Nachdem die ersten Artikel veröffentlicht sind, warten Sie sehnsüchtig auf Besucher. Doch in den ersten Wochen verirren sich nur eine Handvoll Nutzer pro Tag auf Ihre Website. Jetzt heißt es durchzuhalten und den Blog mit regelmäßigen Beiträgen zu etablieren.
Sobald der erste Beitrag online gestellt ist, will man als Neublogger natürlich wissen, wie viele Leser man damit erreicht. Die Verknüpfung der Seite mit Google Analytics lässt die anfängliche Euphorie aber schnell verklingen. Außer Ihnen schauen wahrscheinlich noch eine paar Freunde von Ihnen vorbei, doch in den ersten Tagen und Wochen werden Sie kaum mehr als eine niedrige zweistellige Zahl an Besuchern begrüßen dürfen. Jetzt beginnt die schwierigste Zeit für Ihren Blog, denn die Motivation leidet natürlich unter den niedrigen Zugriffszahlen. Trotzdem müssen Sie fleißig weiterschreiben, denn nur so erreichen Sie mittel- und langfristig mehr Besucher. Drei von vier Bloggern brechen ihr Projekt übrigens in den ersten zwölf Monaten ab. Dabei dürfte ein Hauptgrund sein, dass sich die Blogger Tag für Tag fragen, wofür sie diesen Aufwand eigentlich betreiben.
Inhalte, Inhalte, Inhalte
Im ersten Jahr Ihres Blogs besteht Ihre Hauptaufgabe darin, Ihren Blog mit Inhalten zu füllen. Um Suchmaschinenoptimierung und um das Generieren von Einnahmen müssen Sie sich jetzt noch keine Gedanken machen. Um mit Ihrem Blog Geld zu verdienen, brauchen Sie Besucher. Und um Besucher für sich zu interessieren, brauchen Sie möglichst viele interessante Inhalte. Bedenken Sie: Jeder einzelne Beitrag kann einen neuen Besucher über Google auf Ihre Seite führen. Je mehr Beiträge Sie also online gestellt haben, desto mehr Türen öffnen Sie zu Ihrem Blog. Das Design und die Navigation Ihres Blogs spielen hingegen in dieser Zeit kaum eine Rolle. Dies können Sie später immer noch optimieren und Ihren Inhalten entsprechend anpassen.
Google Analytics im Live-Ticker
Versuchen Sie in der Anfangszeit, sich von der täglichen Kontrolle der Besucherzahlen möglichst zu lösen, da dies potenziell nur demotivierend wirkt. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das Finden interessanter Themen und das Schreiben. Um diese anfängliche Durststrecke durchzustehen, sollten Sie sich einreden, dass Sie diesen Blog ausschließlich für sich selber schreiben. Finden Sie Ihren Schreibstil und verfeinern Sie ihn. Versuchen Sie Tag für Tag besser zu werden!
Sandkorn am Strand
Natürlich stellt man sich trotzdem immer wieder die Frage, warum nur so wenige Besucher den Weg zu einem finden. In den seltensten Fällen dürfte die Antwort darin liegen, dass die Qualität Ihrer Texte zu schlecht ist. Vielmehr müssen Sie sich Ihren Blog als Sandkorn an einem langläufigen Strand vorstellen. Das andere dieses zufällig finden, passiert nur selten. Um sich gegen die unzähligen anderen Sandkörner durchzusetzen, braucht es vor allem Zeit und Geduld. Sie müssen dafür sorgen, dass sich die Zahl Ihrer Sandkörner mit jedem Beitrag erhöht. Und indem Sie Besucher, die Sie zufällig finden, mit der Qualität und der Relevanz Ihrer Texte überzeugen und Sie dazu bewegen, regelmäßig bei Ihnen vorbeizuschauen, wird nach und nach aus einem Sandkorn ein Sandhaufen, der für immer mehr Internetnutzer sichtbar wird.
Ihr Ziel: täglich schreiben
Für Neublogger heißt es also: Schreiben, schreiben, schreiben. Möglichst täglich, möglichst sogar mehrmals täglich. Doch was in den ersten Tagen und Wochen noch leicht von der Hand geht, wird im Laufe der Zeit immer schwieriger. Die Themenfindung fällt immer schwerer. Bei vielen Blogs, die seit ein paar Monaten online sind, merkt man, dass die Texte immer kürzer und liebloser werden. Viele behelfen sich damit, einfach News aus der Branche, die sie auf anderen Seiten gelesen haben, noch einmal in eigenen Worten wiederzugeben. Einen wirklichen Mehrwert liefert man seinen Besuchern damit aber natürlich nicht. Wenn Sie merken, dass Sie in solch einer Themen und Sinnkrise sind, sollten Sie sich vom Tagesgeschäft erst einmal lösen und versuchen, nicht von Tag zu Tag nach neuen Ideen zu suchen. Nehmen Sie sich stattdessen die Zeit und suchen Sie nach Themen, die nicht nur Stoff für einen Artikel, sondern für eine längere Artikelserie bieten, von denen Sie jeden Tag einen neuen Teil online stellen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Sie binden Ihre Besucher. Sie können intensiver auf verschiedene Details eines Themas eingehen. Sie müssen nicht jeden Tag wieder aufs Neue ein spannendes, exklusives Thema aus dem Hut zaubern. Sie können Texte problemlos vorproduzieren und jeden Tag einen neuen Teil der Serie veröffentlichen.
Nach 100 Artikeln kommt die nächste Aufgabe
Im ersten Jahr Ihres Blogs müssen Sie vor allem eines: durchhalten! Sie müssen schreiben, schreiben, schreiben! Erst wenn Sie eine dreistellige Anzahl von Artikeln online gestellt haben, können Sie langsam das Thema Geld verdienen mit Ihrem Blog ins Auge fassen. Doch bevor es so weit ist, konzentrieren Sie sich auf Ihre Inhalte. Das heißt aber nicht, dass Sie die Zahl Ihrer Besucher bis dato nicht zu interessieren braucht. Ganz nebenbei können Sie jeden Tag ein paar Stellschrauben drehen, die den Bekanntheitsgrad Schritt für Schritt erhöhen. Wie das funktioniert, erfahren Sie im nächsten Teil der Artikelserie „Hauptberuflich Blogger“.
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de
Übersicht: Die bisherigen Beiträge zur Artikelserie „Hauptberuflich Blogger“
Teil 1: Warum sich mit Bloggen Geld verdienen lässt
Teil 2: Über diese Themen sollten Sie bloggen
Teil 3: So finden Sie die optimale Domain
Teil 4: So finden Sie den passenden Hoster
Teil 5: Womit erstelle ich einen Blog?
Teil 6: Die ersten Schritte mit WordPress