Wer im Internet wahrgenommen werden will, muss mächtig trommeln und wirbeln. Große Unternehmen haben dafür riesige Werbebudgets zur Verfügung. Wer auf solche Mittel nicht zurückgreifen kann, muss mit Kreativität und einem Schuss Frechheit dagegen halten. Lesen Sie, wie Sie mit Guerilla-Marketing garantiert mehr Besucher auf Ihre Website locken.
Potentielle Besucher auf das eigene Angebot im Internet aufmerksam machen. Ohne großes Werbebudget stellt das für Website-Betreiber eine große Herausforderung dar. Doch nicht immer müssen effektive Marketing-Maßnahmen viel Geld kosten. Mit der Guerilla-Taktik. Werbung, die plötzlich aus dem Hinterhalt auftaucht, haben Sie die Chance, mit geringem finanziellem Aufwand große Aufmerksamkeit zu erregen. Ich stelle Ihnen im Folgenden fünf Erfolg versprechende Guerilla-Taktiken vor.
1. Interviews, Versammlungen, Tagesgeschehen
Eine große Reichweite erzielen Sie mit Werbekampagnen, die eine große Öffentlichkeit erreichen. Nutzen Sie die Fernsehsender, um Ihre Website bekannter zu machen. Doch wie? Ganz einfach. Wo viele Kamerateams auftauchen, lässt sich in vielen Fällen schon im Vorfeld abschätzen. Beispielsweise bei Demonstrationen, Pressekonferenzen oder an Orten mit relevantem aktuellem Tagesgeschehen. Ein Beispiel aus dem Oktober 2013 hierfür wäre Limburg gewesen, wo täglich etliche Fernsehteams wegen des Skandals um Bischof Tebartz-van-Elst vor Ort waren. An solchen Orten sollten Sie sich mit Freunden und Bekannten zeigen und versuchen Werbung für Ihre Website ins Fernsehbild zu bekommen. Mit bedruckten T-Shirts, Fahnen oder ähnlichem.
2. Große Bühnen nutzen
Nutzen Sie Orte als Werbeplätze, an denen garantiert viele Menschen vorbeikommen und Sie registrieren: beispielsweise vor Stadien, wenn Bundesligaspiele oder Konzerte stattfinden. Bis zu 70.000 Menschen können Sie mit solchen Guerilla-Taktiken erreichen. Doch um wahrgenommen zu werden, muss Ihre Werbung auffallen. Bilden Sie beispielsweise mit Freunden eine Menschenkette, bei der jeder ein bedrucktes T-Shirt mit einem Buchstaben Ihrer Webadresse trägt!
3. Mit Fake-Stories Interesse wecken
Eine ziemlich freche Taktik können Shopbetreiber als kostenlose Guerilla-Werbung anwenden. Nutzen Sie einer der zahlreichen „Wir helfen unseren Zuschauern“ – Sendungen im Fernsehen als Bühne. Alles, was Sie hierfür brauchen, ist die Hilfe eines angeblich enttäuschten Kunden und eine möglichst emotionale Geschichte. So könnte sich der vermeintliche Kunde, der in Wirklichkeit ein Freund von Ihnen ist, an die Redaktion eines solchen Formats wenden und erzählen, dass er für seinen Sohn das Spielzeug in Ihrem Shop bestellt hat, das er sich so lange wünscht. Nur ist es trotz Zahlung nie angekommen und der Sohn ist tieftraurig. Hat Ihre Taktik Erfolg, wendet sich die Redaktion an das vermeintliche Opfer und stellt anschließend Sie zur Rede. Genau das ist jetzt Ihre Bühne. Stellen Sie die Angelegenheit als großes Missverständnis dar, entschuldigen Sie sich mit blumigen Worten und zeigen Sie sich äußerst kulant. Achten Sie dabei darauf, dass Ihr Shopname im Bild möglichst oft präsent ist. Zugegeben, diese Form von Werbung ist moralisch sehr fragwürdig – doch sie ist effektiv.
4. Schneeballeffekt von Videos nutzen
Nicht ganz neu, aber immer noch sehr empfehlenswert ist die Idee, YouTube als Werbequelle zu nutzen. Und zwar nicht mit einem gewöhnlichen Werbevideo, sondern mit einem Clip, der vermeintlich zufällig von einer Privatperson aufgenommen wurde. Was in dem Clip zu sehen ist, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle: Hauptsache, es ist spektakulär. Eine Panne, ein Missgeschick, oder ein spektakuläres Tor bei einem Fußballspiel. Lassen Sie sich etwas einfallen! Der Protagonist des Clips sollte dabei ganz zufällig ein T-Shirt mit Ihrer Webadresse tragen. Anschließend verbreiten Sie das Video, indem Sie es Ihrem kompletten Freundes- und Bekanntenkreis empfehlen. Verweisen Sie in Foren, Gästebüchern und Portalen auf das coole Video. Ist der Clip spektakulär müssen Sie nach diesem Anschub nichts weiter unternehmen, als abzuwarten, wie die Verbreitungslawine ins Rollen kommt. Übrigens: Wenn in den Kommentaren gemutmaßt wird, dass dies ein Fake-Video sein könnte, schadet Ihnen das nicht. Im Gegenteil: Sie werden dadurch nur noch interessanter. Vor allem dann, wenn Sie dazu keinen Kommentar abgeben und sich in Schweigen hüllen!
5. „Zwangsbesucher“ rekrutieren
Zwangsbesucher rekrutieren? Auch dafür kann man als Betreiber einer Website problemlos sorgen. Kostenlos und mit sehr geringem Aufwand. Machen Sie sich zunutze, dass inzwischen fast jeder Online-Shop und Dienstleister ein eigenes Partnerprogramm anbietet. Bei diesen Partnerprogrammen können Sie sich dank der Affiliate-Netzwerke per Klick ganz einfach bei den sogenannten Merchants bewerben. Bis zu tausend Anbieter können Sie mit wenigen Klicks so kontaktieren. Genau das sollten Sie auch tun, auch wenn Sie gar nicht aktuell die Absicht haben, mit den Merchants zusammenzuarbeiten. Jeder Merchant, bei dem Sie sich bewerben, wird Ihre Website besuchen, um zu überprüfen, ob Sie die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit erfüllen. Entweder besuchen Sie dann die Inhaber selber, Trainees oder Angestellte beauftragter Online-Marketer. Jeder dieser Besucher wird Ihre Website zu Gesicht bekommen und sich möglicherweise beruflich oder privat für Ihr Angebot interessieren. Sie können bei solch einer Guerilla-Taktik also nur profitieren!
Bildquelle: Cristine Lietz / pixelio.de