Wer träumt nicht davon? Einmal bei Bwin, Oddset und Co. mit minimalem Einsatz einen großen Gewinn einfahren! Aber Glück haben bekanntlich immer nur die anderen! Oder haben Sportwetten vielleicht doch nicht nur etwas mit Glück zu tun?
Wir schreiben das Jahr 2001: Bei meinem Aushilfsjob für eine Elektronikmarktkette in Münster gibt es einen Kollegen, der wie ein Uhrwerk alle zwei Wochen am Wochenende die gleiche Wette platziert. Heimsieg auf Manchester United, Wetteinsatz 1.000 Mark. „Das ist doch nicht riskant! Die gewinnen so wieso jedes Spiel zuhause“, sagt er zu mir, als ich ihn anmerke, dass mir bei solch ein Wetteinsatz Herzrasen und Atemnot verursachen würde.
Mit hohen Einsätzen auf Favoriten wetten
Jeden darauf folgenden Montag verrät sein breites Grinsen, dass er mit seiner Wette mal wieder richtig gelegen hat. Eine hohe Quote kann er für seine Wetten in der Regel nicht erwarten, denn Manchester United ist in dieser Saison das Nonplusultra in der Premier League. Also liegen die Quoten auf Heimsiege meist nur bei maximal 1,3 – was bei diesem Wetteinsatz aber immerhin einem Gewinn von 300 Mark entspricht. Höhere Quoten gibt‘s nur, wenn ManUtd ausnahmsweise mal etwas gefordert wird – zum Beispiel bei Spielen gegen Arsenal oder Liverpool.
Dass mein Kollege sich an diese Zeit auch heute noch gerne zurückerinnern wird, hat einen einfachen Grund. Von den 19 Heimspielen in der Premier League gewann Manchester in dieser Saison 15. Im Übrigen genau so viele wie in der Saison zuvor, in der der Kollege ebenfalls mit dieser Tippstrategie satte Gewinne einfuhr. Insgesamt gewann er also 30 von 38 Wetten. Insgesamt führte das zu einem satten Plus – obwohl natürlich verlorene Wetten bei solch einem hohen Einsatz extrem weh tun! Wichtig ist hierbei, dass man von den zahlreichen Wettanbietern im Internet immer den Dienstleister aussucht, der die beste Quote bietet!
Verluste können sehr schmerzhaft sein
Ist das also die perfekte Strategie, um mit Sportwetten erfolgreich zu sein? Extrem hohe Einsätze regelmäßig auf Favoriten setzen? Das kann funktionieren, hat jedoch den Nachteil, dass auch Favoriten sich irgendwann mal eine längere Erfolgsauszeit gönnen. Bleiben wir bei Manchester United: Der Club mit den damaligen Superstars Ruud van Nistelrooy und David Beckham gewann in der darauffolgenden Saison nur 11 seiner 19 Heimspiele und beendete die Saison auf einem enttäuschenden 3. Platz. Ob mein damaliger Kollege auch in dieser Saison noch fleißig auf die Red Devils gesetzt hat, weiß ich nicht. Ich hoffe es nicht, denn mit 11 gewonnen Wetten dürfte er keine Chance gehabt haben, die 8.000 Euro Verlust wieder einzufahren.
Tatsächlich setzen aber vor allem Profizocker fast ausschließlich auf Favoriten. Heimsieg Bayern, Heimsieg Dortmund, Heimsieg Real Madrid, Heimsieg Barcelona. Diese Teams erreichen meist eine Heimsiegquote, die zwischen 80 und 90 Prozent liegt. Das bedeutet: Von 10 Tipps gewinnt man mindestens 8. Damit erzielt man zwar keine tolle Quote, kommt aber über hohe Einsätze trotzdem über die Saison gerechnet zu hohen Gewinnen!
Kleine Einsätze – große Gewinne
Auf eine andere Strategie setzen die Glücksritter. Die sehen Sportwetten eher als netten Zeitvertreib, der an den Spieltagen für zusätzliches Adrenalin sorgt. Allerdings Adrenalin, das durch die Hoffnung auf hohe Gewinne ausgeschüttet wird und nicht durch die Angst, hohe Einsätze zu verlieren. Diese Fraktion setzt lieber kleine Einsätze, bei denen es nicht weh tut, wenn man die Wette verliert. Dafür sorgen sie mit Kombiwetten, bei denen die Quoten der einzelnen Spiele miteinander kombiniert werden, für eine sehr hohe Gesamtquote. Wer so einen kompletten Bundesligaspieltag richtig tippt, kann aus 5 Euro 10.000 Euro und mehr machen. Das klappt sehr selten – manchmal aber schon!
Letztendlich gibt es nicht die eine Strategie, die einen bei Sportwetten garantiert zum Sieger macht. Deshalb sollte man es als das sehen, was es auch eigentlich sein sollte: Ein Hobby, das eine Menge Spaß macht und ab und zu einen netten Gewinn abwirft! In wirtschaftliche Schwierigkeiten sollte es hingegen niemanden bringen.