Wer seine Sortiment im Netz anbietet, egal ob in Form eines eigenen Online Shops oder mit verschiedenen Dienstleistungen, muss sich fragen, wie Kunden erreicht werden können.
Dabei ist es nicht nur wichtig, die eigene demographische Zielgruppe festzulegen, sondern auch auf die Plattformen zu achten, mit denen Kunden die eigenen Angebote kaufen oder nutzen. Die größte Unterscheidung ist dabei zwischen mobilen Usern und jenen, die über einen Laptop oder Desktop-PC das Internet nutzen. Warum? Weil sie auf unterschiedliche Weisen angesprochen werden müssen. Viele Prognosen sagen seit einigen Jahren, dass der Fokus stärker auf mobile User gelegt werden sollte. Aber stimmt das wirklich?
Internetnutzung im Überblick
Die tägliche Internetnutzung steigt mit jedem Jahr weiter an. Heute zählen fast 100-Prozent der 18- bis 69-Jährigen zu den Internetnutzern – die ältere Gruppe macht dies allerdings nicht unbedingt täglich. Innerhalb der letzten 20 Jahre kann dabei ein enormer Anstieg beobachtet werden. Auch die durchschnittliche Nutzungsdauer wird jährlich länger und lag 2018 bereits bei 196 Minuten pro Tag. Im Vergleich dazu waren es 2000 nur 17 Minuten. Mobile User machen dabei bereits einen Großteil aus und sind seit einigen Jahren mindestens genauso wichtig wie PC-User – oder sogar wichtiger.
Während die Internetnutzung 2014 noch zu 68% auf dem Desktop vorgenommen wurde und nur zu 32% auf mobilen Geräten, hat sich das Verhältnis bis 2019 bereits auf 50:50 ausgeglichen. Lange Zeit galten mobile Websites und Apps nur als Ergänzung der Online Präsenz, mittlerweile gibt es aber schon zahlreiche „Mobile-First Design“-Konzepte, die mobile Anwendungen ins Zentrum stellen. So werden heute z. B. einige Websites zuerst in ihrer mobilen Version geplant und dann für größere Bildschirme abgeändert, der Prozess kehrt sich also um. Ob eine solcher Ansatz Sinn macht, kommt jedoch ganz auf die Branche an.

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Mobile Gaming am Vormarsch
Besonders im Gaming-Sektor hat das Smartphone die Oberhand gewonnen. 2020 verzeichnete das Smartphone bereits 22,6 Millionen deutsche Gamer, der PC lag mit 15,2 Millionen weit dahinter. Das kann auf verschiedene Gründe zurückgeführt werden. Da die meisten Gaming-Interessierten bereits ein Smartphone besitzen, müssen sie keine zusätzlichen Anschaffungen machen, um mit dem Spielen loszulegen. Sie können dazu auf eine breite Auswahl an Free-to-Play-Apps aus dem Google Play Store oder App Store zugreifen und sich auch hier freiwillig dazu entscheiden In-App-Käufe durchzuführen oder einfach auf diese zu verzichten. Viele Spieler möchten sich mit Gaming außerdem Wartezeiten vertreiben und greifen vorwiegend unterwegs zu Spielen. Dabei haben mobile Geräte natürlich einen klaren Vorteil, denn nur die wenigsten klappen bei der Zugfahrt den Laptop auf, um ein Videospiel zu starten.
Viele Entwickler fokussieren sich deshalb mittlerweile auf die Produktion von mobilen Spielen, dazu sind viele der großen AAA-Titel als Apps verfügbar. Beste Beispiele dafür sind die Games League of Legends: Wild Rift, Call of Duty Mobile oder Minecraft Mobile. Dem Trend folgen außerdem Online Casinos, die üblicherweise im Browser gespielt werden. Für mobile User bringen viele der Plattformen eigene Apps auf den Markt, mit denen immer und überall Slots und klassische Tischspiele gestartet werden können. Die besten Apps werden von Bewertungsseiten wie casinos.de unter die Lupe genommen und nach ihren Vor- und Nachteilen gelistet. Viele mobile Spieler erhalten sogar eigene Boni, wenn sie ihre Lieblingsspiele über eine App ausprobieren.
Surfen und Shoppen: Smartphone im Vorteil?
Während es beim Gaming bereits einen klaren Trend gibt, der Richtung Smartphone weist, ist es beim Surfen und Online Shopping noch ein knapper Kampf der zwei Plattformen. Die meisten Unternehmen können sich nicht nur auf eine der beiden Zielgruppen fokussieren, sondern müssen ihren Angebote sowohl für den PC als auch für das Smartphone zugänglich machen. Was sich allerdings ändert, ist, dass die mobilen Versionen von Online Shops und Websites nicht mehr mit wenig Aufwand umgesetzt werden.
Während man früher mobile Websites einfach nur optisch auf den kleinen Bildschirm angepasst und die Informationen abgespeckt hat, hat die mobile Version heute denselben Stellenwert bei der Programmierung, wie die Desktop-Variante. Oftmals wird sogar noch zusätzlich eine App-Alternative geboten, um die Reichweite zu vergrößern. Bei Online Shops setzen aus diesem Grund immer mehr Betriebe auf vorgefertigte Shop-Systeme wie von Shopify, bei denen mobile Versionen professionell und unkompliziert erstellt werden können, ohne dass die Qualität leidet.
Ist der Smartphone-User wichtiger geworden als der PC-User? Wahrscheinlich nicht, allerdings wird sich das in den kommenden Jahren ändern. Vor allem in der Gaming-Branche sehen wir bereits wie sich der Fokus verschiebt, dazu gibt es Ansätze wie das Mobile-First Design, das Websites grundsätzlich für mobile Geräte auslegt und erst nachträglich für den Desktop anpasst.