Bevor die Online-Präsenz eines Unternehmens umgesetzt werden kann, gilt es, einen passenden Hosting-Tarif zu finden. Das Problem: Bei der Vielzahl der Angebote kann man schnell den Überblick verlieren! Lesen Sie, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Wenn Sie für eine private Website nach einem günstigen Hosting-Anbieter googeln, werden Sie von Angeboten nahezu erschlagen. Nicht anders sieht es aus, wenn IT-Verantwortliche für ihr Unternehmen nach einem Hosting-Partner Ausschau halten. Nur hat hier die Entscheidung für oder gegen ein Angebot deutlich weitreichendere Folgen. Inklusivtraffic zu niedrig angesetzt? Dann können die Kosten während der Vertragslaufzeit explodieren! Ist die garantierte Verfügbarkeit zu niedrig und der Server häufig down, kostet auch das ein Unternehmen viel Geld. Bevor man sich für ein Business-Hosting-Paket entscheidet, sollte man also unbedingt aufs Kleingedruckte achten. Ansonsten ist man schnell an einen langen Laufzeitvertrag gefesselt, der in der Praxis gar nicht zu den eigenen Anforderungen passt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorauswahl der Hoster treffen
- Unterschiedliche Anforderungen beim Business-Hosting
- Worauf achten beim Business-Hosting?
- Hosting-Tarif auswählen: Im Voraus planen
- Unlimitierter Traffic empfehlenswert
- Skriptsprachen müssen unterstützt werden
- Verfügbarkeit der Website überprüfen
- Business-Hosting: Service wichtiges Kriterium
- Lieber dediziert?
- Zusatzangebote als Entscheidungshilfe bei der Hosterwahl
- Business-Hosting: Vertragslaufzeit
Vorauswahl der Hoster treffen
Bevor man sich die Angebote im Detail anschaut, gilt es zunächst einmal zu entscheiden, welche Hosting-Dienstleister überhaupt in Frage kommen. Denn auch im Business-Bereich kommt man bei einer ersten Google-Suche auf Hunderte möglicher Hosting-Partner. Dabei fallen die meisten aus Unternehmenssicht direkt durchs Raster, wie Marco Keul von www.hosttest.de erklärt: „Viele der Hosting-Firmen sind ‚Halb-Mann-Firmen‘, die nach der Arbeit oder am Wochenende ihr Unternehmen betreiben. Sollte eine Webseite allein einem Hobby dienen, ist ein zeitweiliger Ausfall der Webpräsenz zwar nicht schön, aber selten mit finanziellen Einbußen verbunden. Bei Unternehmen kann eine ausgefallene Webpräsenz schnell finanzielle Einbrüche bedeuten, den Imageschaden nicht einmal berücksichtigt.“
Unterschiedliche Anforderungen beim Business-Hosting
Hat man eine erste Auswahl potenzieller Kandidaten getroffen, kann man sich die Tarife im Einzelnen genauer anschauen. Und hiermit sollte man sich unbedingt Zeit lassen, denn bei vielen Hostingtarifen bindet man sich direkt ein, manchmal sogar zwei Jahre. Wer sich da für die Premiumversion entscheidet und nach einem Monat feststellt, dass es das Einsteigerpaket auch getan hätte, wird sich bei jeder neuen Abrechnung des Providers schwarzärgern.
Dass es so viele unterschiedliche Tarife gibt, ist allerdings nicht der Boshaftigkeit der Anbieter zuzuschreiben, sondern der Tatsache, dass auch die Anforderungsprofile der Kunden sehr unterschiedlich sind. Logisch, dass ein Onlineshop, der mit einer TV-Kampagne um neue Kunden wirbt, oder eine Hotelkette, die in ihrem professionellen Internetauftritt auch eine Reservierungsmaske für alle ihre Häuser anbietet, nicht die gleichen Wünsche an den Webhoster hat wie ein Handwerker, der sein Kleinunternehmen mit einer Webvisitenkarte präsentieren möchte. So genügt selbst für den Business-Bereich in vielen Fällen eine „kleine Lösung“.
Vor allem, dann, wenn sie kombiniert wird mit einem Webbaukasten, mit dem auch Anwender ohne entsprechendes Vorwissen ihre Website erstellen und pflegen können. Entsprechende Pakete finden sich unter anderem bei Strato und 1&1; diese erfreuen sich großer Beliebtheit. „Ich habe vorher mit einer regionalen Agentur zusammengearbeitet, die Kosten waren auf Dauer aber einfach zu hoch, außerdem haben Änderungen immer recht lange gedauert. Die 1&1 Do-It-Yourself Homepage ist deutlich günstiger und man kann alle Änderungen schnell und einfach selbst erledigen“, erklärt beispielsweise Klaus Eggemann von HD Mode Eggemann. Für größere Business-Webprojekte sind diese Angebote aber natürlich nicht ausgelegt. Hier empfehlen sich Tarife mit größerem Volumen.
Worauf achten beim Business-Hosting?
Ob Unterstützung von Skriptsprachen, Anbindung von Datenbanken, die Anzahl verfügbarer Subdomains, die Größe des Speicherplatzes oder die Menge des erlaubten Inklusivtraffics: Der Kunde hat sich bei vielen unterschiedlichen Features zu entscheiden. Was brauche ich und was nicht? Dabei ist die Tarifwahl meist eine Entscheidung für die komplette Vertragslaufzeit. Ein Downgrade ist so gut wie nie möglich – in teurere Tarife zu wechseln, wird eigentlich bei fast allen Anbietern angeboten.
Um das passende Hosting-Angebot zu finden, sollten Sie für sich erst einmal bilanzieren, welche technischen Faktoren in einem Gesamtpaket wichtig sein könnten. So können Sie falsche Entscheidungen schon im Vorfeld ausschließen. Erfreulich ist, dass im Vergleich zu den Vorjahren immer mehr Anbieter dazu übergehen, ihren Kunden relativ kurze Mindestvertragslaufzeiten und kurzfristige Kündigungsfristen einzuräumen. So bleibt man bei der Wahl seines Hosting-Partners sehr flexibel.
Hosting-Tarif auswählen: Im Voraus planen
Langfristig wird man also nicht mehr in Verträgen gefangen sein. Trotzdem gilt es natürlich zunächst, zu klären, wie groß Ihre Webpräsenz werden soll, um einen ersten Anhaltspunkt für die Tarifwahl zu bekommen. Der Speicherplatz bei Business-Tarifen ist meist sehr üppig ausgelegt. Für die meisten Anwender sollte dies locker genügen. Wer hingegen ein Downloadportal, unzählige Videos oder Ähnliches anbieten will, könnte selbst mit diesem Volumen eventuell Probleme bekommen. Im Vorfeld sollte man deshalb unbedingt eine Bedarfsanalyse ausführen. Denken Sie dabei vorausschauend. Was heute noch genügt, könnte eventuell in sechs Monaten bereits zu wenig sein, wenn neue Elemente in der Webpräsenz implementiert werden sollen.
Unlimitierter Traffic empfehlenswert
Wer sich bei seinem Hostingpaket für ein niedriges Volumen an Inklusiv-Datenverkehr entscheidet, geht ein gewisses Risiko ein. Denn jedes Megabyte, das später über dieser Grenze liegt, lassen sich die Anbieter teuer bezahlen – selbst wenn Sie keine Daten oder Bilder zum Download anbieten. Ein hohes Trafficaufkommen erzielt man auch schon durch eine Vielzahl von Besuchern. Wichtig: Wer die Webseite als unternehmerisches Aushängeschild plant oder sogar einen eigenen Shop integrieren will, sollte nicht am falschen Ende sparen. Bei vielen Business-Tarifen müssen Sie sich diesbezüglich aber ohnehin keine Sorgen machen, denn oftmals ist ein unlimitierter Traffic inklusive. Achten Sie auf diesen Eintrag, um auf Nummer sicher zu gehen.
Skriptsprachen müssen unterstützt werden
Einer der Unterschiede zwischen „kleinen“ und „großen“ Business-Hosting-Tarifen liegt in der Unterstützung von Skriptsprachen. Nur wenn Sie sicher sind, Ihren Besuchern keine Extras wie ein Forum oder ein Gästebuch bieten zu wollen, sind Entscheidungen für Angebote, die keine oder nur wenige Skriptsprachen (PHP4, PHP5, PERL, Python, SSI) und Datenbankanbindung beinhalten, zu empfehlen. Um für die Zukunft flexibel zu sein, sollten Sie hier lieber ein paar Euro mehr pro Monat ausgeben oder einen Tarif wählen, in dem Sie diese Option falls nötig hinzubuchen können.
Verfügbarkeit der Website überprüfen
Jede Minute, die ein Onlineshop wegen technischer Probleme geschlossen ist, kostet Geld. Aber auch, wenn der Webauftritt eines Unternehmens andauernd nicht erreichbar ist, wirft dies letztendlich ein schlechtes Licht auf das Unternehmen. Führende Webhoster garantieren eine Verfügbarkeit von über 99,9 Prozent. Bei anderen Angeboten hingegen werden oft nur 95 Prozent zugesagt. Das würde bedeuten, dass Ihre Website über eine Stunde am Tag nicht erreichbar sein dürfte, ohne dass Ihr Webhoster dafür haftbar gemacht werden könnte. Was für eine private Webseite vielleicht noch hinnehmbar ist, wäre für einen professionellen Auftritt eine Katastrophe.
Achten Sie bei Ihrer Auswahl jedoch nicht nur auf die garantierte Verfügbarkeit, sondern auch auf die Sicherung Ihrer Daten. Im besten Fall sollten Ihre Daten redundant gesichert werden, damit im Falle eines Hardwareausfalls sofort das Backup zum Einsatz kommen kann. Professionelle Dienstleister sichern die Kundendaten generell an unterschiedlichen Standorten, um auch bei Feuer, Überschwemmungen oder Ähnlichem in einem Serverpark die Sicherheit der Kundendaten garantieren zu können. 1&1 bietet zum Beispiel Dual-Hosting-Pakete, bei denen die Kundendaten quasi in Echtzeit gespiegelt werden und so bei einem potenziellen Ausfall sofort der Sicherungsserver einspringen kann. Ein tägliches automatisches Backup sowie die Möglichkeit, manuell Sicherungen durchzuführen, ist bei allen führenden Hosting-Anbietern schon lange Standard.
Business-Hosting: Service wichtiges Kriterium
In Übersichtstabellen und Tests genießt das unterschiedliche Servicelevel der Hosting-Partner zumeist nur einen geringen Stellenwert. Dabei ist bei einem Hoster ein professioneller Service noch weitaus wichtiger als die nackten Zahlen bei einem Hosting-Tarif. Einige Anbieter lassen sich beispielsweise den Support entweder teuer durch 0900er-Nummern bezahlen oder bieten einen solchen Service gar nur per Mail mit langen Antwortzeiten an. Wer Wert auf Professionalität legt, sollte darauf achten, dass eine kompetente Serviceline zu vernünftigen Preisen möglichst rund um die Uhr erreichbar ist.
Einige Anbieter bieten hierfür sogar kostenlosen Support an! Interessant sind auch Angebote, bei denen den Kunden feste Service-Mitarbeiter zugeteilt sind. So lassen sich Fragen und Probleme schnell und effizient klären, ohne dass man immer neuen Ansprechpartnern jedes Mal aufs Neue sein Anliegen schildern muss. Bei einigen Anbietern lässt sich solch ein „Premium-Service“ gegen einen monatlichen Aufpreis hinzubuchen.
Lieber dediziert?
In der Regel laufen diverse Webauftritte von verschiedenen Kunden auf einem einzigen Server des Hosters. Wer Wert auf eine professionellere, stabilere und vor allem auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Hostinglösung legt, sollte in Betracht ziehen, sich für einen „Dedicated Server“ zu entscheiden. Diese Server stehen ausschließlich Ihnen zur Verfügung – keine anderen Hosting-Kunden lagern dort Daten oder haben Zugriff. Dediziert bedeutet also, dass ein Server einem einzelnen Kunden zugeordnet wird. Dies sorgt für eine garantiert hohe Stabilität und Geschwindigkeit Ihres Online-Auftritts und macht zudem möglich, dass Sie den Server nach Ihren Bedürfnissen konfigurieren können.
Allerdings sind Sie in diesem Fall auch für Pflege und Wartung zuständig. Anders sieht es bei „Managed Servern“ aus. Hier übernimmt der Hoster diese Routine-Aufgaben. Hostingangebote mit dedizierten Servern sind etwas teurer als „normale“ Angebote. Wer selbst alles im Griff haben, gleichzeitig aber auch Geld sparen will, kann auch einen virtuellen Server als Alternative wählen. Hier wird der Bereich eines Servers für Sie reserviert und arbeitet quasi als Server im Server. Auch in diesem Fall haben Sie Zugriff auf die Konfiguration.
Zusatzangebote als Entscheidungshilfe bei der Hosterwahl
Viele Anbieter offerieren ihren Kunden sogenannte Komplettangebote. Dabei werden nicht nur Domains und ein Webhostingpaket verkauft, sondern zusätzlich auch Software ausgeliefert, mit der man seinen eigenen Online-Auftritt realisieren kann. Mit dabei sind beispielsweise Werkzeuge zur Suchmaschinenoptimierung, Facebook-Tools, Bildbearbeitungsprogramme oder Ähnliches. Diese (oft) kostenlosen „Add-ons“ sollten zwar kein entscheidendes Kriterium für die Auswahl sein, können aber bei ansonsten ähnlichen Angebotsdetails sicherlich den Ausschlag für oder gegen ein Angebot geben. Auch Partnerangebote wie Gutscheine für SEO-Optimierungen oder Ähnliches finden sich bei einigen Anbietern wieder.
Business-Hosting: Vertragslaufzeit
Wenn Sie zu einem Webhosting-Angebot mit langen Vertragslaufzeiten tendieren, sollten Sie bereits unbedingt im Vorfeld klären, inwieweit sie – falls nötig – zu anderen Tarifen des Anbieters während dieser Zeit wechseln oder zumindest Zusatzpakete buchen können. Der benötige Webspace und auch der zu erwartende Kundentraffic lassen sich zwar für gegenwärtige Anforderungen gut abschätzen, doch bereits jetzt zu wissen, was in rund zwei Jahren nötig ist, dürfte selbst erfahrenen Analysten schwer fallen.