Über Geld spricht man in Deutschland nicht! Oder vielleicht doch? Viele deutsche Blogger jedenfalls geben sich in Bezug auf ihre Einnahmen sehr auskunftsfreudig und veröffentlichen monatlich eine detaillierte Übersicht. Transparenz für die Leser zu schaffen, dürfte dabei allerdings nicht die Hauptintention sein.
Wer bei Google danach sucht, wie viel man als Blogger in Deutschland verdienen kann, findet in den Ergebnislisten etliche Blogs, die ihre monatlichen Einnahmen detailliert aufschlüsseln. AdSense, Partnerprogramme, Direktvermarktung, bezahlte Schreibaufträge und Linkverkauf: Die Einnahmen aus jeder möglichen Einnahmequelle werden übersichtlich dargestellt und mit den Vormonaten verglichen. Zudem können sich die Besucher über die Zugriffszahlen des jeweiligen Monats informieren.
Auskunftsfreudige Blogger
In den meisten Fällen findet man auf diesem Weg Blogs, deren monatliche Einnahmen irgendwo zwischen einem und 2.000 Euro liegen. So interessant diese Werte für andere Blogger und solche, die es werden wollen, auch sein mögen. Eine Frage stellt man sich beim Lesen doch immer wieder: Warum veröffentlicht der Autor diese Zahlen überhaupt? Transparenz gegenüber der Leserschaft wäre doch schließlich nicht nötig und würde auch niemand verlangen. Anders , als es beispielsweise bei einer Non-Profit-Organisation aussähe, die auf Spenden angewiesen ist.
Welcher Zweck steckt dahinter?
Bei einigen Bloggern mag die Intention, die Einnahmen zu veröffentlichen, darin liegen, dies anderen selbstlos als interessante Information anzubieten. Bei der Mehrzahl hingegen steckt ein völlig anderer Grund dahinter. Tatsächlich nämlich gehört das Thema „Wie viel kann man als Blogger verdienen“ zu den beliebtesten Suchanfragen in dem Bereich. Rund 200.000 aktive Blogger sind in Deutschland tätig, die natürlich wissen wollen, was mit anderen Blogs verdient wird und wie man die eigenen Einnahmen optimieren kann. Gleiches gilt für alle, die darüber nachdenken, einen eigenen Blog aufzusetzen.
Neue Besucher finden und binden
Wer als Blogger seine Einnahmen veröffentlicht, kann deshalb auf viele Besucher hoffen, die über eine Google-Suche auf die Seite gelangen. Besucher, die ansonsten niemals auf diese Website aufmerksam geworden wären. Wenn Blogger dann auch noch regelmäßig die Einnahmen des Vormonats veröffentlichen, können sie sich auch noch auf eine große Zahl von Wiederkehrern freuen, die wissen wollen, wie sich die Einnahmesituation entwickelt hat. Besonders effektiv wirkt diese Leserbindung, wenn die Blogger auch noch detailliert aufschlüsseln, welche Maßnahmen sie ergriffen haben, um die Einnahmen zu optimieren und immer wieder neue Tests ankündigen.
„Was meinen Sie? Ist es als Blogger eine clevere Idee, seine Einnahmen zu veröffentlichen? Oder sollte man davon die Finger lassen? Diskutieren Sie mit! Ich bin gespannt auf Ihre Meinungen!“
Das Spiel mit dem Feuer
Blogeinnahmen zu veröffentlichen ist also ein wirkungsvolles, cleveres Marketing-Instrument. Allerdings hat diese Methode auch einen Haken. Wer mit tollen Zahlen glänzt, sorgt nicht nur für beeindruckte Besucher, sondern möglicherweise auch für Neider. Bestenfalls drücken sich diese nur in bösen Kommentaren aus. Einige Blogger mussten jedoch auch die Erfahrung machen, nach solchen Veröffentlichungen Ziel von virtuellen Angriffen zu werden. Einerseits auf lukrative Keywords, andererseits auch direkt auf die Performance des Blogs. Dieses Marketing-Instrument ist also ein zweischneidiges Schwert, bei dem man gut abwägen sollte, ob man es einsetzt.
Wer wirklich wissen will, wie viel Blogger in Deutschland verdienen, sollte sich die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von rankseller anschauen. Mehr dazu im Artikel „Was verdient man als Blogger?“. Wollen Sie auch mit Bloggen Geld verdienen? Dann empfehle ich Ihnen meine Artikelserie „Hauptberuflich Blogger“.
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de