Das Amazon Partnernet ist das erfolgreichste und beliebteste Partnerprogramm der Welt. Doch vor einigen Monaten hat Amazon die Werbekostenerstattungstabelle, die die Provisionen für die einzelnen Produktkategorien festlegt, überarbeitet. Vielfach wurden die Vergütungen dabei deutlich gesenkt. Jetzt ist für Affiliates die Zeit gekommen, eine erste Bilanz zu ziehen: Lohnt sich das Amazon Partnerprogramm überhaupt noch? Und falls neun: Welche Alternativen gibt es?
Wer sich im Internet informieren möchte, welcher Werkzeugkoffer empfehlenswert ist, oder welcher Gartenteich sich besonders leicht anlegen und pflegen lässt, kann sich sicher sein, dass Google ihm als Treffer auf den ersten Seiten jede Menge ganz bestimmter Websites anzeigen wird: Affiliate-Seiten!
Diese Affiliate-Websites sind nur aus einem Grund von ihren Betreibern angelegt worden. Sie sollen möglichst viele Besucher anlocken, die anschließend auf Produktlinks klicken, die sie direkt zu einem entsprechenden Angebot in einem Online-Shop bringen. Bestellt der Besucher anschließend das oder ein anderes Produkt, bekommt der Betreiber der Affiliate-Website eine Provision.
Warum das Amazon Partnerprogramm so erfolgreich ist
Geschätzte 99 Prozent dieser Affiliate-Websites führen ihre Besucher zu Amazon. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Amazon führt fast jedes Produkt, das man kaufen kann, in seinem Sortiment.
- Zu jedem Produkt lassen sich über das Amazon Sitestrip mit einem Klick Bild- oder Text-Links erstellen, die man anschließend über Facebook posten, per E-Mail verschicken oder auf der eigenen Website einbauen kann.
- Fast jeder Internetnutzer hat ein Amazon-Kundenkonto. Deshalb besteht keine Scheu, dort etwas zu bestellen.
- Zeitgleich mit dem Versand der Ware bekommt der Affilate seine Provision im Konto des Partnernets gutgeschrieben.
- Amazon hat im Vergleich zu anderen Online-Shops eine extrem niedrige Retouren- und Storno-Quote.
Abhängig von der Produktkategorie bekommen die Affiliates für den Verkauf eine Provision zwischen 1% und 10% des Bestellwerts. Dies ist bei Amazon immer bezogen auf den Bruttopreis des bestellten Artikels – was bei vielen anderen Partnerprogrammen anders ist.
Im Mai 2016 hat Amazon die Werbekostentabelle angepasst, was zur Folge hatte, dass die Provisionen für viele Kategorien extrem gesunken sind. Schon bei der vorherigen Provisionsanpassung hatte es drastische Kürzungen gegeben. Im Gegenzug hatte Amazon damals die Kappungsgrenze von maximal 10 Euro Werbekostenerstattung pro bestelltem Produkt aufgehoben.
Viele bei Affiliates beliebte Kategorien sind seit den Provisionsanpassungen deutlich unattraktiver geworden. So zahlt Amazon beispielsweise für Fernseher, Smartphones, Handys, Tablets und Spielekonsolen inzwischen nur noch eine Vergütung von einem Prozent.
Alternativen zum Amazon Partnerprogramm
Doch welche Alternative hätten Website-Betreiber, die mit Partnerprogrammen Geld verdienen könnten? In erster Linie kämen hier natürlich die anderen renommierten Shops in Frage. Und die zahlen teilweise deutlich mehr!
- Mediamarkt : 6 Prozent (auf Netto-Warenkorbwert)
- Saturn: 3 Prozent (auf Netto-Warenkorbwert)
- Redcoon.de: 1,5 Prozent (Netto-Warenkorbwert)
- Conrad Electronic: 5 Prozent (Netto-Warenkorbwert)
Tatsächlich gibt es also durchaus Möglichkeiten, auch mit anderen Partnerprogrammen zusammenzuarbeiten, die höhere Einnahmen versprechen. Das gilt natürlich nicht nur für den Bereich TV & Heimelektronik, sondern für alle erdenklichen Produktkategorien. Ein alternativer Universalanbieter ist der deutsche Versandhändler Otto. Im Bereich Mode ist Zalando der größte Konkurrent für Amazon.
Nachteile alternativer Partnerprogramme
Wer als Affiliate bislang nur mit Amazon zusammengearbeitet hat, wird sich jedoch bei den anderen Anbietern an etwas weniger Komfort und Schnelligkeit gewöhnen müssen. So ist eine taggenaue Auswertung des Klick- und Bestellverhaltens in der Regel nicht möglich. Zudem werden Bestellungen zwar zeitnah erfasst und die Provision angezeigt.
Auszahlbar wird diese Provision jedoch erst nach manueller Freischaltung durch einen Mitarbeiter des Partnerprogramms. Und die erfolgt oftmals erst drei Monate nach der Bestellung! Da die Abrechnung und Auszahlung bei diesen Partnerprogrammen über das Netzwerk Affilinet erfolgt, dauert es bis zu tatsächlichen Überweisung teilweise dann sogar noch einen ganzen Monat! Eine Bestellung, die einer Ihrer Website-Besucher heute auslöst, wird also erst vier Monate später vergütet!
Affiliate-Programme mit hohem Einnahmepotenzial
Trotzdem sollten Affiliates sich nicht mehr nur auf das Amazon Partnerprogramm verlassen, sondern auch Alternativen ausprobieren. So spricht beispielsweise nichts dagegen, mit mehreren Programmen gleichzeitig zusammenzuarbeiten und den Website-Besuchern Produkt-Links zu mehreren Shops zur Verfügung zu stellen!
Sollten Sie mit Ihrer Website viele Besucher erreichen, aber thematisch kein konkreter Bezug zu bestimmten Produktkategorien vorliegen, können Partnerprogramme trotzdem als Einnahmequelle interessant sein. Eine Auswahl der besten Partnerprogramme Deutschlands finden Sie hier!