Das Weihnachtsgeschäft ist die wichtigste Umsatzzeit für den Handel. Dabei schnappen sich die Online-Händler von Jahr zu Jahr ein größeres Stück des Kuchens. Auch die Last-Minute-Shopper, einst klassisches Klientel der stationären Händler, setzen zunehmend auf das Internet. Das hat jetzt eine Umfrage von YouGov ergeben.
Weihnachten kommt für viele jedes Jahr aufs Neue völlig überraschend. Plötzlich ist der 23. Dezember, und man hat noch kein einziges Weihnachtsgeschenk für seine Liebsten. Bislang hieß das für alle Last-Minute Shopper: Schnell in die Stadt hetzen und hoffen, dass sich die Inspirationen von alleine einstellen. Mit Shopping-Spaß haben solche Ausflüge zwar gemeinhin wenig zu tun, aber was sein muss, muss sein!
52 Prozent kaufen kurz vor Weihnachten online
Inzwischen tauschen aber auch viele Last-Minute-Käufer volle U-Bahnen und überfüllte Kaufhäuser gegen einen gemütlichen Bürostuhl und eine Maus. Oder gegen eine noch gemütlichere Couch und einen Tablet-PC. So hat eine Umfrage von YouGov im Auftrag von GT Nexus ergeben, dass 52 Prozent aller Deutschen auch kurz vor Weihnachten lieber noch bei Online-Shops bestellen, als sich durch die Geschäfte zu schieben. 43 Prozent hingegen setzen nach wie vor auf den stationären Handel. “Der Andrang verzweifelter Geschenke-Käufer in den Läden könnte dieses Jahr geringer ausfallen”, meint Boris Felgendreher, Marketingleiter Europa bei GT Nexus.
Vorteile für Multichannel-Händler
Die hohe Zahl der Last-Minute-Online-Käufer dürfte viele überraschen, denn der Online-Handel hat gegenüber den Geschäften vor Ort einen Nachteil. Man kann die Ware nicht sofort mitnehmen, sondern muss hoffen, dass sie von DHL und Co. noch pünktlich zugestellt werden. Offenbar wiegt für die Käufer aber ein anderer Fakt schwerer. Online bekommt man grundsätzlich alles – auch kurz vor Weihnachten. In den Geschäften muss man hingegen hoffen, dass die Wunschprodukte noch nicht ausverkauft sind. Am besten aufgestellt sind demnach die Multichannel-Händler, die ihren Kunden eine Verfügbarkeitsabfrage ihrer Produkte für jede Filiale anbieten. Die erreichen nämlich Online- wie Offline-Käufer. „Die Kunden wollen online sehen, ob es das Produkt im Laden gibt, sie wollen es online reservieren und abholen“, erklärt Felgendreher. „Wer das anbieten kann, kann Kundengruppen zurückgewinnen.“
Verfügbarkeitsanfragen helfen jedoch nur denjenigen, die schon eine Geschenkidee haben. Gehören Sie zu denen, die sich auch am Heiligabend immer noch ratlos am Kopf kratzen, was man der Familie unter den Weihnachtsbaum legen könnte. Eine Geschenkidee geht immer. Geschenkgutscheine! Zur Not auch erst eine Minute, bevor man das Haus verlässt, ausgedruckt …