Niemand möchte es, jeder plant so, dass es nicht geschieht – bis der Fall doch eintritt. Wirklich sind wohl nur die reichsten Menschen vor finanziellen Engpässen gefeit. Bei allen anderen mag das Gehalt ausreichen, aber selbst dann bringen Krankheit oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes eine eindeutige Verknappung der aktuellen finanziellen Mittel. Aber was kann getan werden, wenn das Geld knapp ist?

Finanzielle Engpässe kennt jeder mal – in diesem Fall gibt es mehrere Möglichkeiten, diese zu überwinden. Quelle: @ Iryna Tysiak / Unsplash.com
Geschickt einkaufen
Mit Geld ist es eine Sache. Viele Menschen haben während des Studiums oder der Ausbildung gelernt, mit wenig Geld auszukommen. Stehen dann jedoch für einige Zeit mehr Mittel zur Verfügung, wird es schwer, bei einem Engpass ernsthaft zurückzuschrauben. Das ist die Macht der Gewohnheit, denn einen früheren Stand zurückzugewinnen, wenn es in der Zwischenzeit wesentlich besser lief, ist niemals einfach. Dennoch kann sich jeder an die alten Zeiten erinnern, wenn ein Engpass auftritt. Wenn damals für sich gesorgt werden konnte, dann muss das doch heute auch gehen? Ein Überblick:
- Essensplan – der Essensplan ist für einen sparsamen Einkauf wichtig. Bei der Erstellung sollte jeder Tag mit einer warmen Mahlzeit abgedeckt werden. Günstig sind alle Gerichte, die auf mehrere Tage verteilt gegessen werden können. Fertiggerichte hingegen dürfen nicht auf dem Plan stehen. Sie machen nur kurz satt und sind teuer.
- Größere Packungen – sie sind im Vergleich günstiger. Zumal können die meisten Lebensmittel eingefroren werden. Eine große Wurstpackung wird zu Hause geöffnet, geteilt und die eine Hälfte wird sogleich eingefroren.
- Vorkochen – größere Mengen kochen und in einzelne Mahlzeiten teilen, bringt ebenfalls viel. Nicht nur kann auch jetzt auf die günstigeren Großpackungen zurückgegriffen werden, es werden auch gleich mehrere Tage mit einer Mahlzeit abgedeckt. Eingefroren können die Speisen so auch in den nächsten Wochen noch verzehrt werden. Tipp: Nachdem Nudeln mit Soße immer sehr günstig sind, sollte die Bolognesesoße nicht mit den Nudeln eingefroren werden. So lässt sie sich auch für andere Gerichte auftauen.
- Angebote – gezielt nach Angeboten zu schauen, hilft gleichfalls beim Sparen. Doch: Nur die Angebote kaufen, die wirklich benötigt werden. Nahrungsmittel stehen bei einem Engpass vorne auf der Wichtigkeitsskala, da mag das Angebot über Weichspüler noch so verlockend sein.
Generell muss schlichtweg sehr gut geplant und viel selbst gekocht werden. Es ist durchaus möglich, zwei Personen eine Woche lang für ungefähr 10,00 Euro zu ernähren. Dies sollte allerdings kein Dauerzustand sein.
Überbrückungskredite
Es gibt mehrere Varianten des finanziellen Engpasses. Oft genug ist das Geld eigentlich gar nicht knapp, nur kommen mit einmal ungeplante Ausgaben hinzu, die sich nicht verschieben lassen. Ein defekter Elektroherd kann nicht auf die lange Bank geschoben werden, Familien mit Kindern benötigen die Waschmaschine und wer das Auto für den Arbeitsweg benötigt, der kann die Reparatur nicht aufschieben. Für diese Zwecke gibt es mittlerweile besondere Kredite:
- Minikredit – dieser ist wirklich nur zur kurzfristigen Überbrückung gedacht, da er nach spätestens drei Monaten zurückgezahlt werden muss. Somit ist auch die Summe sehr übersichtlich – über 1.500 Euro werden selten vergeben.
- Überbrückungskredit – Der Überbrückungskredit ist eine Art des Ratenkredits, läuft aber ebenfalls für einen kurzen Zeitraum. In der Regel sind die Raten auf drei bis sechs Monate ausgelegt.
Diese Varianten eignen sich immer, wenn wirklich nur ein kleinerer Betrag benötigt wird, da gerade besondere Ausgaben anstehen. Zur generellen Überbrückung einer Engpasslage eignen sie sich nicht, da die Raten ebenfalls aufgebracht werden müssen.
Reserve für die Zukunft anlegen
Jeder sollte für sich eine Reserve für die Zukunft anlegen. Experten raten generell zu einem Betrag des dreifachen Monatslohns oder der dreifachen Monatsausgaben, aber diese Höhe ist für etliche Menschen kaum realisierbar. Das ist auch gar nicht notwendig, denn im ärgsten Fall hilft jeder Cent, der auf der Seite liegt. Aber wie geht das? Ein Überblick:
- Überweisung – soll monatlich ein fester Betrag auf ein Sparkonto gezahlt werden, so sollte die Überweisung mit der Miete am Monatsanfang stattfinden. Umso länger Geld auf dem Konto verbleibt, desto eher wird es für andere Zwecke genutzt.
- Pfandflaschen – sie müssen nicht extern gesammelt werden, doch bieten sie auch daheim die Option, wenigstens etwas Geld auf die Seite zu legen. Der Betrag für die Flaschen wird gezielt beiseitegelegt.
- Flohmarkt – wenig Geld bietet auch die Möglichkeit, bei sich aufzuräumen. In fast jedem Haushalt gibt es ausreichend Stücke, die nicht mehr benötigt werden. Ob diese nun via Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt verkauft werden, entscheidet jeder für sich.
- Gewohnheiten einsparen – nur eine Schachtel Zigaretten im Monat weniger zu rauchen, bringt Geld. Dasselbe gilt für den Coffee-to-Go oder auch das Mittagsmahl beim Bäcker oder in der Imbissbude. Auch diese Einsparungen lassen sich ansparen.
- Tanken – sind eventuell Mitfahrgelegenheiten möglich? Oder lassen sich andere Wege einsparen, sodass monatlich nicht mehr so häufig getankt werden muss? Wem das gelingt, dem steht gleich ein höherer Sparbetrag zur Verfügung.
In sehr vielen Fällen ist es ohne große Einschnitte möglich, monatlich ein wenig Geld zur Seite zu legen. Manchmal ist ein wenig Kreativität gefragt, ganz besonders aber die Disziplin. Immerhin lacht der Kaffee jeden an und das Kuchenstück beim Bäcker sieht köstlich aus. Wer es aber schafft, diese Beträge aufs Sparkonto oder ins Sparschwein einzuzahlen, der wird schon dadurch neu motiviert, dass der Betrag beständig steigt. Und schon fällt das Sparen gar nicht mehr so schwer.

Bild: Eine finanzielle Reserve kann helfen, künftig nicht mehr in unangenehme Situationen zu geraten. Quelle: @ Diane Helentjaris / Unsplash.com
Fazit – erst überbrücken, dann verhindern
Ist der Engpass erst da, muss er natürlich überwunden und überbrückt werden. Je nach finanzieller Lage und der Art des Engpasses gelingt das sogar ohne allzu großen Aufwand. Schwieriger wird es nur, wenn die Schieflage aufgrund veränderter Verhältnisse entsteht. Hier hilft nur, massiv an den Ausgaben zu schrauben. Der nächste Schritt sollte aber immer sein, sich ein Notpolster anzusparen. Es müssen nicht gleich die drei Monatsgehälter sein, oftmals helfen schon 500,00 Euro. Wer weiterhin spart, der erhöht die Summe ohnehin beständig und erreicht schließlich das empfohlene Polster.