derer das Glücksspiel ausschließlich in diesem Bundesland seit 2011 legal war. Da die verbleibenden Bundesländer sich dagegen entschieden, bedeutet das für das Glücksspiel, dass es hier entsprechend illegal war.
Trotz allem gab es aber eine Vielzahl von Online Casinos, in denen auch munter gespielt wurde. Möglich machte das letztlich das EU-Recht. Es gab nämlich deutliche Widersprüche zwischen dem deutschen und dem EU-Recht. Die Dienstleistungsfreiheit im EU-Recht besagt, dass das Glücksspiel legal ist, wenn ein Casino Betreiber über eine Lizenz aus einem EU-Land verfügt.
Daher haben die meisten Casinos ihren Sitz in Malta oder in Gibraltar und verfügen somit automatisch über eine gültige Lizenz aus einem EU-Land. Lizenzen aus diesen Ländern gelten auf Grund der strengen Richtlinien und Qualitätsstandards als sehr sicher. Durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag soll sowohl eine Liberalisierung des Glücksspielmarktes als auch die Umsetzung des Jugendschutzes erreicht werden. Nach dem Inkrafttreten der neuen Regelungen werden die Online Casinos deutschlandweit legalisiert.
So geht die Schweiz mit dem Glücksspiel um
Zwar sorgt das Inkrafttreten des Glücksspielgesetzes im Jahr 2019 in der Schweiz dazu, dass das Online Glücksspiel endlich angeboten werden darf, doch das bezieht sich ausschließlich auf Schweizer Online Casinos. Ausländische Anbieter sind somit von den Online-Wetten vom Schweizer Markt ausgeschlossen. Sie dürfen also keine Online Glücksspiele in der Schweiz anbieten. Die Schweizer Online Casinos haben seither ein exklusives Anrecht, ein Gesuch auf eine Online-Lizenz einzureichen.
Durch dieses Gesetz sind nun in der Schweiz erstmalig Online-Geldspiele wie Poker, Blackjack und Roulette erlaubt und es konnten erweiterte Konzessionen von den Spielbanken beantragt werden. Daraus resultiert aber gleichzeitig, dass Spiele, die nicht bewilligt waren, gesperrt und durch eine Stopp-Seite gekennzeichnet wurden. Zusätzlich gibt es eine Liste mit gesperrten Spielen, die auf der Website der Eidgenössischen Spielbankenkommission veröffentlicht wurde.
Um an einem Online Glücksspiel teilnehmen zu können, bedarf es eines entsprechenden Spielerkontos beim Betreiber. Anmelden kann sich nur, wer volljährig ist, seine Identität nachweist und seine Personalien angibt.
So geht Österreich mit dem Glücksspiel um
Österreich geht noch immer mit dem Glücksspiel so um, wie es bis vor kurzem in Deutschland üblich war. Das Glücksspiel ist schlicht und ergreifend illegal. Hier geht es dem Bundesfinanzministerium in Wien vor allem darum, das Monopol der Austria Casinos zu schützen. Außerdem kommt auch hier wieder die überall verbreitete Sorge der Spielsucht zum Tragen. Dieser soll unbedingt vorgebeugt werden. Doch ob Österreich, die Schweiz oder auch Deutschland, auch hier ist es nicht möglich, gegen die Online Casino Angebote im Internet vorzugehen.
Eine Konzession erhalten hier ausschließlich österreichische Unternehmen. Das österreichische Geldspielgesetz ermächtigt den Gesetzgeber, das Online-Glücksspiel bei einem als unseriös eingestuften Unternehmen zu verhindern und mit entsprechenden Netzsperren zu unterdrücken. Darüber hinaus sollen aber zukünftig weitere Gesetzesnachbesserungen dafür sorgen, dass das illegale Glücksspiel in Österreich weiter eingedämmt wird.
Alle Glücksspiele, zu denen Lotto, Toto, die Klassenlotterie, Videolotterien und Internetglücksspiele zähen, unterliegen dem Glücksspielmonopol des österreichischen Staates. Die hierfür benötigten Konzessionen werden nur vom Bundesministerium der Finanzen erteilt.
Wer also in Österreich gern eine Runde Poker, Roulette oder Black Jack in einem Online Casino spielen möchte, der sollte dieses nur in einem lizenzierten Casino tun, da alles andere nicht erlaubt ist. Das bedeutet auch, dass Glücksspiele, die in einem nicht regulierten Casino oder in privaten Clubs oder Bars stattfinden, verboten sind.
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