Ein Online-Shop, der ausschließlich Stammkunden beliefert. Und diese regelmäßig! Was sich nach einem schönen Traum für Webseller anhört, ist beim Shopkonzept Abo-Commerce Realität. Ich stelle Ihnen erfolgreiche Anbieter des neuen Shopping-Trends vor.
Einen Stammkunden zu halten, ist für einen Online-Shop günstiger, als einen Neukunden zu akquirieren. Diese Aussage finden Webseller in jedem Marketing-Ratgeber. Wohl kein Online-Händler hätte wohl etwas dagegen einzusetzen, wenn man ihm garantiert, dass aus fast jedem seiner Neukunden ein Stammkunde wird. Und genau das ist bei einem Shopkonzept, das aus den USA nach Deutschland geschwappt ist und inzwischen schon von dutzenden Start-ups erfolgreich umgesetzt wird: Abo-Commerce.
Shoppen im Abo
Bei einem Abo-Commerce-Shop kauft ein Kunde nicht einfach einmalig ein oder mehrere Produkt und bezahlt diese. Stattdessen schließt er ein Abonnement ab. In Folge dessen wird er in festen Intervallen oder zu eigenen Wunschterminen mit identischen oder unterschiedlichen Produkten beliefert und bezahlt die Waren jeweils dann, wenn er sie erhält. Beim Abo-Commerce unterscheidet man zwischen zwei Varianten. Der klassischen Lösung auf der einen und dem Soft-Subscription-Modell auf der anderen Seite. Bei der klassischen Variante verhält es sich ähnlich wie bei einem Zeitschriften-Abo. Der Kunde bindet sich als Gegenzug für seine Preisersparnis für eine Mindestlaufzeit. Kündigt er nicht, verlängert sich der Vertrag um einen festgelegten Zeitraum. Beim Soft-Subscription-Modell ist die Lösung für den Kunden flexibler. Er kann beispielsweise up- oder downgraden, pausieren oder auch jederzeit kündigen.
Kunden binden
Für die Webseller hat solch ein Abo-Commerce-Modell klare Vorteile. Sie können Umsätze sowie Warenbedarf besser planen und kalkulieren. Zudem profitieren Sie davon, dass für gehaltene Kunden, die langfristig beliefert werden, nur geringe Marketing-Kosten entstehen. Auch wenn vor allem das Soft-Subscription-Modell keine konkrete Umsatzgarantie für die Zukunft verspricht, hilft es den Händlern bei der Kalkulation und bindet die Kunden an den Shop. Bleiben nur die Fragen offen: Wovon profitieren die Kunden? Warum sollten sie sich an einen Händler binden?
Amazon goes Abo-Commerce
Wer sich in Deutschland erfolgreiche Abo-Commerce-Shops anschauen möchte, muss gar nicht unbedingt auf die Suche nach Start-up-Unternehmen gehen. Erfolgreich eingesetzt wird das Modell nämlich unter anderem auch vom Branchenprimus Amazon. Bei einigen Verbrauchsgütern, Lebensmitteln und Getränken finden Kunden bei Amazon neben dem regulären Verkaufspreis für eine einmalige Lieferung auf der einen und Preis für das Spar-Abo auf der anderen Seite. Entscheidet sich der Kunde für ein solches Sparabo, wählt er anschließend ein Lieferungsintervall und bekommt dann automatisch in diesen Abständen das Produkt geliefert. Dabei spart er im Vergleich zum Normalpreis zwischen 5 und 10 Prozent. Ein Risiko geht er dabei nicht ein, denn er kann jederzeit die Lieferung stoppen. Amazon bindet so seine Kunden an sich und belohnt diese dafür mit einer Preisersparnis. Zudem ist es natürlich bequem automatisch beliefert zu werden und nicht jedes Mal aufs Neue eine Online-Bestellung aufgeben zu müssen.
Für Verbrauchsgüter
Inzwischen finden sich in Deutschland etliche Online-Shops, die auf ein solches Abo-Commerce-Modell setzen. Logischerweise bietet sich dieses Belieferungssystem vor allem für Verbrauchsgüter an – also alles, was man in regelmäßigen Abständen neu beschaffen muss. Geradezu prädestiniert hierfür sind Windeln. Hier schleppen junge Eltern in der Regel im Wochenrhythmus schwere Big Packs nach Hause. Mit dem Abo-Conmmerce-Anbieter www.lieblingswindeln.de wird dies unnötig. Hier können Sie sich automatisch beliefern lassen. Dabei bestimmen Sie die Intervalle, die Laufzeit und können natürlich jederzeit Größenänderungen hinterlegen. Auch Tee und Kaffee eignet sich hervorragend für solch ein Shopkonzept wie die Beispiele www.liefertee.de und www.coffeecircle.com zeigen. Auch Tchibo bietet ein Abomodell für Röstkaffee und seine Kaffee-Pads im Online-Shop an.
Lieferung in der Box
Männliche Shopping-Muffel kommen beim Abo-Commerce-Anbieter www.mansbox.de auf ihre Kosten. Hier können sie sich regelmäßig automatisch mit neuen T-Shirts, Socken und Unterwäsche beliefern lassen. Vergleichbare Angebote, vor allem im Sockenbereich findet man im Internet übrigens zuhauf. Bei www.justfab.de bekommen Kunden jeden Monat nach einem „Online-Style-Check“ eine „personalisierte Boutique“ erstellt, in der jeder Look 39,95 Euro kostet. Wer in einem Monat nichts kauft, entscheidet sich automatisch für ein 39,95 Euro – Guthaben für die Folgemonate. Nicht immer weiß der Kunde bei einem Abo-Commerce-Shop übrigens, womit er konkret beliefert wird. Bei www.glossybox.de etwa erhalten weibliche Kunden während ihrer Abolaufzeit jeden Monat eine Packung mit aktuellen Produktproben aus dem Kosmetikbereich. Ähnlich läuft es beim Ableger www.petitebox.de ab – nur richtet sich hier das Angebot und der jeweilige Boxinhalt nach den Bedürfnissen von Schwangeren und jungen Müttern. Das (zunächst errechnete) Geburtsdatum des Kindes sorgt dabei dafür, dass die Kundinnen auch wirklich nur Waren bekommen, die sie aktuell benötigen. Ein ähnliches Modell bietet auch die www.mamibox.de an. Aboboxen mit Erotikartikeln gibt es zudem von www.loversbox.de, Tierfutter von www.futterbox.de und www.doggy-dinner.de, Rasierklingen von www.Morninglory.com.
Neue Aco-Commerce – Modelle
Abo-Commerce beschränkt sich aber nicht zwangsläufig darauf, verschiedene Produkte mehr oder weniger wahllos in Boxen zu verpacken und an seine Kunden zu versenden. Stattdessen lassen sich so auch völlig neue Shop-Konzepte realisieren. Bei www.bitebox.com werden Ihnen zum Beispiel gesunde Snack-Mixes für die Arbeitszeit geschickt. In jeder Box befinden sich vier Mischungen, die vom Kunden bewertet werden können. So wird nach und nach das Angebot immer besser individuell abgestimmt – trotzdem soll der Kunde aber immer wieder überrascht werden. Interessant ist auch das Konzept von www.meinespielzeugkiste.de. Hier wählt der Kunde für sein Kind je nach Abopaket 2 bis sechs Spielzeuge aus, die er anschließend zugeschickt bekommt. Wird das Spielzeug für das Kind uninteressant und soll gegen neues ausgetauscht werden, schickt man die Ware einfach wieder zurück und klickt sich eine neue Kiste zusammen. Zwischen 14 und 34 Euro pro Monat kostet diese Art Mietservice, bei der bei Gefallen auch Spielzeuge aus den Paketen gekauft und behalten werden können.
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Bestellen: www.gourmetbox.de
Rezepte plus Zutaten
Besonders häufig vertreten im Abo-Commerce-Bereich sind Lebensmittel-Online-Händler. Diese Branche ist für das Modell schließlich auch prädestiniert, denn gegessen und getrunken werden muss schließlich immer. Leckere Rezepte plus passende Zutaten bekommen Kochfreunde beispielsweise regelmäßig von www.schlemmertuete.de, www.kommtessen.de, www.gourmetbox.de, www.kochzauber.de, www.tastybox.de oder www.hellofresh.de geschickt. Bei www.gourmetfleisch.de kann man sich seine Steaks nicht nur einzeln, sondern auch im Abo zuschicken lassen.
Bildquelle: Bitebox.de