Mit den Shopping Kampagnen können Sie innerhalb weniger Minuten Ihr komplettes Sortiment bei Google bewerben. Sucht ein Nutzer nach einem Produkt, das Sie anbieten, wird Ihre Anzeige automatisch eingeblendet. Lesen Sie, wie Sie Shopping Kampagnen erstellen, was sie kosten und welchen Nutzen sie in der Praxis haben.
Wer mit seinem Online Shop Neukunden gewinnen will, kommt an Google nicht vorbei. Die meisten Besucher kommen nach wie vor über die Suchmaschine zu den Webshops. Durch suchmaschinenoptimierte Produkt- und Kategorieseiten gute Rankings zu erreichen, wenn potenzielle Kunden nach Produkten suchen, die man im Shop anbietet, ist also extrem wichtig. Schaut man sich allerdings die Entwicklung der letzten Jahre an, fällt auf, dass die Bedeutung dieser sogenannten organischen Suchbegriffe als Traffic-Lieferant immer weiter abnimmt. Warum das so ist, lässt sich am besten an einem Bild erklären.
Auf diesem Screenshot sehen Sie das Ergebnis einer Google-Suche nach einem „iPhone 5s“. In diesem Fall wäre es sehr wahrscheinlich, dass der Suchende ein konkretes Kaufinteresse hat. Sollten Sie in Ihrem Shop das Smartphone von Apple führen, wäre jetzt eine gute Position auf der Ergebnisseite Gold wert. Doch schaut man sich die Seite einmal genauer an, fällt auf, dass hier kaum organische Treffer zu sehen sind, sondern die Seite von Anzeigen dominiert wird. Sehr prominent sind dabei die rot markierten „Google Shopping – Ergebnisse“, die aufgrund der integrierten Produktbilder sofort ins Auge fallen. Viele Google-Nutzer machen sich gar nicht erst die Mühe, auf der Seite weiter nach unten zu scrollen, um günstige Anbieter zu finden, sondern klicken sofort auf solch eine Shopping-Anzeige.
Wofür benötigt man ein Produkt-Datenfeed?
Wer mit einem Online Shop Geld verdienen will, kommt an diesen Shopping Anzeigen, auch Product Listing Ads genannt, nicht mehr vorbei. Doch wie kann man dort mit seinen Produkten vertreten sein? Und: Was kostet es? Zunächst einmal müssen Sie hierfür ein kostenloses Google Merchant Konto (www.google.de/merchants) anlegen und dort Ihren Online Shop anlegen. Als zweites benötigen Sie ein Google AdWords-Konto (www.google.de/adwords), das Sie ebenfalls kostenlos einrichten können. Als drittes benötigen Sie einen Google konformen Produkt-Datenfeed. Das hört sich komplizierter an, als es ist. Alle gängigen Shopsysteme (Magento, Shopware, Oxid eSales, xt:Commerce, etc.) bieten Module und Plugins an, mit denen aus Ihrem kompletten Sortiment automatisch ein solcher Datenfeed erstellt wird. Dieser Datenfeed ist nichts anderes als eine Tabelle, in der sich alle relevanten Informationen (Artikelbezeichnung, Kategorie, Artikelnummer, Beschreibung, Preis, Link zum Produktbild auf Ihrer Shopseite) zu jedem einzelnen Produkt finden, das Sie anbieten.
Haben Sie diesen Datenfeed erstellt, müssen Sie ihn über Ihr Google Merchant Konto hochladen. Dort wird überprüft, ob die Daten Google konform aufbereitet sind. Ändern sich Parameter, zum Beispiel neue Preise, oder fallen Produkte aus dem Sortiment, müssen Sie unverzüglich eine aktualisierte Liste hochladen. Das muss jedoch nicht manuell geschehen, denn Sie können über das Shopmodul einstellen, dass bei Änderungen automatisch die aktuelle Version eingereicht wird.
Wie viel kostet eine Anzeige?
Google weiß also nun, was Sie anbieten und welche Preise Sie verlangen. Doch wie wird daraus eine Anzeige? Hier kommt dann Google AdWords ins Spiel. Hier legen Sie die so genannten Shopping-Kampagnen an, bei denen Sie bestimmen können, ob Sie nur für einzelne Produkte, oder Ihr gesamtes Sortiment werben wollen. Bei Ihrer Kampagne legen Sie einen Gebotspreis fest, den Sie pro Klick auf eine Anzeige bereit sind zu zahlen. Bezahlen müssen Sie nur dann, wenn jemand auf Ihre Anzeige klickt. Nicht alleine schon dafür, dass diese eingeblendet wird. Ebenso wie bei allen anderen AdWords-Anzeigen versteigert Google die Anzeigenplätze an die Höchstbietenden. Je nachdem, wie umkämpft der jeweilige Markt ist, können die Gebotspreise, mit denen man Chancen auf eine Einblendung hat, zwischen 0,01 Euro und 1,50 Euro (und mehr) liegen.
Wann werden die Anzeigen geschaltet?
Sucht ein Google-Nutzer nun nach einem Produkt aus Ihrem Sortiment, wird Ihre Anzeige – ein ausreichend hohes Gebot vorausgesetzt – automatisch eingeblendet. Die Besonderheit bei Google Shopping Kampagnen: Sie bestimmen nicht selbst, bei welchen Keywords Ihre Anzeige eingeblendet werden soll – Google bestimmt eigenständig, wann eine Anzeige zu einer Suchanfrage passt. Dazu wertet Google alle Informationen aus Ihrem Datenfeed aus und gleicht diese mit der Suchanfrage ab. Das bedeutet also, dass Ihre Anzeigen nicht nur dann gezeigt werden, wenn jemand gezielt nach diesem Produkt sucht, sondern auch, wenn er einen allgemeineren Begriff eingegeben hat, der sich in der Produktbeschreibung wiederfindet oder die Kategorie beschreibt. Deshalb müssen Sie bei Shopping Kampagnen jederzeit kontrollieren, ob die Einnahmen die Kosten rechtfertigen. Die Kampagnen lohnen sich für Sie schließlich nur, wenn Sie dadurch Besucher in Ihren Shop locken, die auch wirklich etwas kaufen!
Wie kann man die Anzeigen gestalten?
Anders als bei klassischen Google Adwords – Anzeigen haben Sie bei den Listing Ads keinen Einfluss auf die Gestaltung Ihrer Werbung. Google verwendet automatisch Ihr Produktbild, auf das Sie im Datenfeed verlinken. Darunter werden der Name des Produkts (je nach Länge nur ein Auszug), der Preis und der Name des Shops angegeben. Auch diese Daten stammen aus Ihrem Feed. Sobald ein Nutzer mit der Maus auf eine Anzeige fährt, erscheinen weitere Informationen. Der komplette Name des Artikels, die Versandkosten und ein Werbetext. Nur diesen Werbetext können Sie individuell bei der Erstellung einer Shopping Kampagne vorgeben. Doch Vorsicht: Dieser Text wird bei allen Produkten angezeigt, für die Sie in der Shopping Kampagne werben. Er sollte also allgemein gehalten werden.

Auf die Darstellung Ihrer Anzeige haben Sie nur geringen Einfluss. Nur den Werbetext, der bei Mouse-over gezeigt wird, können Sie vorgeben.
Wie nutzt man Shopping Kampagnen effektiv?
Google empfiehlt bei der Einrichtung von Shopping Kampagnen, damit für sein komplettes Sortiment zu werben. Wenn Sie das tun wollen, sollten Sie unbedingt die Höhe Ihrer Gebote manuell vorgeben und nicht der Google-Automatik überlassen. Außerdem sollten Sie ständig überprüfen, auf welche Anzeigen geklickt wurden und wie hoch die Konversionen in diesen Fällen waren. Ansonsten kann eine Shopping Kampagne nämlich zur Kostenfalle werden. Warum, zeigt das folgende Beispiel: Sie betreiben einen Online-Shop für Fahrräder und nutzen die Produktanzeigen, um für Ihr Sortiment zu werben. Steht nun in der Produktbeschreibung eines Fahrrads, dass ein „Steckschlüsselsatz“ zum Lieferumfang gehört, könnte es sein, dass Google Ihre Anzeige einblendet, wenn ein Nutzer diesen Suchbegriff eingibt. Sehr unwahrscheinlich, dass solch ein Nutzer bei Ihnen online ein Fahrrad kauft. Die Darstellung Ihrer Anzeige hätte in diesem Fall für sie also keine Vorteile, sondern nur das Risiko, unnötige Kosten durch Klicks zu verursachen.
Das Problem lösen können Sie, indem Sie nach der Einrichtung einer Shopping Kampagne bei Google AdWords „ausschließende Keywords“ eintragen. Damit geben Sie vor, dass Ihre Anzeige nicht erscheinen soll, wenn ein bestimmtes Keyword (zum Beispiel „Steckschlüsselsatz“) in der Suchanfrage auftaucht. Nutzen Sie all diese Ratschläge, können Sie mit Google Shopping Kampagnen erfolgreich auf Neukundenfang gehen!